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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hier oben auch nichts geschehen, umzingelt
von Neugeschaffenen, wie es ist?«
»Es ist zu klein, als dass sie sich dafür interessieren würden«,
antwortete der Wolfling. »Die Neugeschaffenen sind immer
hier in der Dunkelwüste . Sie gehören hierher. Sie ziehen vielleicht hinaus, aber ein paar bleiben stets da.«
Owen kam ein Gedanke, und er runzelte die Stirn. »Wir haben keine Spur von ihnen gesehen, als wir das erste Mal die Dunkelwüste durchquerten.«
»Sie hatten sich versteckt«, erklärte der Wolfling. »Sie erinnerten sich noch an die Fluchtburg und hatten Angst vor ihr.«
Er brach die Verbindung ab, und der Bildschirm wurde dunkel. Owen blickte Hazel an. »Die Fluchtburg hat den Neugeschaffenen Angst gemacht?«
»Nicht die Burg«, wandte Hazel ein. »Ihr Besitzer. Giles
Todtsteltzer. Immer wieder laufen die Dinge auf ihn hinaus und
auf die Intrigen und Verschwörungen, die er vor all diesen
Jahrhunderten in Gang gesetzt hat.«
»Dann, denke ich, liegt es letztlich an mir, ihnen ein Ende zu
machen«, sagte Owen. »Der Letzte der Familie. Der letzte
Todtsteltzer.«
Und dann verschwanden sie beide plötzlich lautlos von der
Brücke der Sonnenschreiter III , waren innerhalb eines Augenblicks nicht mehr da. Ringsherum regten sich die gewaltigen,
entsetzlichen Gestalten der Neugeschaffenen langsam, wie von
einer nur halb gespürten Vorahnung beunruhigt.
Es dauerte nicht lange, bis ein weiteres Schiff über der Wolflingswelt eintraf – jener berühmte und weitgereiste Sternenkreuzer Unerschrocken. Auf der Brücke saß Kapitän Johan
Schwejksam steif in seinem Kommandosessel und blickte gebannt auf den Hauptbildschirm. Die Unerschrocken suchte sich
inzwischen schon seit einiger Zeit ihren Weg zwischen den
riesigen, fremdartigen Gestalten der Neugeschaffenen hindurch, Geschütze und Schutzschirme einsatzbereit. Bislang
blieb das Schiff unbehelligt. Was nach Schwejksams Geschmack nur gut war. Er hätte keinen roten Heller auf die eigenen Waffensysteme gesetzt, nicht einmal alle zusammen gegen
ein einzelnes der riesigen fremden Schiffe. Die Unerschrocken zog weiter langsam ihre Bahn zwischen den Neugeschaffenen
hindurch, und Schwejksam konnte sich ein wenig Ärger nicht
verkneifen, weil sich keiner der Neugeschaffenen dazu herabließ, ihn auch nur zur Kenntnis zu nehmen.
Der begnadigte Verräter Carrion stand gelassen neben dem
Kommandositz und lehnte sich faul auf seine Energielanze. Mit
den dunklen, schattenhaften Augen betrachtete er interessiert
die fremdartigen Gestalten auf dem Monitor, anscheinend völlig ungerührt. Die übrigen Mitglieder der Brückenbesatzung
waren so steif und angespannt, dass man Streichhölzer an ihnen
hätte entzünden können, und auf der Brücke herrschte eine fast
unerträglich gespannte Atmosphäre. Niemand erweckte jedoch
auch nur den Anschein, er würde gleich zusammenbrechen. Es
war eine gute Besatzung, und Schwejksam war sehr stolz auf
sie.
»Was zum Teufel tun alle diese Neugeschaffenen hier?«,
wandte er sich leise an Carrion. »Warum greifen sie nicht mit
den übrigen Artgenossen Golgatha an?«
»Eindeutig findet irgendetwas auf dem Planeten da unten ihre
Aufmerksamkeit«, antwortete Carrion, ohne den Blick vom
Monitor abzuwenden. »Etwas, das sie für wichtiger halten als
die sofortige Vernichtung der Menschheit. Ein Hinweis darauf,
dass die Gerüchte stimmen. Das Labyrinth des Wahnsinns ist
zurückgekehrt. Und mit ihm womöglich auch der Dunkelwüsten-Projektor .«
»Wollen wir es hoffen«, sagte Schwejksam. »Es ist die einzige Waffe, die uns gegen die Neugeschaffenen noch helfen
kann, nachdem es Diana nicht geschafft hat, sie auf unsere Seite zu ziehen. Der Projektor könnte sich als die letzte Hoffnung
der Menschheit erweisen.«
»Wirklich?«, fragte Carrion. »Ich dachte immer, das wäre der
Todtsteltzer.«
»Falls er überhaupt hier ist«, wandte Schwejksam ein. »Und
ich weiß nicht recht, ob ich ihm in dieser Sache wirklich vertraue. Als das letzte Mal ein Todtsteltzer und der Projektor zusammenkamen, löschten sie Milliarden unschuldiger Lebewesen aus. Und er blickt auf eine Geschichte mit dem Labyrinth des Wahnsinns zurück, die ich nicht mal in Ansätzen begreife. Ich habe das Labyrinth nur teilweise durchschritten, und
es hat mir höllische Angst eingejagt. Es brachte meine Leute
um, noch während ich hinsah, und ich konnte einfach nichts
unternehmen, um sie zu retten. Nein; wir kümmern uns um den
Todtsteltzer, falls es

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