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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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brüllte und sang alte Schlachtrufe,
während sein Schwert stieg und fiel, ein Akt simpler Metzelei,
und war froh im Herzen. Die Aufgerüsteten versuchten, ihm in
Überzahl zu begegnen, aber Otto war stets zur Stelle und hielt
ihm den Rücken frei, hackte den Hadenmännern die langen
Beine ab und brachte sie so zu Fall, damit er die Hälse und
Gesichter mit dem Messer angreifen konnte. Er lachte und kicherte beim Töten und ergötzte sich an der Zerstörung solch
perfekter Gestalten.
    Und überall, sowohl innerhalb der Mission wie außerhalb,
kämpften die Leprakranken nach besten Kräften, mit Schußwaffen und Schwertern und geschärften landwirtschaftlichen
Geräten, mit allem, was ihnen unter die grauen, verfaulenden
Hände geraten war. Jeder, der aufrecht stehen konnte, war zum
Kampf gekommen, und alle warfen sich mit der stillen Verzweiflung derjenigen gegen den Feind, die wußten, daß sie
ohnehin starben. Und vielleicht auch, weil sie entschlossen
waren, das wenige zu behalten, was in ihrem Leben immer
noch von Wert und Bedeutung war – die Station, ihre Heime
und die Heilige, die gekommen war, um ihnen Hoffnung zu
geben, wo sie doch schon gedacht hatten, sie wäre ihnen für
immer verlorengegangen.
    Sie waren bereit, für die Mission zu kämpfen, aber sie waren
auch bereit, für Sankt Bea zu sterben.
Langsam wurden die Hadenmänner aus der Missionsstation
hinaus- und auf die Lichtung zurückgetrieben, und auf beiden
Seiten starben viele dabei. Der zusätzliche Freiraum begünstigte die Hadenmänner, gab ihnen mehr Platz und Gelegenheit,
ihre Kraft und Schnelligkeit auszunutzen, also hielten sich die
Verteidiger dicht an die Palisade, bewachten die Löcher darin
und lehnten es ab, sich weiterlocken zu lassen. Und immer
noch strömten Hadenmänner aus dem umgebenden Dschungel
hervor, Hunderte und aber Hunderte, groß und vollkommen
und vollkommen tödlich.
Eine Gruppe Hadenmänner fällte mit ihren Strahlenwaffen
einen Baum und setzte ihn als Rammbock gegen das Haupttor
der Mission ein. Solange das Tor hielt, waren die Leprakranken
vor der Hauptmasse des Feindes geschützt, und beide Seiten
wußten das. Das schwere Holztor erbebte unter jedem Stoß,
und die großen Metallangeln ächzten laut. Die Wachleute auf
den Türmen schossen fortlaufend Pfeilsalven auf die sich abmühenden Hadenmänner, aber selbst wenn einer fiel, war sofort ein anderer da und trat an seine Stelle. Das Tor beulte sich
allmählich nach innen aus. Die Hadenmänner hatten jedoch
durch das ständige Hin und Her den Boden zu dickem Matsch
aufgewühlt, und sie rutschten unter dem Gewicht des Stamms
in dem tückischen Morast aus. Und dann trafen Owen und Hazel ein und rettete ihre Seite.
Sie rannten durch die verstreuten Gruppen von Kämpfenden
und hieben jeden nieder, der ihnen in die Quere kam. Die Aufgerüsteten ließen den Stamm fallen, wandten sich mit summenden Servomotoren dem neuen Gegner zu und empfingen
Owen und Hazel mit Schwerthieben, die so schnell ausgeführt
wurden, daß man nur verwaschene Bewegungen im Regen sah.
Owen und Hazel hielten dem jedoch mühelos stand und griffen
ihrerseits die Hadenmänner an. In dem Gedränge wurden sie
schnell getrennt, und alle rutschten im Schlamm aus und mußten sich oft an dem Baumstamm festhalten, während sie um
sich schlugen.
Hazel griff einen riesigen Hadenmann im Zweikampf an.
Schläge und Paraden und Gegenschläge folgten mit unmenschlicher Schnelligkeit aufeinander, und bei jedem Zusammenprall
flogen Funken von den Schwertern. Der Regen prasselte rings
um sie hernieder und lief ihnen über die konzentrierten Gesichter. Letztlich schlug Hazel mit ihrer überlegenen Kraft die
Klinge des Hadenmanns zur Seite und rammte ihm ihr Schwert
so fest in die Brust, daß es am Rücken wieder austrat. Er fiel
auf die Knie, und das goldene Licht seiner Augen erlosch langsam. Hazel riß das Schwert wieder heraus, begleitet von einem
letzten Blutschwall, und sah sich nach frischer Beute um.
Owen lief flink zwischen den Hadenmännern umher. Mit
seinem leichteren Körperbau konnte er sich unter den matschigen Bedingungen besser bewegen. Sein Schwert blitzte immer
wieder auf, stets ein klein wenig zu schnell für die Aufgerüsteten, die ihn einzuschließen versuchten. Er schien stärker und
schneller zu werden, je länger er kämpfte, als würde etwas in
ihm erwachen – bis er schließlich mehr war als nur ein Kämpfer oder Krieger. Er fühlte sich

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