Todtstelzers Krieg
geändert.«
»Nicht, daß wir es nicht versucht hätten«, brummte Stahl . »Also schön . Ihr bleibt bei Topas, und wenn Ihr Eure Stimme
einsetzen müßt, dann achtet darauf, daß Ihr in die richtige
Richtung singt. Und jetzt macht, daß Ihr von hier verschwindet,
alle beide. Ich muß eine Stadt verteidigen.«
Wenige Stunden, nachdem Legion sein Tarnung hatte aufgeben
müssen, erschienen in der eisigen Öde die ersten Imperialen
Truppen. Sie drängten sich zu Hunderten auf gepanzerten Antigravschlitten und Barken. Welle auf Welle schwebte über die
Stadtmauern herein, als wären sie überhaupt nicht vorhanden.
Vereinzelt stachen die Energielanzen von Disruptorschüssen aus
den wenigen Waffen der Rebellen in den Himmel, nur um harmlos an schimmernden Imperialen Schutzschilden abzuprallen.
Imperiale Angriffe waren gewöhnlich so organisiert, daß
schwere Panzerwagen und Kriegsmaschinen die Hauptstreitmacht bildeten; doch in der Kälte und dem Eis der Nebelwelt
hätten derart schwere Vehikel den Vormarsch zu sehr verlangsamt. Die meisten Maschinen waren sowieso viel zu groß, um
in den engen Straßen und Gassen von Nebelhafen manövrieren
zu können. Deswegen waren die Imperialen Luftdivisionen
gefordert, die Stadt sturmreif zu schießen. Ihre Schlitten rasten
heulend aus der Höhe herab wie ein Schwarm tollwütiger Fledermäuse; schlanke, tödliche Gefährte, deren Disruptorkanonen unaufhörlich feuerten und die Straßen taghell erleuchteten,
während Bauwerke aus Holz und Stein explodierten und in
Flammen aufgingen.
Menschen rannten in Panik durch die Straßen, während große
Kampfbarken majestätisch über ihnen durch die Nacht glitten
und Tod und Zerstörung brachten.
Die Antigravschlitten jagten den Fliehenden hinterher und
kurvten durch die engen Gassen. Sie terrorisierten ihre Opfer,
bis sie ihrer überdrüssig wurden und ihnen mit blitzenden
Energiestrahlen ein Ende bereiteten. Die Imperialen Luftstreitkräfte drangen unaufhaltsam weiter vor, bis mit einemmal
Esper auf die Straßen stürmten und sich den Angreifern entgegenstellten.
Die Espervereinigung hatte ihre stärksten Begabungen zusammengezogen und Legions Blockade für den Augenblick
lahmgelegt. Sie wußten , daß es nicht lange dauern konnte;
doch im Augenblick hatten sie gegen Legion die Oberhand
behalten, und ein paar hundert tapfere Seelen erhoben sich auf
Flügeln psionischer Energie und begegneten den Invasoren in
ihrer vermeintlich sicheren Position.
Die Esper schossen zwischen den viel langsameren Imperialen Luftfahrzeugen hindurch. Einige der Esper waren mit
Energiewaffen ausgerüstet, andere mit Armbrüsten und wieder
andere besaßen nichts weiter als blanken Stahl und ihren unbeugsamen Mut. Die Energieschilde der Barken knisterten und
brachen zusammen, als weitere Esper unten in den Straßen die
Technik verhexten und die Energie aus den Batterien saugten.
Die vorbeifliegenden Esper schossen auf ungeschützte Ziele
und hielten blutige Ernte. Imperiale Soldaten schrien voller
Angst und stürzten in die Tiefe; doch am Ende erwies sich die
Streitmacht der Angreifer als einfach zu groß. Sie war unaufhaltsam. Bald waren die Zielerfassungslektronen wieder aktiviert, und die fliegenden Verteidiger wurden einer nach dem
anderen abgeschossen, trotz all ihrer Schnelligkeit und ihrem
Todesmut. Sie fielen aus dem nächtlichen Himmel wie brennende Vögel, und die Imperialen rückten wieder vor, als sei
nichts geschehen.
Weitere Esper kamen auf die Straßen und traten an die Stelle
der Gefallenen. Viele Bewohner Nebelhafens fanden angesichts der drohenden Gefahr für ihre Stadt und ihr Leben einen
Mut, von dem sie niemals geglaubt hätten, daß sie ihn besaßen . Sie standen buchstäblich mit dem Rücken zur Wand, doch sie
zogen mit grimmiger Entschlossenheit und kühlem Blick in
den Kampf.
Sie sprangen aus Verstecken in die Luft, in vertraute Strömungen hinein, und schlugen den Imperialen Feuerleitlektronen ein Schnippchen nach dem anderen, während sie ihre Ziele
wie tödliche Insekten angriffen.
Einige stürzten sich todesverachtend in die Antriebsmaschinen der Barken: Selbstmordangriffe, die nur hin und wieder
von Erfolg gekrönt wurden. Und wenn eine Barke aus dem
Himmel fiel, dann krachte sie auf die wenig stabilen Wohnhäuser aus Holz und Ziegel und brachte sie mit ihrem gewaltigen
Gewicht zum Einsturz. Explodierende Barken zerstörten ganze
Straßenzüge und setzten Häuserblocks in Flammen.
Und das
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