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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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gar dürr, und sie sah aus, als sei sie hart
genug, um Glas zu zerbeißen . Wahrscheinlich schärften die
Wachen in ihrer Freizeit die Schwerter an ihr . Die Kleidung
der Frau verbarg sorgfältig jeden Hinweis auf Weiblichkeit,
und ihr Blick war streng genug, um jedes Unkraut welken zu
lassen.
»Falls Ihr keinen Termin habt, kann ich nichts für Euch tun«,
erklärte sie in einem Ton, der so kalt war, daß ein Pinguin erfroren wäre. »Falls Ihr es wünscht, kann ich Euch natürlich
einen Termin geben, doch ich weiß jetzt schon, daß Herr Neeson in den nächsten Wochen keinen Platz mehr in seinem Kalender hat.«
Chance blickte zu Owen. »Weiter kann ich Euch nicht helfen. Es gibt Hindernisse, die sind für mich einfach zu groß.
Und bitte, schlagt sie nicht.«
»Daran würde ich nicht einmal im Traum denken«, entgegnete Owen. »Ich würde mir wahrscheinlich sowieso nur die Hand
brechen.« Er beugte sich über den Schreibtisch und starrte der
Sekretärin in die feuersteinharten Augen. »Mein Name ist
Owen Todtsteltzer. Meines Vaters Geld hat dieses Geschäft
ermöglicht. Ich bin gekommen, um die Schuld einzutreiben.
Und zwar sofort.«
Die Sekretärin zuckte ob dieser Worte noch nicht einmal zusammen, obwohl bei der Nennung des Namens Todtsteltzer
eine Augenbraue leicht nach oben wanderte. »Ich verstehe. Ich
bin sicher, daß Herr Neeson unter normalen Umständen nur
allzu gerne bereit wäre, mit Euch zu sprechen; doch wie die
Dinge im Augenblick stehen … Mein Schreibtisch ist übervoll
mit …«
Owen trat zurück und zog das Schwert. Er holte schwungvoll
aus und ließ es mit all seiner Zorn -verstärkten Kraft auf den
Schreibtisch niederkrachen. Die Klinge zerteilte das hölzerne
Möbel sauber in der Mitte, und die beiden Hälften fielen polternd rechts und links der Sekretärin um. Chance schüttelte
langsam den Kopf. Owen steckte das Schwert wieder ein, als
sei nichts geschehen. Die Sekretärin räusperte sich vorsichtig.
»Ich denke, Ihr könnt direkt zu Herrn Neeson hinein, Lord
Todtsteltzer. Ich bin sicher, Herr Neeson wird ein paar Minuten
für Euch erübrigen können. Ich werde dafür sorgen, daß man
Euch nicht stört. Mag einer der Herren vielleicht einen Tee
oder Kaffee?«
»Bringt einen Brandy«, antwortete Owen. »Einen großen,
bitte. Herr Neeson wird ihn sicher gebrauchen können.« Grinsend wandte er sich an Chance. »Man muß eben wissen, wie
man mit diesen Leuten zu reden hat. Meine Familie hat seit
Jahrhunderten Übung in diesen Dingen. Was mich angeht, ich
habe schon immer gewußt, daß ich das Zeug zu einem großartigen Diplomaten in mir habe.«
»Noch seid Ihr nicht drin«, widersprach Chance. »Das hier
ist nur das äußere Büro. Hinter dieser Tür befindet sich ein
weiteres Vorzimmer. Dort drinnen erwarten uns die eigentlichen Wachhunde.«
»Schön, wenn sie bissig werden, werfe ich ihnen einen Knochen hin. Welchen würdet Ihr am wenigsten vermissen, Chance?«
Sie gingen durch die Verbindungstür und fanden sich in einer
kleinen, leeren Kammer wieder. Zwischen ihnen und der gegenüberliegenden Tür standen drei große, muskulöse Burschen.
Jeder der drei hielt eine mächtige Axt in den Pranken. Die
Männer erweckten einen ruhigen und äußerst professionellen
Eindruck, und ihre Äxte sahen ganz danach aus, als seien sie
häufig im Einsatz gewesen. Chance blickte zu Owen.
»Ein interessantes taktisches Problem, nicht wahr? Kein
Raum zum Ausweichen, und es ist vollkommen sinnlos, mit
ihnen zu reden. Einen könntet Ihr vielleicht mit Eurem Disruptor ausschalten, doch die beiden anderen wären über Euch, bevor Ihr das Schwert auch nur ziehen könntet . Außerdem ist ein
Schwert gegen eine Axt sowieso zwecklos. Wie Ihr Euch sicher denken könnt, bin ich außerstande, Euch zu helfen. Ich
muß meine strikte Neutralität wahren. Das versteht Ihr sicher.«
»Selbstverständlich. Normalerweise wäre ich genauso neutral
und unbeteiligt, wenn ich mich drei Neandertalern wie diesen
gegenübersähe. Unglücklicherweise jedoch bin ich in ziemlicher Eile – unglücklicherweise für die drei, meine ich –, ganz
zu schweigen von meiner sich ständig verschlechternden Laune. Sie kommen mir gerade recht, um mich ein wenig abzureagieren. Also paßt auf, mein guter Chance. Paßt auf und lernt.«
Owen trat mit leeren Händen vor, und die drei Wachen kamen ihm mit erhobenen Äxten entgegen. Es dauerte kaum eine
Sekunde. Owen schlug den ersten Gegner mit der Faust

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