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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die nackte Existenz von allem, was die
Rebellion bewirkt hat«, erklärte Gutmann rundweg. »Denkt Ihr
wirklich, er würde uns gestatten, ihn lebend zu fassen? Und
einen Prozess könnten wir uns ohnehin nicht leisten. Der Skandal würde das Imperium in seiner verwundbarsten Zeit erschüttern. Nein; er wird fortfahren zu töten, bis ihn jemand auf die
einzig praktikable Art aufhält.«
»Du siehst mich an«, stellte Ruby Reise fest. »Warum siehst
du mich an, Gutmann?«
»Ihr kennt den Grund.«
»Möchtest du damit sagen, dass ich Jakob jagen soll?«
»Das Einzige, was einen Überlebenden des Labyrinths besiegen kann, ist ein anderer Überlebender des Labyrinths . Und Ihr
seid als Einzige noch übrig. Ihr wart einmal Kopfgeldjägerin;
Ihr könntet wieder tätig werden.«
»Er ist mein Freund.«
»Das Parlament wird ein außerordentlich hohes Kopfgeld auf
ihn aussetzen.«
Ruby sah ihn an. »Wie hoch?«
»Nennt Euren Preis.«
»Das könnt Ihr doch nicht ernsthaft vorhaben!«, sagte Evangeline. Sie ging auf Ruby zu, aber der Unbekannte Klon packte
sie fest am Arm und hielt sie zurück. Die Kopfgeldjägerin hatte
nicht mal einen Blick für sie übrig.
»Unterbreite mir ein Angebot, Gutmann«, sagte sie ruhig.
»Bedenke dabei aber: Falls es nicht hoch genug ausfällt,
schließe ich mich vielleicht einfach Jakob an, um euch alle zur
Strecke zu bringen, nur so zum Spaß.«
»Mehr Geld, als Ihr je ausgeben könnt«, versicherte ihr Gutmann. »Ihr werdet nie wieder Mangel leiden. Lebenslange Sicherheit. Und wir machen Euch zum offiziellen Champion des
neuen Königspaares. Ihr erhaltet die Chance, gegen die
schlimmsten Feinde des Imperiums zu kämpfen.«
Ruby lächelte, aber es erstreckte sich nicht auf ihre Augen.
»Du weißt, wie man das Herz eines Mädchens gewinnt, Gutmann. Das Geschäft steht.«
»Versteht mich richtig, Kopfgeldjägerin: Wir möchten ihn
nicht lebendig! Als tote Legende kann er der Menschheit immer noch Inspiration bieten. Lebendig ist er eine Peinlichkeit.
Tötet ihn, Ruby. Falls Ihr könnt.«
»Kein Problem«, sagte Ruby Reise.
    Diana Vertue hatte noch nie zuvor ein Haus der Freuden aufgesucht, nicht mal in ihrer wildesten Zeit als Johana Wahn, als sie
sich schon aus Prinzip geweigert hatte, irgendwelche Beschränkungen für ihr Tun und Lassen zu akzeptieren. Sie ging
langsam die belebte Straße entlang, verborgen unter einem
ESP-Tarnmantel, der sie für körperliche wie für übersinnliche
Augen unsichtbar machte. Die Passanten wichen ihr automatisch aus, ohne sich selbst zu fragen, was sie da taten. Diana
Vertue war von der Bildfläche verschwunden, damit niemand
sie mehr finden konnte.
    Die Mater Mundi hatte in letzter Zeit immer offener versucht,
Diana Vertue an weiteren Ermittlungen zu hindern, was die
Natur der Weltenmutter anging. Zunächst hatte sie es mit ESPAngriffen auf Dianas Verstand probiert, und als das nicht funktionierte, übernahm die Mater Mundi die Gehirne unschuldiger
Esper und schickte sie los, um Diana Vertue zu töten. Sie
konnten plötzlich und unerwartet aus jeder beliebigen Ecke
auftauchen. Diana konnte niemandem mehr trauen. Nirgendwo
mehr war sie in Sicherheit. Es gelang ihr bei den ersten Angreifern, sie aus dem Griff der Mater Mundi zu befreien, ehe sie ihr
oder sich selbst irgendwelchen Schaden zufügen konnten, aber
rasch wurde ihr klar, dass sie sich nicht auf Dauer gegen eine
endlose Reihe fanatischer Meuchelmörder zu wehren vermochte, ohne dass Risiko einzugehen, dass sie einige von ihnen töten musste. Und einige dieser Leute hatte sie bislang zu ihren
Freunden gezählt.
    Im Gildenhaus der Esper stellte sie ein zu leichtes Ziel dar,
ungeachtet der viel gerühmten ESP-Sicherheitsvorkehrungen,
und so tauchte sie lieber unter. Spazierte einfach hinaus und
verschwand hinter einem selbstgefertigten übersinnlichen Nebel. Sie vermied jeden Kontakt zu Leuten, die sie kannten, und
setzte ihre Ermittlungen über die Vergangenheit der Mater
Mundi über eine Reihe anonymer Lektronenschnittstellen fort.
Sie hatte von den Kyberratten viel gelernt, darunter auch, wie
man bei Bedarf kurzfristige Identitäten bastelte. Sie blieb so
viel wie möglich in Bewegung, schlief in Hotels und speiste
nur in gut besuchten Restaurants, wo sie in der Menge untertauchen konnte. Die Zerstörungen in der Stadt, die auf die letzten Kämpfe der Rebellion zurückgingen, hatten viele Menschen obdachlos gemacht, die niemandem mehr auffielen,
wenn sie durch die

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