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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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begreifen, die ich gewirkt habe. Ich kann alle herbeirufen, die hier gestorben sind,
sodass sie Eure Fragen beantworten – falls Ihr das wünscht.
Seid nicht bekümmert in Euren Gedanken oder Euren Herzen.
Falls einer von Euch Sorgen hat, so mag er zu mir kommen,
auf dass ich ihn berühre, und er wird auf immer geheilt sein.«
»Niemand senkt seine Kraftfelder!«, sagte Schwejksam in
scharfem Ton. »Das ist ein Befehl! Morrell, habt Ihr irgendwas
von diesen … Wiedererweckten empfangen?«
»Nicht von ihnen«, antwortete der Esper nachdenklich. »Nur
dieses leise Hintergrundsummen. Aber ich denke, ich habe so
etwas wie eine … Sendung von Jesus aufgefangen. Womöglich
ist er hier der Puppenspieler, der durch die Münder seiner
Kreaturen spricht.«
»Oder vielleicht gehören sie ihm einfach, weil sie hier gestorben sind«, überlegte Barron. »Für immer sein, sodass er mit
ihnen tun kann, was ihm beliebt. Ist es also ein Himmel oder
eine Hölle? Dem Herrn für immer sein Lob singen, weil man es
tun muss?«
»Bislang hat er keine unmittelbare Drohung gegen uns ausgestoßen«, stellte Carrion fest.
»Ja«, sagte Morrell. »Aber viel von diesem altertümlichen
Religionsgedusel geht mir allmählich mächtig auf die Nerven.
Wenn er noch einmal Siehe sagt …«
»Ungläubiger«, sagte Jesus mit traurigem Lächeln. »Weh denen, die das Licht nicht sehen wollen. Hütet Euch davor, meinen rechtschaffenen Zorn zu wecken! Ich habe hier einen
Himmel geschaffen, und ich dulde nicht, dass man mich verspottet.«
»Ihr habt Euch selbst mit vorprogrammierter Nanotech infiziert«, hielt ihm Carrion entgegen. »Und dann habt Ihr sie aus
der Basis entweichen lassen und ihr ermöglicht, den ganzen
Planeten umzuformen. Was ist aus dem ursprünglichen Ökosystem geworden? Aus all den Millionen kleinen, miteinander in
Wechselwirkung stehenden Lebensformen, die hier zu Hause
waren?«
»Fort, alle verschwunden«, antwortete Jesus. »Sie waren
nicht wichtig. Sie wurden alle durch etwas Größeres ersetzt.
Ich könnte sie wieder aus dem Staub zurückrufen, aber welchen Sinn hätte das? Ihre Zeit ist abgelaufen. Der einzige
Zweck ihres Daseins war es, den Ort zu bilden, an dem ich
erscheinen konnte. Dies ist meine Welt, mein Himmel, mein
Paradies, und alle Dinge sind hier so, wie ich sie mir wünsche.«
»Sprecht Ihr mit ihm, Kapitän«, schlug Carrion vor. »Vielleicht findet Ihr mit ihm eine gemeinsame Gesprächsgrundlage.
Dieser Mann hat eine Welt noch gründlicher zerstört als Ihr.«
»Leben ist leben«, sagte Jesus. »Staub zu Staub. Nichts geht
je verloren, solange ich mich daran erinnere. Vergesst sie. Ich
bin hier, Euer Erlöser. Seid hier glücklich und betet mich an, an
allen Tagen Eures Lebens.«
»Wisst Ihr«, sagte Morrell leise zu Schwejksam, »wir sind
hier auf etwas gestoßen, was noch wichtiger ist, als wir erwartet haben. Vergesst die Programmierung der Menschen; mit
Hilfe der richtigen Nanotech könnte man einen ganzen Planeten auf eine Art und Weise umformen, neben der Terraformung
klein und ineffizient wirken würde. Das wäre die absolute Waffe; man sucht sich einfach einen Planeten, der einem nicht gefällt, setzt ein paar Nanos aus dem Orbit ab, und der ganze Planet und seine Bewohner verwandeln sich in etwas, was man
möchte. Überlegt mal, was man mit einer solchen Waffe gegen Shub oder die Neugeschaffenen ausrichten könnte!«
»Vorausgesetzt, wir wüssten, wie man die Nanos steuert.«
Schwejksam schüttelte unglücklich den Kopf. »Außerdem sind
wir gekommen, um nach einem Heilmittel gegen die Nanoseuche zu suchen. Lassen wir uns davon nicht ablenken, Leute.«
»Bringt mich mit Eurem Schiff von diesem Planeten weg«,
schlug Jesus vor. »Dann führe ich das Ende aller Kriege herbei,
bringe allerorts Frieden und heile alle Krankheiten durch
Handauflegen. Niemand, der heute lebt, müsste jemals sterben.
Ich bringe das goldene Zeitalter, das sich die Menschheit immer erträumt hat!«
Carrion runzelte die Stirn. »Aus dem begrenzten Nutzen, den Shub aus der Nanotech gezogen hat, wird deutlich, dass die
abtrünnigen KIs sie nur marginal steuern können. Was wir hier
haben, ist viel gefährlicher. Möglicherweise können wir Nanos
erzeugen, die mit der Seuche fertig werden, aber wie der Kapitän sagte, haben wir keine Erfahrung im Umgang damit. Es
könnte sich so auswirken, als heilte man eine gewöhnliche Erkältung, indem man alle mit Lepra infiziert. Wir müssen das
sehr

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