Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Befehle ausführen, und damit ist sie weitaus stärker und praktischer als die
üblichen ESP-Blocker in ihren Schachteln. Dieser Blocker hier
ist stark genug, um selbst unter Legions Einfluß zu funktionieren, und er arbeitet unauffällig genug, daß Ihr unsere Annäherung nicht bemerkt habt. Ich fürchte, Ihr werdet feststellen, daß
die Macht Eurer Lieder vergangen ist, meine Damen. Also laßt
Euer Gezeter und kommt lieber gleich mit. Euer Leben in diesem Elend hier ist zu Ende. Von jetzt an gehört Ihr wieder dem
Imperium.«
Topas zog das Schwert. »Lieber sterbe ich.«
Razor zog ebenfalls blank. »Das können wir arrangieren. Ich
erhalte zwar einen Bonus, wenn ich Euch beide lebendig zurückbringe; aber Geld hat mir noch nie viel bedeutet. Wenn es
sein muß, wird man sich mit einer lebenden Sirene und einer
toten Verräterin zufriedengeben. Außerdem wollte ich schon
immer wissen, wer von uns beiden besser ist.«
Er ließ die Kette fallen, doch der lebende ESP-Blocker blieb,
wo er war. Er würde keinen Schritt ohne Befehl gehen. Die
Typhus-Marie wich vor Topas zurück und schüttelte den Kopf.
»Ich kann dir nicht helfen, Topas«, sagte sie. »Es tut mir leid.
Ich werde nie wieder töten. Auf gar keinen Fall.«
»Das geht schon in Ordnung«, antwortete Topas und rückte
gegen Razor vor. »Halte dich einfach im Hintergrund, damit du
nichts von seinem Blut abkriegst.«
Und dann schossen Topas und Razor gleichzeitig vor und
prallten zusammen. Funken stoben im Nebel, und Rauch wirbelte auf, als ihre Schwerter aufeinanderprallten. Sie finteten
und schwangen ihre Waffen mit beinahe übermenschlicher
Kraft und Schnelligkeit, zwei Investigatoren auf dem Höhepunkt ihrer Fähigkeiten und ihres Geschicks. Sie umkreisten
einander und bedachten sich mit Schlägen, die die Verteidigung jedes anderen Kämpfers einfach beiseite gefegt hätten,
während sie nach den Schwachstellen des Gegners suchten. Sie
waren stark und schnell und wunderbar, und keiner von beiden
wollte auch nur einen Zoll weichen.
Doch am Ende war Razor der ältere von beiden, und er wurde nicht von rohem Haß und dem verzweifelten Wunsch nach
Rache angetrieben, wie sie durch Topas’ Adern strömten.
Langsam und erbarmungslos, Fuß um Fuß, Schritt um Schritt
trieb sie ihn zurück, zwang ihn immer weiter in die Defensive,
und Razor erkannte mit einemmal, daß er dem Tod gefährlich
nahe war. Sein Stolz ließ ihn länger kämpfen, als eigentlich gut
gewesen wäre; doch der Schmerz und das Blut der ersten kleineren Wunden, die ihm Topas’ Klinge zugefügt hatte, brachte
ihn wieder zu Verstand. Er nutzte seine letzte Energie zu einem
Ausfall und bedachte Topas mit einem Hagel von Schlägen, bis
sie mit dem Rücken zur Typhus-Marie stand; dann erhob er die
Stimme zu einem donnernden Befehl.
»Marie! Kode Delta drei! Töte Topas!«
Marie begann zu taumeln, als die einprogrammierten Kontrollworte in ihr Unterbewußtsein drangen. Die Espervereinigung hatte sich die größte Mühe gegeben , alle Spuren der Imperialen Konditionierung zu entfernen; doch einige Dinge waren so tief in ihrem Unterbewußtsein vergraben, daß nur ein
andere Hirntech sie hätte finden können. Marie schrie auf, als
die Programmierung die Oberhand über ihren Willen gewann
und ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse rücksichtslos beiseite fegte. Die alte konditionierte Typhus-Marie erwachte
wieder. Ihr Gesicht erschlaffte, und plötzlich sah jemand anderes aus ihren Augen. Und noch während Topas staunend erkannte, was da vor sich ging, trat die Typhus-Marie einen
Schritt vor und schlug ihr mit geübter Hand ins Genick. Topas
ging in die Knie. Sie drohte , das Bewußtsein zu verlieren, und
das Schwert fiel ihr aus den unvermittelt kraftlos gewordenen
Fingern. Marie beugte sich vor und schlug erneut zu, und To
pas lag rettungslos im aufgewühlten Schnee.
Razor stand für einen Augenblick einfach nur da , während er
nach Luft rang und darauf wartete, daß sein Puls sich wieder
beruhigte.
Dann steckte er das Schwert weg und untersuchte Topas. Er
fühlte ihren Puls und runzelte die Stirn. Dann sah er zu Marie
hoch.
»Investigator Topas lebt noch. Ich hatte dir befohlen, sie zu
töten!«
»Ich kann nicht«, antwortete Marie. »Ich kann niemanden
mehr töten.«
»Du wirst mir gehorchen!« befahl Razor. Er erhob sich, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und funkelte sie von oben
herab an. »Töte Investigator Topas!«
Marie zitterte am ganzen Leib, doch sie machte keinerlei

Weitere Kostenlose Bücher