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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Unteroffiziere bellten Befehle; Offiziere
nahmen ihre Positionen ein, und noch immer landeten weitere
Schiffe und weitere Truppen marschierten aus den Schleusen
auf die Ebene aus Schnee und Eis.
Tobias Shreck und sein Kameramann Flynn hatten sich in
dichte Pelze gehüllt. Sie stolperten hinaus in die Kälte, fluchten
leise und begannen mit den Dreharbeiten. Man hatte ihnen befohlen, alles zu dokumentieren, und Leutnant Ffolkes stand
unmittelbar hinter ihnen, um sicherzustellen, daß die beiden
ihrem Befehl auch Folge leisteten. Er beobachtete, wie die Armee sich formierte, und seine Brust schwoll vor Stolz. Es waren Tage wie dieser, die einen glücklich machten, zur Imperialen Flotte zu gehören.
Aus dem letzten der Landungsschiffe trat schließlich der
Kommandant der Imperialen Angriffsmacht: Investigator Razor. Er hatte sich weder mit isolierter Kampfrüstung noch mit
Pelzen geschützt; er trug nichts weiter als die offizielle Uniform der Investigatoren. Razor spürte die Kälte nicht – aber
natürlich wußte jeder, daß Investigatoren nicht ganz menschlich waren. Die Imperatorin persönlich hatte Razor das Kommando über sämtliche Bodentruppen übertragen. Zum Teil
deswegen, weil er schon früher Invasionsstreitkräfte geführt
hatte, aber sicherlich auch deswegen, weil sie ihm zeigen wollte, daß sie ihm voll und ganz vertraute, trotz seines Alters und
seiner Verbindungen zum Chojiro-Clan.
Razors Stabsoffiziere versammelten sich um ihren Kommandanten und berichteten über die Fortschritte der Operation. Razor nickte knapp. Er hatte noch nicht einmal einen Gedanken
daran verschwendet, daß etwas schieflaufen könnte. Der Anfang war immer leicht zu planen. Sein persönlicher Adjutant
reichte ihm ein Fernglas, und Razor betrachtete die Stadt und
das umgebende Land. Normalerweise hätte er sich via Kommimplantat in die Schiffslektronen eingeloggt und die Sensoren
ausgelesen, doch Legion blockierte sämtliche elektromagnetischen Frequenzen. Razor und seine Verbände mußten sich also mit primitiven Hilfsmitteln begnügen. Abgesehen
von der Stadt gab es nichts zu sehen außer Schnee und Eis,
soweit das Auge reichte. Die weiße Fläche erstreckte sich bis
hin zu den Totenkopf-Bergen, die kalt und ungerührt in den
Himmel ragten, als wäre das, was zu ihren Füßen geschah,
vollkommen bedeutungslos. Razor grinste flüchtig.
Schließlich wandte er sich der zehn Fuß hohen Steinmauer
zu, hinter der die Stadt lag. Es war eine massive Konstruktion
aus Stein und Mörtel, die sicherlich einiges aushielt. Ein paar
Salven aus den Energiewaffen würden das erledigen. Männer
und Frauen waren auf Laufstegen hinter der Mauerkrone in
Stellung gegangen. Die meisten trugen nichts als Schwerter,
Äxte oder ein paar Speere; doch einige besaßen auch Energiewaffen, allerdings bei weitem zuwenig, und beide Seiten wußten es. Die Stadtbewohner waren schon so gut wie tot. Sie hatten sich nur noch nicht hingelegt. Razor sog die kalte Luft ein
und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe. So
weit oben auf dem Plateau gab es kaum Nebel, und die Luft
war klar und sauber. Er gab den Angriffsbefehl, und eine Hundertschaft Marineinfanteristen eröffnete das Feuer aus ihren
Disruptoren.
Die Stadtmauer explodierte, und Steintrümmer und blutige
Fetzen flogen in alle Richtungen.
Rauchwolken stiegen auf, und ein Regen scharfkantiger
Splitter und zerrissener Körperteile prasselte blutigem Hagel
gleich in den weißen Schnee. Schreie erklangen, und die Überlebenden zogen sich von der großen Bresche in ihrer Stadtmauer zurück. Ein paar blieben und versuchten, die Verwundeten zu bergen, doch die Marineinfanteristen schossen sie ab wie
die Fliegen. Auf der gegenüberliegenden Seite von Hartsteinfels waren weitere Truppen in Stellung gegangen, und auch
dort wurde ein Loch in die Mauer gesprengt. Die Bewohner der
Stadt waren zwischen den beiden vorrückenden Verbänden
eingeschlossen, und es gab keine Weg aus der Falle. Razor
nickte seinen Stabsoffizieren zu, zog Schwert und Disruptor
und führte seine Truppen in die Stadt hinein.
Der Kampf wurde entschlossen und blutig geführt, doch er
dauerte nicht lange. Die Marineinfanteristen hatten alle Vorteile auf ihrer Seite: gewaltige Übermacht, massierte Energiewaffen, Energieschilde. Die Stadtbevölkerung kämpfte tapfer;
Männer und Frauen verteidigten wild entschlossen ihre Heimat.
Schwerter zischten durch die Luft, und heißes, dampfendes
Blut

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