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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Man wird mich sonst vermissen.«
Und dann wurde er gegen die Wand geschleudert, und Razors Schwert war mit einemmal an seiner Kehle. Ffolkes
schnappte nach Luft, und auf seiner Stirn bildeten sich dicke
Schweißperlen. Er hatte noch niemals jemanden gesehen, der
sich derart schnell bewegte . Razor brachte sein Gesicht dicht
vor Ffolkes, und der Sicherheitsoffizier wagte noch nicht einmal, mit der Wimper zu zucken.
»Ihr habt Angst vor mir, Leutnant. Das ist gut. So soll es
auch sein. Falls Ihr auch nur ein Wort über meine fortbestehende Verbindung zum Chojiro-Clan verliert, ganz egal zu
wem, dann werde ich Euch töten. Glaubt Ihr mir, Leutnant?«
Razors Schwert ritzte ganz schwach die Haut von Ffolkes’
Hals, und ein einzelner Bluttropfen rann über die Haut in den
Kragen des Offiziers. Ffolkes wagte nicht zu nicken, doch er
brachte ein gestammeltes »Ja« hervor. Razor grinste, nahm das
Schwert vom Hals seines Opfers und trat einen Schritt zurück.
»Nur, damit wir uns recht verstehen. Und jetzt macht, daß Ihr
wegkommt, Wendehals! Falls ich Euch brauchen sollte, werde
ich Euch finden. Und wenn Ihr mich dazu zwingt, nach Euch
zu suchen, dann bin ich das letzte, was Ihr in Eurem Leben
sehen werdet.«
Er öffnete die Tür, und Ffolkes schoß an ihm vorbei hinaus
auf den Gang. Der Sicherheitsoffizier rannte durch den Korridor davon, so schnell er konnte – zur Hölle, ob jemand ihn dabei beobachtete oder nicht! Keine noch so hohe Bezahlung war
soviel Ärger wert. Nichts auf der Welt war soviel Arger wert.
    Die Pinassen der Herausforderung fielen aus dem frühen
Abendhimmel über der Nebelwelt wie silberne Raubvögel in
eine blutigrote Nacht. Sie trugen die Imperialen Truppen hinab
zur Oberfläche des Rebellenplaneten.
    Die Esper von Nebelhafen sahen und hörten nichts von alledem. Sie wußten nicht einmal, daß das Imperium bereits so nah
war. Legion weitete seine Fähigkeiten unablässig aus und erprobte sie. Theoretisch hätte Legion die Pinassen auch aus viel
größerer Entfernung abschirmen können, doch wie mit so vielen seiner Kräfte lernte es durch Übung. Hunderte silberner
Schiffe landeten eins nach dem anderen auf einer weiten, von
Schnee und Eis bedeckten Ebene unterhalb der letzten Ausläufer der Totenkopf-Berge. Die Landestelle lag noch ein gutes
Stück von Nebelhafen entfernt, doch relativ nah bei einer kleinen vorgeschobenen Siedlung namens Hartsteinfels. Abgesehen von ein paar einsam liegenden Farmen war es der einzige
bewohnte Ort neben der Hauptstadt: ein kleines, bedeutungsloses Städtchen mit etwas mehr als zweitausend Einwohnern,
wenn man den Informationen des Imperiums vertrauen konnte.
Keine Verteidigungsanlagen, sehr wenig Technologie. Ein gutes Testgelände, bevor der Hauptangriff stattfand.
    Männer und Frauen rannten aus ihren flachen Steinhäusern
und starrten ungläubig auf die Pinassen, die aus dem Abendhimmel fielen. Legion mochte vielleicht imstande sein, Esper
und Sensoren an der Nase herumzuführen; doch selbst eine
solch gewaltige psionische Begabung vermochte nicht, das
Donnern der Maschinen vor den Leuten unten am Boden zu
verbergen. Noch nicht jedenfalls.
    Die Einwohner von Hartsteinfels versammelten sich hinter
den hohen Steinmauern ihrer kleinen Stadt und beobachten und
unterhielten sich aufgeregt, während die Schiffe immer tiefer
sanken. Es dauerte nicht lange, bis sie sich ausmalen konnten,
was die silbernen Schiffe zu bedeuten hatten. Sie hatten den
größten Teil ihres Lebens damit verbracht, auf eine Invasion zu
warten und sich darauf vorzubereiten – auf jenen Tag, an dem
das Imperium zur Nebelwelt zurückkehren und sie als sein Eigentum beanspruchen würde.
    Männer und Frauen rannten in die Häuser, um ihre Kinder zu
verstecken und die Waffen hervorzuholen.
Soldaten strömten aus den langen schlanken Pinassen. Sie
trugen schwer an ihren Kampfrüstungen und der dicken Winterkleidung, und sie waren mit Schwertern, Energiewaffen und
persönlichen Schutzschirmen ausgerüstet. Die Pinassen besaßen Disruptorkanonen, doch sie würden erst bei der Erstürmung von Nebelhafen eingesetzt werden.
Infanteristen beeilten sich, einen Verteidigungsring rings um
das Landefeld zu errichten. Im Augenblick ignorierten sie die
kleine Stadt noch. Imperiale Sturmtruppen formierten sich und
warteten auf ihren Einsatzbefehl. Sie waren kalte, disziplinierte
und erfahrene Killer, die nur darauf warteten, von der Leine
gelassen zu werden.

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