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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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endgültig zusammen. Ihre Kräfte hatten
sie nun endgültig verlassen. Entschlossenheit und Willenskraft
konnten sie nicht mehr weiter tragen, und sie verlor das Bewußtsein. Der psionische Schild brach zusammen, und die Disruptorstrahlen der Antigravbarken krachten nun ungehindert in
die Taverne. Schließlich brach das Gebäude auseinander . Die
Wände fielen in sich zusammen, und die Decke stürzte ein.
Flammen schossen triumphierend in den nächtlichen Himmel
hinauf. Das Lied von Topas und Marie schützte die Rebellen
vor dem Feuer und den umherfliegenden Trümmern. Innerhalb
von Sekunden war vom Schwarzdorn nur noch ein verkohltes
Gerüst übrig, aus dem meterhohe Flammen schlugen. Stahl
kniete neben Johana Wahn nieder, tastete nach ihrem Puls und
hob eine Augenbraue.
»Erstaunlich. Sie weilt noch immer unter den Lebenden.
Chance, bringt sie von hier weg. Bringt sie zusammen mit Euren Kindern in die Gildenhalle der Espervereinigung. Dort wird
man sich um Euch kümmern. Verrücktes Stück Weib. Das verdammt noch mal tapferste Ding, das ich in meinem ganzen
Leben gesehen habe.« Er stand auf und erhob seine Stimme
über den allgemeinen Lärm. »In Ordnung, alles verteilt sich!
Ihr kennt unseren zweiten Treffpunkt! Wir treffen uns dort in
exakt einer Stunde von jetzt an! Keine Ausflüchte! Und jetzt
setzt Euch in Bewegung!«
Und so gingen alle auf verschiedenen Wegen davon, halfen
denen, die Hilfe benötigten und trugen die, die nicht mehr laufen konnten. Sie gingen in kleinen Gruppen zu zweit oder dritt
und folgten den Pfaden, die der Rat vor Jahren für den Notfall
ausgearbeitet hatte. Sie verschwanden im dunklen Labyrinth
der Straßen und Gassen und waren sicher, daß keine Imperialen
Truppen ihnen folgen konnten, ohne sich innerhalb weniger
Augenblicke hoffnungslos zu verlaufen . Niemand redete von
Kapitulation. Sie waren weder gebrochen noch geschlagen.
Schließlich hatten sie immer gewußt, daß dies ein Kampf auf
Leben und Tod werden würde.
Bald schon waren alle verschwunden mit Ausnahme von Investigator Topas und der Typhus-Marie. Noch immer knisterte
ihr Lied ringsum und erstickte Legions Schrei. Noch immer
hielt das Lied die Truppen auf Distanz und deckte den Rückzug
ihrer Freunde und Verbündeten. Sie waren die beiden machtvollsten Sirenen, die das Imperium je hervorgebracht hatte, und
sie würden nicht weichen. Und dann plötzlich ließ der Druck
nach. Die Antigravbarken schwebten nach getaner Arbeit weiter, und die Truppen zogen sich zurück. Topas und Marie hörten auf zu singen, um ihre Kräfte zu schonen. Die Welt ringsum war noch immer ein Chaos aus Flammen, Schreien und
Kampfgetöse; doch dieser spezielle Teil der Welt schien mit
einemmal merkwürdig still und ruhig. Als hätte irgendeine
neue Macht die Bildfläche betreten. Topas und Marie blickten
sich an. Hinter ihnen ertönte ein langsamer Applaus. Die beiden Frauen wirbelten herum und sahen sich einem großen, finsteren Mann in der Uniform eines Investigators gegenüber, der
sie gelassen von der anderen Straßenseite her beobachtete. Topas runzelte die Stirn. Sie hätte eigentlich hören sollen, wie er
sich näherte, selbst in all diesem Lärm und Chaos. Sie hätte
wissen müssen, daß er gekommen war. Sein Schwert und der
Disruptor hingen noch immer an seiner Hüfte, doch in einer
Hand hielt er das Ende einer stählernen Kette, deren anderes
Ende um den Hals eines nackten Mannes lag. Der Mann schien
halb verhungert. Er war über und über mit Schmutz bedeckt,
und seine nackte Haut zeigte deutliche Spuren von Mißhandlungen. Die linke Hälfte seines Schädels war chirurgisch entfernt worden, und das Gehirn darunter lag offen und war nur
durch ein klares Stück Stahlglas geschützt. Zahlreiche Stecker
waren überall in dem grauen Gewebe verteilt, die durch silber
ne Leihingen miteinander verbunden waren.
»Ein hübscher Bursche, nicht wahr?« fragte der finstere
Mann mit der Kette in der Hand. »Er gehört mir. Gestatten:
Investigator Razor, zu Euren Diensten. Man hat mich geschickt, um Euch in die Arme des Imperiums zurückzubringen.
Man wird Euch lehren, wieder die richtigen Lieder zu singen.
Erspart mir Eure Proteste, meine Damen. Sie würden nichts
ändern. Ihr habt in dieser Angelegenheit kein Mitspracherecht
mehr. Diese erbärmliche Kreatur an meiner Kette besitzt keinen Namen mehr, lediglich eine Funktion. Es ist ein lebender
ESP-Blocker. Eines der besonderen Projekte des Hohen Lords
Dram, glaube ich. Diese Kreatur lebt und kann

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