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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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schwarze Frauenunterwäsche gestattete, die
Flynn heute darunter trug. Die Strümpfe und die Strapse waren
ganz besonders aufreizend. Sechs Marineinfanteristen wichen
so hastig vor Flynn zurück, als hätten sie sich verbrannt, während ihre Kameraden anzügliche Witze rissen und zweideutige
Kommentare abgaben.
    Tobias’ Gedanken überschlugen sich.
»Das ist eine Art Talisman!« rief er. »Die Wäsche gehörte
einer Kollegin von Flynn, die ihm sehr nahe stand, und seit
ihrem Tod trägt er diese Unterwäsche als Erinnerung und als
Glücksbringer. Ehrlich! Viele Kameramänner tun so etwas!
Das ist eine alte Tradition bei uns Reportern.«
»Haltet die Klappe«, sagte der Sergeant. »Das gilt auch für
Euch, Männer! Ein Freak wie der dort kann sich unter gar keinen Umständen für die Frontberichterstatter der Armee qualifiziert haben, und das bedeutet, daß Ihr beide illegal auf Virimonde seid. Wahrscheinlich seid ihr nicht nur Degenerierte,
sondern auch noch Rebellen!«
»Selbstverständlich sind wir keine Rebellen! Ich bin Tobias
Shreck! Ihr müßt mich kennen! Sicher habt Ihr schon die ein
oder andere meiner Reportagen gesehen!«
»Hab’ ich.« Der Sergeant sah seine Männer an. »Erschießt
sie. Alle beide.«
Tobias stand wie erstarrt da. Für einen Augenblick, der ihm
wie eine Ewigkeit erschien, geschah überhaupt nichts. Er besaß
keine Waffe, um sich zu verteidigen, und es gab keine Fluchtmöglichkeit – selbst wenn er sich dazu hätte überwinden können, Flynn zurückzulassen. Er sah hilflos zu, wie die Soldaten
ihre Waffen auf ihn richteten, und er dachte nur daran amüsiert,
ob die Kamera auch alles filmte. Und dann fiel ihm der Unterkiefer herab, als der Sergeant und all seine Soldaten mit einemmal lichterloh in Flammen standen . Die Marineinfanteristen warfen ihre Waffen weg und rannten schreiend und in Panik durcheinander. Sie schlugen mit nackten Händen auf die
Flammen ein, die immer stärker loderten und ihre Opfer verzehrten . Einer nach dem anderen gingen sie zu Boden, während
die Flammen ihrem Atem den Sauerstoff stahlen, und schließlich lagen sie zuckend am Boden . Ihr Fleisch wurde schwarz,
und ihr Haar brannte in hellen blauen Flammen. Dann traten
zwei Frauen aus den Schatten, die beide gleich aussahen, und
mit einemmal begriff Tobias, was geschehen sein mußte. Die
Stevie Blues waren gekommen und hatten ihn wieder einmal
gerettet.
Er grunzte ihnen ein hastiges Dankeschön zu und beugte sich
erneut über Flynn, der benommen versuchte, sich aufzurichten.
Die beiden Stevies halfen ihm auf die Beine und zerrten ihn
mit sich die Gasse entlang. Tobias eilte hinter ihnen her. Selbst
im Chaos einer brennenden Stadt zeigten die Menschen noch
genügend Instinkt, um den Stevie Blues aus dem Weg zu gehen. Sie kamen rasch voran, obwohl sie immer wieder marodierenden Abteilungen Imperialer Marineinfanteristen ausweichen mußten. Sie eilten durch eine Reihe weiterer enger Gassen, die in Tobias’ Augen allesamt gleich aussahen, und blieben schließlich vor einer nichtssagenden Tür in einer relativ
unzerstörten Gegend stehen. Stevie Drei hämmerte mit der
Faust an die Tür, und eine kleine Klappe wurde geöffnet. Dahinter kam ein Paar mißtrauischer Augen zum Vorschein. Stevie Drei erwiderte den Blick, und das Paneel wurde wieder
zugeworfen. Dann ertönte das Geräusch von Riegeln, die zurückgeschoben, und von Schlössern, in denen Schlüssel gedreht wurden, und die Tür öffnete sich. Die Stevies führten
Tobias und Flynn hinein, und hinter ihnen wurde die Tür wieder verschlossen und verriegelt .
Es war nicht viel mehr als ein Schlupfloch – ein einzelner
großer Raum mit brettervernagelten Fenstern und nur einem
einzigen Eingang. An einer Wand waren Pistolen und Gewehre
aufgestellt, zusammen mit großen offenen Munitionskisten . Ein
Dutzend schwerbewaffneter Männer und Frauen starrte durch
Ritzen in den verbarrikadierten Fenstern nach draußen . Sie
würdigten Tobias und Flynn kaum eines Blickes. Die Luft war
dick und abgestanden und roch nach Schweiß und Anspannung. Stevie Eins unterhielt sich mit gedämpfter Stimme mit
einem der Rebellen, während Stevie Drei eine Waffe entdeckte,
die ihr zusagte, und sie begann, sie zu laden. Tobias half Flynn
auf einen Stuhl. Der Kameramann sah inzwischen wieder ein
wenig besser aus, doch der Zustand seiner Kleidung machte
ihm inzwischen zunehmend zu schaffen.
»Das war meine schönste Unterwäsche«, beschwerte er

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