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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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bringen wollen. Ich kann es jedenfalls nicht allein, Gideon.«
Stahl seufzte traurig. »Vermutlich habt Ihr recht. Aber ich
war gerne Raumhafendirektor. Es war der einzige Beruf, in
dem ich jemals gut gewesen bin.«
»Es war der einzige Beruf, in dem Ihr einen ganzen Haufen
Geld beiseite schaffen konntet.«
Stahl blickte McVey scharf an. »Das habt Ihr gewußt?«
»Selbstverständlich.«
»Und warum habt Ihr dann nie etwas gesagt?«
»Weil Ihr ein guter Raumhafendirektor wart. Es war eine harte Arbeit, und niemand anderes im Rat hat sie gewollt. Also,
wie steht es? Werdet Ihr mir beim Wiederaufbau Nebelhafens
helfen oder nicht? Denkt nur an all die Arbeitsverträge und die
vielen Bauarbeiten , die Ihr leiten würdet. Ein Mann , der seine
fünf Sinne beisammen hat, könnte ein Vermögen dabei verdienen.«
»Schon gut, Ihr habt mich überredet«, erwiderte Stahl.
»Wann fangen wir an?«
Wieder zurück auf die andere Seite des Raums war Neeson
der Bankier gekommen, um Owen seine Aufwartung zu machen. Neeson sah müde und mitgenommen aus; doch er wirkte
überraschend zufrieden.
»Ihr seht aus, als wärt Ihr im Krieg gewesen«, sagte Owen.
»Da habt Ihr verdammt recht«, erwiderte Neeson. »So viel
Spaß hatte ich schon seit Jahren nicht mehr. Ihr müßt wissen,
daß ich als Söldner angefangen habe. Euer Vater führte mich in
die Welt des Geschäftemachens ein. Er meinte, jemand mit
meinen Instinkten würde es als Bankier weit bringen. Wenn er
gewußt hätte, wie recht er damit behalten sollte! Aber egal. Ich
bin gekommen, um Euch zu sagen, daß meine Geschäftspartner
und ich uns entschlossen haben, das alte TodtsteltzerInformationsnetz wieder aufleben zu lassen.«
»Woher dieser plötzliche Sinneswandel?« spottete Hazel.
»Nun, zum einen wegen dem Edelmann an Eurer Seite«,
antwortete Neeson. »Und zum anderen, weil jeder auf der Nebelwelt jetzt zur großen Rebellion gehört, ob er will oder nicht.
Und letztlich, weil wir alle uns heute seit vielen Jahren zum
ersten Mal wieder lebendig fühlen. Geschäfte schön und gut,
aber es ist nichts besonders Aufregendes, wißt Ihr? Was für ein
armseliges Leben, wenn das einzige Vergnügen im Kündigen
von Hypotheken besteht! Nein, als Rebell hat man da viel mehr
Spaß. Wir sehen uns später, Todtsteltzer.«
Er nickte Owen und Hazel steif zu und wanderte davon auf
der Suche nach Wein, Essen und einem weiteren Opfer, vor
dem er mit seiner plötzlichen Gesinnungswandlung prahlen
konnte. Kein Mensch ist begeisterungsfähiger als ein Konvertierter im mittleren Alter. Neeson wurde von Tobias Shreck
und seinem Kameramann Flynn ersetzt. Ihre Presseausweise
hatten die beiden vor dem allgemeinen Gemetzel an den angreifenden Streitkräften bewahrt; doch jetzt waren sie auf der
Nebelwelt gestrandet, bis sie sich eine Passage erbetteln oder
durch Bestechung erschleichen konnten.
»Hallo auch«, sagte Tobias. »Macht es Euch etwas aus, wenn
wir uns zu Euch gesellen? Wir haben auch unsere eigene Hasche mitgebracht.«
»Da spricht endlich einmal ein zivilisierter Mann«, sagte
Owen. »Wenn ich Euch richtig verstanden habe, seid Ihr daran
interessiert, uns verzweifelte Rebellen zu begleiten, wenn wir
von hier aufbrechen?«
»Da habt Ihr uns verdammt richtig verstanden«, antwortete
Tobias. »Wo Ihr seid, sind die guten Storys. Außerdem haben
wir schon alle anderen gefragt, und jeder hat nein gesagt.«
»Also schön, meinetwegen«, sagte Owen. »Wenn Ihr nach
einer guten Story sucht: Einige meiner Bundesgenossen planen
eine Expedition zu einem Planeten namens Hakeldamach. Ich
werde Euch mit ihnen in Kontakt bringen. Warum interviewt
Ihr in der Zwischenzeit nicht Jakob Ohnesorg? Er ist der offizielle Held der Stunde.«
Tobias und Flynn wechselten einen Blick; dann beugte sich
Tobias vor und senkte die Stimme. »Seid Ihr sicher, daß der
dort Jakob Ohnesorg ist?«
Owen und Hazel verzogen keine Miene, doch auch sie beugten sich vor und senkten die Stimmen. »Wieso denkt Ihr, daß er
es nicht sein könnte?« erkundigte sich Hazel.
»Weil wir gesehen haben, wie er eine Rebellion auf Technos
III angeführt hat, und das ist erst ein paar Wochen her«, antwortete Tobias. »Und er sah … ganz anders aus. Viel älter.«
»Ein ganzes Stück älter«, stimmte Flynn zu. »Ich habe alles
aufgenommen, und meine Kamera lügt nie.«
»Viele Leute haben im Laufe der letzten Jahre von sich behauptet, Jakob Ohnesorg zu sein« entgegnete Owen vorsichtig.
»Sagen wir

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