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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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mit diesem Mädchen noch ein paar mehr in die Welt setzt?«
    »Wenn sie wenigstens zulassen würde, dass wir der Welt Kinder schenken!« Hilbrecht trank seinen Becher aus und schüttelte den Kopf. »Im Grunde macht sie sich nur über mich lustig. Ich sollte sie vergessen und mir zu Hause ein Mädchen suchen, das besser zu mir passt.«
    Falko hob erstaunt den Kopf. »Und warum tust du das nicht?«
    »Weil ich Mariangela liebe und weiß, dass ich sie niemals vergessen werde.« Hilbrecht wollte noch mehr sagen, doch da kehrte die Wirtstochter mit Falkos Stiefeln zurück.
    »Ihr habt Euch ja noch gar nicht angezogen, Herr Ritter. Lasst mich aber erst gehen, damit meine jungfräulichen Wangen nicht vor Scham erröten.«
    Mariangelas Lachen nahm den Worten etwas von ihrer Wirkung, dennoch rief Falko ihr »Giftzahn!« nach, als sie wieder verschwand.
    Kopfschüttelnd schloss er die Tür hinter ihr, zog sich an und klopfte anschließend Hilbrecht auf die Schulter. »Wir sollten zum Campo Santo Teutonico zurückkehren. Es dämmert bereits, und ich möchte ungern durch die Nacht reiten. Dafür haben wir zu viele spezielle Freunde hier.«
    »Das kannst du laut sagen«, antwortete Hilbrecht und rief nach Mariangela, um die Zeche zu bezahlen. Auch Falko gab ihr das Geld, das sie von ihm forderte, und legte noch einmal dieselbe Summe dazu.
    »Fürs Wäschetrocknen und auch für so manches liebe Wort aus deinem Mund. Es geht mir jetzt besser als vorhin.«
    »Hat unser Pater Euch arg den Schopf gebürstet? Dann müsst Ihr aber ein schlimmer Sünder sein!« Mariangela sprang gerade noch rechtzeitig beiseite, um Falkos allerdings nicht besonders festem Schlag zu entgehen, und wünschte den beiden noch einen guten Heimritt. Lachend schlüpfte sie aus der Kammer.
    »Und die würdest du heiraten wollen? Die ist ja fast so schlimm wie Margarete!« Falko schüttelte sich und verließ den Raum. Auf dem Hof führte Gaspares Knecht ihre Pferde heran und machte dabei eine Handbewegung, als wolle er Geld zählen. Hilbrecht warf ihm eine Münze zu.
    » Grazie , Signore!«, rief der Mann und öffnete das Tor.
    Falko und Hilbrecht trabten hinaus und schlangen ihre Mäntel enger um die Schultern, um sich vor dem unangenehm kalten Regen zu schützen.
    Nach einer Weile wandte Hilbrecht sich Falko zu. »Du hast mich auf dem Herritt gefragt, ob ich dir helfen werde, Francesca zu entführen.«
    »Ihr Vater will sie mit einem Unwürdigen verheiraten, und das will ich ihr ersparen. Außerdem liebe ich sie«, antwortete Falko hitzig.
    »Wenn du sie entführst, wirst du dir etliche Herren hier in Rom zum Todfeind machen.« Im selben Moment begriff Hilbrecht, dass seine Bemerkung so klang, als zögere er, Falko beizustehen, und beeilte sich, diesen Eindruck zu verwischen. »Ich bin auf jeden Fall dabei, das ist klar!«
    »Danke! Aber jetzt sollten wir achtgeben. Wir kommen an die Stelle, an der du letztens überfallen worden bist. Meinem Gefühl nach treibt sich dort auch heute wieder Gesindel herum.« Falko spornte seinen Hengst an und griff unter dem Mantel zum Schwert.
    Auch Hilbrecht behielt die alten Mauern scharf im Auge. Sie erreichten die Ruinen und ritten an ihnen vorbei. Falko schnaubte schon erleichtert, als auf einmal eine Seilschlinge auf ihn zuflog. Instinktiv bückte er sich und schlug mit der linken Hand nach oben, um die Schlinge abzuwehren. Dies gelang ihm, und die Leine fiel wirkungslos in den Straßenmatsch. Dafür aber legte sich die Schlinge des zweiten Seils um Hilbrechts Schulter. Ein halbes Dutzend Kerle zerrten am Seil und rissen ihn aus dem Sattel.
    Falko wendete sein Pferd auf der Hinterhand, sprengte auf die Kerle zu und ritt sie über den Haufen. Gleichzeitig hieb er mit dem Schwert zu und verletzte mehrere Schurken. Einer erwies sich jedoch als besonders hartnäckig, denn er tauchte unter einem Schwertstreich hindurch und packte Falkos Mantel mit einem heftigen Ruck.
    Zum Glück für Falko öffnete sich die Schließe des Umhangs, und so konnte er sich im Sattel halten. Allerdings war nun der zweite Mantel an diesem Tag fort, denn der bullige Kerl mit dem kleinen Kopf, in dem er erst jetzt Rudolf von Ottmeringen erkannte, rannte mit dem Mantel davon und verschwand zwischen den Ruinen. Falko folgte ihm zu Pferd, verlor ihn aber rasch aus den Augen und kehrte schließlich grummelnd zu Hilbrecht zurück.
    Dieser hatte sich aus der Schlinge befreit und hielt einen der Wegelagerer in Schach, der während des kurzen Kampfes verletzt

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