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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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»Bin ich als Mörder von Giles dafür verantwortlich?«
»Nein. Ihr Marsch aus der Dunkelwüste begann, als Kapitän
Schwejksam das Labyrinth zerstört hatte. Im Grunde war es
nur in die Zukunft gesprungen, aber das wussten die Neugeschaffenen nicht. Sie wussten lediglich, dass die Quelle ihrer
Macht plötzlich verschwunden war. Sie konnten zwar überleben, bis das Labyrinth zurückkehrte, aber die Erfahrung hatte
sie in Panik versetzt. Jetzt weißt du alles, was du wissen musst.
Es wird Zeit, dass wir die letzte Etappe deiner Reise einleiten.
Deiner Bestimmung.«
Katie stand auf, und Owen folgte ihrem Beispiel. Die Stühle
verschwanden lautlos. Katie richtete den Blick auf das schlafende Baby, und einen Augenblick später tat es auch Owen.
»Er ist mit dir verwandt, gehört zur Familie«, sagte Katie leise. »Ihr beide seid Todtsteltzers. Rede mit ihm, Owen. Er wird
dich hören.«
»Ich kenne nicht mal seinen Namen!«, protestierte Owen.
»Und er schläft sowieso.«
»Greife nach ihm«, sagte Katie. »Er wird dich hören.«
Owen betrachtete das schlafende Baby und stellte fest, dass
es die Augen schon geöffnet hatte und seinen Blick erwiderte.
Es waren dunkle Augen, wie Owens, aber klar und ruhig und
voller Staunen. Owen tastete mit den Gedanken nach dem Jungen, und dessen Gedanken kamen ihm entgegen. Sie flammten
auf wie Feuerwerk, wie Kometen am Nachthimmel, blendend
hell und knallig bunt, und zunächst verstand Owen nicht mehr
als die Gefühle des Babys: warm und liebevoll und überraschend zutraulich. Owen öffnete sich ihm, und es lernte innerhalb eines Augenblicks von ihm Worte und Begriffe. Das Baby
hatte ein weit gespanntes Bewusstsein, wenn es auch mancherorts seltsam ungebündelt wirkte, und Owen kam sich wie ein
einsamer Fisch in einem geistig wachen Ozean vor. Kurz war
er besorgt, er könnte darin ertrinken, aber das Baby übermittelte ihm rasch ein beruhigendes Gefühl. Gemeinsam entspannten
sie sich und konzentrierten sich auf ihre Verbindung. Das Baby
hatte vom Labyrinth viel gelernt, aber Menschen waren ihm
nach wie vor neu. Zwei vom Labyrinth veränderte Todtsteltzers sprachen an einem fremdartigen Ort miteinander und fanden Freude in ihrer Gemeinschaft. Sie unterhielten sich, teils
mit Worten, teils jenseits davon, wie Vater und Kind und zugleich mehr und weniger als das.
Mir tut leid, was ich getan habe, sagten die Gedanken des
Babys. Ich mochte alles wieder in Ordnung bringen, und ich
werde es auch tun, aber ich brauche jetzt Zeit, um nachzudenken. Ich mochte keine weiteren Fehler machen. Du musst mir
die Zeit verschaffen, die ich brauche.
Was immer du brauchst, versprach ihm Owen. Aber was
kann ich tun?
Frage Katie. Sie weiß es. Lebewohl, Owen. Ich bin froh, dass
ich dich schließlich doch kennen gelernt habe.
Owen blickte lächelnd auf das Baby hinab, das den winzigen
Daumen aus dem Mund nahm, um das Lächeln erwidern zu
können. Und dann schloss es die dunklen, wissenden Augen
und schlief wieder ein, um sich darüber schlüssig zu werden,
wie es das Universum aufs Neue verändern konnte. Owen betrachtete das Fremdwesen mit dem Gesicht Katies.
»Na ja, das war … anders, als ich erwartet hatte. Ich mag ihn.
Also, was muss ich jetzt tun? Was kann ein einzelner Mann
gegen so etwas wie die Neugeschaffenen unternehmen?«
Katie betrachtete ihn unverwandt. »Jetzt vollendet sich allmählich deine Bestimmung, Owen. Du musst die Neugeschaffenen ablenken, sie beschäftigen, während das Baby sich auf
seinen nächsten Schritt vorbereitet. Du musst sämtliche Neugeschaffenen ablenken, nicht nur die wenigen, die Hazel und den
anderen über dem Planeten gegenüberstehen. Sollten die Neugeschaffenen spitzbekommen, dass das Baby gegen sie arbeitet, dann versuchen sie vielleicht, es wieder in tiefen Schlummer zu versetzen. Vielleicht riskieren sie gar, es zu vernichten,
und sollte das Baby umkommen, stirbt mit ihm auch jede
Hoffnung darauf, dass die Menschheit überlebt. Alles liegt an
dir, Owen.«
»Was immer ich tun muss, es ist wohl ganz schön schlimm,
oder du würdest das Thema nicht immer wieder hinausschieben. Sag es mir. Ich verkrafte es.« Owen funkelte Katie an, die
den Blick traurig erwiderte. Owen seufzte. »Es wird mir wirklich nicht gefallen, oder?«
    Auf der Brücke der Sonnenschreiter III erlebte Hazel, wie sie
erneut ihren Traum durchlebte. Die neuen Geschütze des Schiffes feuerten unaufhörlich, aber die Zahl der Neugeschaffenen
schien endlos. Die

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