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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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geschmacklos! Und Ihr solltet wirklich das Geld für eine
neue Nase auftreiben. Nun geht, auf mich wartet Arbeit. Immer
beschäftigt! Solltet Ihr nicht Roberts Händchen halten oder so
etwas? Man hat mir berichtet, der arme Liebling wäre in sehr
nervöser Verfassung. Kaum erstaunlich, wenn man an die Vorfälle auf seiner letzten Hochzeit denkt.«
»Er kommt ein paar Minuten lang auch ohne mich zurecht.
Ich hielt es für wichtig, dass wir dieses kleine Schwätzchen
halten.«
»Ihr könnt mir nichts tun, Adrienne. Ich habe Freunde.«
»Nein, habt Ihr nicht. Ich wette gutes Geld darauf, dass Ihr in
Eurem ganzen Leben nie einen Freund hattet. Im günstigsten
Fall Bundesgenossen. Und ich habe vor, sie Euch alle zu nehmen.«
Chantelle lächelte gelassen. »Träumt weiter, Schatz! Rebellenhelden der jüngeren Vergangenheit sind vielleicht zur Zeit
angesagt, aber Helden und politische Veränderungen kommen
und gehen, während die alten Mächte bleiben. Setzt nicht zu
sehr auf Eure Verwandtschaft mit dem neuen König! Alles
mögliche kann sich ändern, sobald er erst mal die politischen
Realitäten durchschaut. Jetzt müsst Ihr mich aber entschuldigen; ich muss eine Menge Leute anschreien und liege im Plan
zurück. Es hat mir leidgetan, das von Finlay zu hören.«
»Jedoch nicht leid genug, um zu seinem Begräbnis zu gehen.«
»Oh, ich verabscheue Begräbnisse, Schatz! Sie sind deprimierend. Diese schrecklichen Familientreffen im Anschluss …
Und außerdem hat mir Schwarz nie gestanden. Ich vermisse
Finlay jedoch wirklich.«
»Ihr wisst ganz genau, dass Ihr ihn nicht ausstehen konntet.«
»Nicht lange, das stimmt. Seine Möglichkeiten zu konversieren waren sehr beschränkt. Aber er war eine Zeit lang der perfekte Liebhaber.«
Und mit dieser abschließenden, vernichtenden Bemerkung
schenkte Chantelle Adrienne noch ein perfektes Lächeln und
widmete sich wieder ihrer Arbeit.
    Gar nicht so weit entfernt hatten Toby und sein Kameramann
Flynn alles aufgenommen. Sie waren klug genug, es nicht live
zu senden, aber man wusste ja nie, wann solche Aufnahmen
einem nützlich sein konnten. Normalerweise hätten beide Damen eine Kamera instinktiv entdeckt, aber sie waren so voneinander in Anspruch genommen gewesen, dass ihnen Flynns
Kamera völlig entgangen war, die lautlos hinter der Schulter
eines Kellners schwebte. Das Bild war vielleicht nicht ganz
vollständig, aber an der Tonaufnahme konnte man nichts aussetzen. Flynn grinste, als die Kamera zurückkehrte und sich
wieder auf seine Schulter setzte.
    »Beschuldigungen, Drohungen und schiere Sturheit, und der
Tag hat kaum begonnen! Gott weiß, was wir bis heute Abend
alles auf Band haben.«
    »Wahrscheinlich werden wir das meiste nicht nutzen können«, sagte Toby. »Vorausgesetzt, wir möchten unsere baumelnden Teile behalten. Aber allein die Drohung mit dem Besitz solcher Aufnahmen müsste reichen, um diesen beiden später einige brauchbare Zitate zu entlocken. Was die Konfrontation anging, hatte ich auf etwas Dramatischeres gehofft, einschließlich lauter Stimmen und eines gewissen Maßes an offener Gewalttätigkeit, aber dieser kleine Leckerbissen über den
dahingeschiedenen Finlay Feldglöck wird sich in Zukunft als
Hebel sehr gut machen.«
    »Du hast überhaupt keine ethischen Grundsätze, was, Boss?«
»Natürlich nicht«, bestätigte Toby. »Ich bin preisgekrönter
Journalist. Sehen wir doch mal, ob wir noch jemanden finden,
an den wir uns heranpirschen können.«
    Zwei Elfen näherten sich ihnen zielbewusst, und Toby und
Flynn entschieden sofort, dass sie eine Zeit lang schwer auffindbar sein wollten. Die Elfenesper waren von Neue Hoffnung geholt worden, um für erstklassige Sicherheit zu sorgen, angeführt von ihrer aktuellen Repräsentantin Krähen-Hanni. Die
Gestalttelepathen verfügten über viel Erfahrung als
Kampfesper und waren absolut willens, jedem in den Hintern
zu treten, der den Eindruck machte, er könnte es gut gebrauchen. Sie stellten die perfekten Sicherheitsleute da: in permanentem telepathischem Kontakt miteinander, bis an die Zähne
bewaffnet und mit Kräften versehen, bei denen selbst Standardesper nervös wurden. Sie achteten auch darauf, ob jeder hier
genau der war, der er zu sein vorgab.
    Die Mater-Mundi Gestalt hatte lebendige ESP-Blocker bereitgestellt, die unauffällig durch die Menge schlenderten und
sicherstellten, dass niemand außer den Sicherheitselfen irgendeine Form von ESP einsetzen konnte. Da inzwischen alle Esper

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