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Todtstelzers Krieg

Todtstelzers Krieg

Titel: Todtstelzers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ihr altes Geschick im Umgang mit Waffen erinnerten.
Stacey der Rechtsanwalt kämpfte mit einem eleganten Rapier,
und Conelly und McGowan von den Docks hackten mit Äxten
eine blutigen Schneise durch die Feinde. Sie alle kämpften gut
und tapfer und für Männer ihres Alters und in ihren behaglichen Stellungen mit überraschendem Erfolg.
    »Verdammt, das tut vielleicht gut!« bemerkte Robbins in einer ruhigen Phase zwischen den Kämpfen. »Ich fühle mich
wieder wie in alten Zeiten, als wir noch jung waren und die
Welt verändern und das Imperium stürzen wollten. Und all das
völlig gratis!«
    Robbins lachte. »Das waren glückliche Zeiten. Alles war so
einfach. Ich hatte sowieso schon angefangen , mich in meinem
Beruf als Geschäftsmann zu langweilen.«
    Die Schwarzdorn -Taverne war ein lodernder Trümmerhaufen.
Das obere Stockwerk ein flammendes Inferno , das Dach verschwunden, verschlungen von Feuer und Rauch, die in den
Nachthimmel stoben. Drei Antigravbarken schwebten über der
Taverne, und ihre Disruptorstrahlen hämmerten immer und
immer wieder auf den Schwarzdorn herab. Flammen leckten
über die Außenmauern, und große Risse taten sich auf. Im Innern herrschte nichts als Chaos, Panik und Rauch.
    Johana Wahn stand mitten im ehemaligen Schankraum und
hatte die Arme ausgebreitet wie eine Gekreuzigte. Ihre mentalen Kräfte waren das einzige, was die tödlichen Disruptorstrahlen aufhielt. Blut rann in stetigem Strom aus ihrem Mund, ihrer
Nase und ihren Ohren. Ihr Gesicht war totenbleich, und ihre
wilden Augen blickten in eine unendliche Ferne. Johana starb,
und jeder ringsum wußte es. Sie war der einzige Schutz, den
die Gäste des S chwar z dorn noch hatten, und die Anstrengung
ließ sie Stück um Stück sterben.
    Donald Royal hatte die wenigen Überlebenden in Gruppen
eingeteilt, die mit Decken und Wassereimern bewaffnet jeden
Brand im Keim erstickten, der im Schankraum auszubrechen
drohte. Der Notfall hatte dem alten Mann neue Kräfte verliehen, und er wuselte herum wie jemand, der nicht halb so alt
war wie er. Ratsmitglied McVey hatte Chances Kinder zu einer
kleinen Gruppe versammelt, die sich von den Wänden der Taverne fernhielt . Donald Royals Partnerin Madeleine Skye stand
im Eingang und hielt einen Disruptor in der Hand. Imperiale
Truppen hatten längst die Tür aus den Angeln geschossen und
versuchten seit einiger Zeit, Granaten durch die so entstandene
Lücke zu schleudern. Skye hatte die erste rechtzeitig gesehen
und sie im gleichen Augenblick wieder hinausgeworfen, da sie
gelandet war. Anschließend hatte sie an der Tür Posten bezogen, um jeden zu entmutigen, der das gleiche noch einmal versuchen wollte .
    Draußen auf der anderen Straßenseite beobachtete eine größere Gruppe von Marineinfanteristen geduldig den Eingang.
Sie waren bereit, sich um jeden zu kümmern, der herauszukommen wagte. Keiner der Angreifer war daran interessiert,
Gefangene unter den Gästen des Schwarzdorns zu machen.
    Hinter der Theke wurde Cyder nach und nach ziemlich betrunken. Ihre Taverne war nur noch ein Trümmerhaufen; sie
saß in einem brennenden Haus in der Falle, und Katze war nirgends zu sehen. Sie hoffte nur, daß er in Sicherheit war, doch
insgeheim zweifelte sie daran. Katze hätte schon längst wieder
zurück sein müssen. Wahrscheinlich war er in einen Kampf
geraten … Sie hatte ihm immer und immer wieder gesagt, daß
er sich in nichts hineinziehen lassen sollte … Cyder schenkte
sich einen weiteren Drink ein.
»Meint Ihr nicht, daß Ihr inzwischen genug habt?« fragte
    Donald Royal.
»Zur Hölle, nein!« antwortete Cyder. »Ich kann immer noch
klar denken.«
»Und wenn wir plötzlich flüchten müssen? Ihr wärt viel zu
betrunken.«
»Flüchten? Wohin denn? Die Taverne ist von Soldaten eingeschlossen. Wir sind im gleichen Augenblick tot, da wir den
Kopf durch die Tür stecken. Selbstverständlich werden wir
auch sterben, wenn wir hier bleiben. Wenn uns die Rammen
nicht kriegen, dann der Rauch. Oder diese Wahnfrau bricht
zusammen, und die Antigravbarken der Imperialen legen alles
in Schutt und Asche. Habe ich noch was übersehen?«
»Es besteht immer die Möglichkeit, daß noch irgend etwas
geschieht«, entgegnete Royal. »Irgendein glücklicher Umstand,
irgendeine Gelegenheit. Wir müssen bereit sein, sie beim
Schopf zu packen …«
Cyder schüttelte den Kopf. »Dazu ist es längst zu spät, Donald. Wir gehen nirgendwo mehr hin …« Sie brach ab, runzelte
die Stirn und

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