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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die Schwarzdorn -
Taverne gewesen. Den ganzen Weg hierher, während das Gewicht von Topas auf seinen Schultern mit jedem Schritt schwerer geworden war, hatte er in dem Gedanken Trost gefunden,
daß Cyder schon wissen würde, was wegen Topas und wegen
Maries Entführung zu unternehmen war. Doch der Schwarzdorn war nicht mehr, Cyder war nirgends zu sehen, und Katze
hatte nicht die leiseste Ahnung, wie es weitergehen sollte .
    Er spürte, wie sich Topas an seiner Seite rührte und drehte
sich zu ihr um .
Er half ihr, sich auf die Leiche zu setzen – das war immer
noch besser als im Dreck und Schneematsch auf der Straße zu
hocken. Eine Weile hielt sich Topas den Kopf, und ihr Mund
bewegte sich, ohne daß Katze einen Sinn erkennen konnte.
Katze konnte von den Lippenlesen, doch Geräusche wie Ächzen oder Stöhnen waren ihm fremd.
Nach einer Weile drehte sie sich zu ihm um und schaute ihn
an. Ihre Augen waren dunkel und entschlossen. Sie fragte ihn,
wo sie war, und er erklärte es ihr in seiner Zeichensprache. Sie
verstand ihn nicht. Er deutete auf das Straßenschild, und da
nickte sie. Er wollte ihr erzählen, daß er Marie zurückgelassen
hatte; doch er wußte nicht, wie er das anstellen sollte. Topas
mühte sich auf die Beine. Sie schwankte nur für ein paar Augenblicke und nur ganz schwach. Dann nickte sie Katze ihren
Dank zu und stapfte durch den Nebel davon. Katze blickte ihr
hinterher. Der Leichnam unter ihm wurde langsam kalt und
ungemütlich; also stand er ebenfalls auf. Cyder war nicht tot. In
dieser Hinsicht hatte er keinerlei Zweifel. Also sollte er sich
besser aufmachen und nach ihr suchen. Und wenn er während
seiner Suche den angreifenden Streitkräften hin und wieder
einen Schlag versetzen konnte, um so besser. Katze drehte sich
um und kletterte die Wand hinauf . Bald war er wieder auf den
Dächern unterwegs.
    An Bord der Herausforderung hatte man Hazel und Owen in
Ketten gelegt. Sie waren in den Raum gebracht worden, in dem
Legion in seinem Tank schwamm. Investigator Razor war
ebenfalls dort, zusammen mit der Typhus-Marie, um sicherzustellen, daß Owen und Hazel sich anständig benahmen. Kapitän
Bartek war gekommen , um die Gesichter der beiden Gefangenen zu sehen, wenn sie erst erkannten, daß sie gegen ein Wesen
wie Legion nicht den Hauch einer Chance hatten. Der große
gläserne Tank, übersät mit Kabeln, Drähten und fremdartiger , unvertrauter Technik, war noch immer der einzige Gegenstand
in der Halle. Legion schwebte friedlich in der dicken gelblichen Flüssigkeit – eine gewaltige fleischiggraue Masse ohne
feste Gestalt oder erkennbaren Sinn. Die Gehirne Tausender
toter Esper, mit Hilfe von fremdrassiger Technologie ineinander verwoben und kontrolliert – oder besser gesagt: beherrscht – von dem Kollektivbewußtsein, das die Würmer des Wurmwächters bildeten. Es stank entsetzlich in der Halle, und Owen
verzog angewidert das Gesicht, während er aus zusammengekniffenen Augen auf das Ding im Tank spähte. Er wollte
sich ein paar Schritte nähern, um einen genaueren Blick auf das
Wesen zu werfen, doch Razor packte ihn am Arm und zog ihn
zurück. Owen drohte, unter dem Gewicht seiner Ketten zu
stürzen und stieß heftige Verwünschungen gegen Razor aus.
Der Investigator schlug ihm leidenschaftslos in die Nieren, und
Owen wäre um ein Haar erneut in die Knie gegangen; doch
irgendwie gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben.
    Das Imperium hatte sein Versprechen gehalten. Man hatte
Hazel in die Regenerationsmaschine gelegt, und sie war gesund
und mit verheilten Wunden wieder herausgestiegen. Aber die
Maschine hatte nichts an Hazels fast ätherischer Erschöpfung
ändern können, die sie mit dem Todtsteltzer teilte, seit der
Ausbruch mentaler Energie ihrer beider Leben gerettet hatte.
    Physisch waren sie so schwach und hilflos wie neugeborene
Katzen. Das hatte Bartek jedoch nicht daran hindern können,
ihnen sämtliche Waffen wegzunehmen und sie in so viele Ketten legen zu lassen, bis sie kaum noch stehen konnten. Sie hatten sogar Owens goldene Hadenmann-Hand entfernen wollen;
doch sie hatten keinen Weg gefunden, wie das zu bewerkstelligen war. Sie hatten darüber gesprochen, ihm die Hand einfach
abzuschneiden – nur für den Fall –, doch Bartek war begierig
gewesen, den illustren Gefangenen seine Geheimwaffe zu zeigen. Außerdem konnten sie dem Todtsteltzer später immer
noch die Hand abschneiden.
    Die Typhus-Marie trug keine Ketten. Die

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