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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ging.
    »Du wirst alle Hände voll zu tun haben, wenn du wieder zu Hause bist«, sagte Rogan, während er sich die Skizzen besah.
»Aber wie willst du entscheiden, womit du anfangen sollst?«
    »Nicht ich suche mir die Arbeit aus, sondern die Arbeit kommt zu mir. Und so sehr ich das Nichtstun genossen habe, freue ich mich schon darauf, bald wieder an meinem Ofen zu stehen.«
    »Ich könnte die Bilder, die du für Brianna gezeichnet hast, rahmen lassen, wenn du willst. Für einfache Bleistiftskizzen sind sie ziemlich gut. Vor allem gefällt mir …« Er verstummte, als er weiterblätterte und auf etwas gänzlich anderes als eine Landschaftszeichnung stieß. »Und was haben wir hier?«
    Zu faul, um sich zu bewegen, blickte sie zu ihm auf. »Ach, das. Ich zeichne nur selten Menschen, aber in diesem Fall konnte ich der Versuchung einfach nicht widerstehen.«
    Das Bild zeigte ihn selbst, auf dem Bett ausgestreckt, den Arm über den Rand geschoben, als strecke er ihn nach etwas aus. Oder vielleicht auch nach – ihr.
    Überrascht und nicht unbedingt erfreut, runzelte er die Stirn. »Das hast du gemalt, als ich geschlafen habe«, sagte er.
    »Tja, ich wollte dich nicht aufwecken, denn das hätte das Stilleben sicher zerstört.« Um ihr Grinsen zu verbergen, setzte sie die Sonnenbrille auf. »Du warst wirklich süß. Ich dachte mir, daß du es vielleicht in deiner Galerie in Dublin aufhängen willst.«
    »Ich bin nackt.«
    »Da es sich um ein Kunstwerk handelt, sagen wir lieber, daß es eine Akt zeichnung ist. Und du bist ein hervorragendes Aktmodel, Rogan. Siehst du, ich habe das Bild extra signiert, damit du einen hübschen Preis dafür bekommst.«
    »Wohl kaum.«
    Sie sah ihn an. »Als mein Manager hast du die Pflicht, meine Werke zu vermarkten. Das hast du selbst immer wieder betont. Und dies hier ist eins meiner gelungensten Porträts. Sicher ist dir schon das Spiel des Lichts auf deinem …«
    »Allerdings«, sagte er in ersticktem Ton. »Genau wie es jedem anderen Betrachter auffallen wird.«
    »Nur keine falsche Bescheidenheit. Du bist bestens in Form. Aber ich denke, auf dem anderen Bild habe ich dich noch besser erwischt.«
    Er stand da wie vom Donner gerührt. »Auf dem anderen Bild?«
    »Ja. Laß mich sehen.« Sie streckte die Hand aus und blätterte selbst in dem Block herum. »Hier. Ich finde, der Kontrast zwischen Hell und Dunkel kommt besser zur Geltung, wenn du stehst. Und außerdem kommt etwas von deiner Arroganz mit durch.«
    Unfähig etwas zu sagen, starrte er Maggie an. Sie hatte ihn gezeichnet, wie er, eine Hand hinter sich auf das Geländer gestützt, die andere um ein Brandyglas gelegt, auf der Terrasse stand. Er stand da, ein selbstgefälliges Lächeln im Gesicht und… splitterfasernackt.
    »Dafür habe ich nie Modell gestanden. Und ebensowenig habe ich mich jemals nackt mit einem Glas Brandy auf die Terrasse gestellt.«
    »Künstlerische Freiheit«, sagte sie, erfreut, daß er so vollständig aus der Fassung geraten war. »Ich kenne deinen Körper gut genug, um ihn aus der Erinnerung zeichnen zu können. Und Kleider haben zu dem Thema einfach nicht gepaßt.«
    »Zu was für einem Thema?«
    »Der Herr des Hauses. Ich dachte, daß das ein passender Titel für die beiden Bilder ist. Vielleicht bietest du sie deinen Kunden am besten gemeinsam an.«
    »Ich werde sie nicht verkaufen.«
    »Und warum nicht? Schließlich hast du verschiedene andere Bilder von mir verkauft, die nicht halb so gut waren wie die beiden hier. Ich wollte nicht, daß du die anderen Bilder verkaufst, aber weil ich sie signiert hatte, hast du es trotzdem einfach getan. Diese beiden Porträts hingegen habe ich
extra angefertigt, um sie zu verkaufen.« Sie sah ihn mit blitzenden Augen an. »Und ich glaube, vertraglich gesehen habe ich das Recht, auf ihrem Verkauf zu bestehen.« »Dann kaufe ich sie eben selbst.«
    »Wieviel bietest du? Mein Manager sagt, daß der Preis für meine Werke am Steigen ist.«
    »Das, was du da machst, ist Erpressung, Maggie.«
    »Meinetwegen.« Sie griff nach ihrem Glas, prostete ihm zu und trank einen Schluck. »Auf jeden Fall erwarte ich, daß du meine Forderungen erfüllst.«
    Nach einem letzten Blick auf die Skizze klappte er den Block entschieden zu. »Und wie sehen diese Forderungen aus?«
    »Laß mich überlegen… Tja, ich denke, wenn du mich die Treppe hinaufträgst und mich mindestens, bis der Mond aufgeht, liebevoll verwöhnst, kommen wir ins Geschäft.«
    »Alle Achtung, du bist wirklich

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