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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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er selbst angegriffen werden konnte. Owen grinste und
schüttelte den Kopf. Alles Angeber. Er hob das Schwert und
fiel in den Zorn ; dann stellte er sich den Angreifern mit dem
Tod in den Augen entgegen. Zwei Männer und zwei Frauen,
die gegen eine Armee in den Krieg zogen, und die schiere
Überzahl der Angreifer bedeutete nicht das geringste Problem
für sie.
Jedenfalls anfangs nicht.
Die Rebellen bahnten sich mit grimmiger Effizienz ihren
Weg durch die feindlichen Wachen, und bald lagen überall
Leichen und behinderten die Kämpfenden. Die Rebellen töteten und töteten, und noch immer strömten neue Wachen herbei.
Owen schwang das Schwert mit beiden Händen, und niemand
vermochte ihm standzuhalten.
Er war im Zorn , und Kraft und Schnelligkeit rasten durch
seinen Adern. Doch so sehr er sich auch bemühte, für jeden
niedergestreckten Gegner schienen zwei neue aufzutauchen,
um seinem Platz einzunehmen. Sie schwärmten um ihn herum,
und griffen ihn aus allen Richtungen zugleich an. Bald schon
hatte er nicht mehr genug Raum, um das Schwert zu schwingen, und er konnte nur noch stechen und stoßen. Seine Streiche
waren vom Zorn verstärkt, und sie waren noch immer fürchterlich und tödlich; aber mit Feinden zu allen Seiten konnte er
sich nicht für einen Augenblick entspannen. Er kämpfte weiter,
wirbelte in diese und in jene Richtung, hielt seine Gegner auf
Abstand und wußte, daß er ein toter Mann war, falls er langsa
mer werden oder auch nur einen Augenblick zaudern würde.
Rasche Seitenblicke verrieten ihm, daß es seinen Freunden
nicht besser ging. Die Hazels waren voneinander getrennt worden und über die gesamte Ausdehnung der Vorhalle verstreut:
aber sie kämpften noch immer wütend. Owen mußte grinsen.
Aus welcher Realität auch immer die verschiedenen Hazels
kommen mochten, sie waren allesamt höllische Kämpferinnen.
Eine von ihnen wurde in seine Richtung zurückgedrängt, und
Owen war froh zu sehen, das es die echte war. Rasch stellten
sie sich Rücken an Rücken und kämpften so weiter. Owen war
froh darüber. Hazel und er hatten schon immer ein gutes Team
abgegeben.
Owen sah seinen Urahn Giles in einiger Entfernung. Der ursprüngliche Todtsteltzer brüllte seine Schlachtrufe und
schwang sein großes breites Schwert wie einen Hammer, und
die Wachen, die ihn umringten wie Kampfhunde, hatten alle
Mühe, auch nur einen einzigen Schlag gegen ihn zu führen.
Giles hatte aufgehört zu teleportieren. Zwischen den Kämpfenden war nicht mehr genug freier Raum, in den er hätte teleportieren können. In Owen wuchs das Gefühl, daß die Wachen
inzwischen noch zahlreicher geworden waren als zu Beginn,
trotz all der Toten, die den Boden der Vorhalle bedeckten. Anscheinend brachten sie unablässig Verstärkungen heran. Wie
unfair.
Johana Wahn schwebte noch immer in der Luft und war in
Blitze gehüllt, doch sie hatte aufgehört, diese auf die Wachen
zu schleudern. Owen erkannte den Grund erst, als er sah, wie
Leibwächter Dutzende von ESP-Blockern herbeischafften und
übereinander stapelten in dem Versuch, Johanas verstärkte
Macht durch schiere Zermürbung auszuschalten.
Und zum ersten Mal dämmerte es Owen, daß er vielleicht
doch nicht weiter kommen wurde als bis in diesen Vorhof der
Hölle. Er hatte so viele Hindernisse überwunden und war einen
so weiten Weg gegangen; doch selbst jemand wie er hatte seine
Grenzen. Selbst ein Mann im Zorn konnte nicht gegen eine
ganze Armee bestehen. Owen erinnerte sich, wie alles angefangen hatte, vor gar nicht allzu langer Zeit: wie er auf Virimonde vor einer übermächtigen Bande seiner eigenen verräterischen Wachen gestanden hatte und im Begriff gewesen war
zu sterben. Vielleicht schloß sich hier der Kreis. Nur, daß Hazel diesmal nicht imstande sein würde, ihn zu retten. Sie steckte genauso tief in Schwierigkeiten wie Owen selbst. Es erschien ihm verrückt, daß er nach allem, was er durchgestanden
hatte, am Ende doch noch von einem Haufen bewaffneter
Leibwächter zur Strecke gebracht werden sollte, und zwar allein deswegen, weil es so viele waren.
Er griff tief in sein Innerstes und suchte nach der Kraft, mit
deren Hilfe er auf der Nebelwelt einen ganzen Turm zum Einsturz gebracht hatte, doch er fand nichts. Keine Antwort folgte
seinem Ruf, ganz gleich, wie verzweifelt er auch suchte. Und
er hatte nicht die geringste Ahnung, was der Grund dafür war.
Er war jetzt durch und durch naßgeschwitzt, und er mußte
ununterbrochen blinzeln, um zu verhindern, daß ihm

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