Töchter des Feuers: Roman (German Edition)
nicht mehr zufrieden war.
Er hatte sie dazu gebracht, daß sie ohne ihn nicht mehr zufrieden war.
Doch zumindest hatte er in ihr nicht den Wunsch geweckt, verheiratet zu sein, dachte sie, während sie die Dinge, die sie Brianna mitbringen wollte, vom Küchentisch nahm. Und sie war sicher, daß er ihre beharrliche Weigerung, ließe sie ihm etwas Zeit, verstand. Wenn nicht…
Sie trat aus dem Haus und schloß die Tür. Am besten sie sorgte sich nicht weiter darüber. Schließlich war Rogan ein durchaus vernünftiger Mann.
Langsam spazierte sie in Richtung von Briannas Haus, und allmählich senkte sich die Nacht über sie, zu ihren Füßen stieg
ein leichter Nebel auf, und über ihrem Kopf wehte eine überraschend kühle Brise durch das Baumgeäst.
Wie von einem einladenden Leuchtturm strahlte das Licht aus Briannas Küche in die Nacht hinaus. Maggie rückte die gerahmten Skizzen unter ihrem Arm zurecht und beschleunigte ihren Schritt.
Als sie näher kam, drang ein leises Knurren aus dem Schatten der Platane, doch auf ihren leisen Ruf hin wurde sie durch ein freudiges Bellen begrüßt. Con sprang aus der Dunkelheit durch den Nebel und hätte seine Liebe und Ergebenheit zu ihr durch einen kühnen Sprung gegen ihre Brust bezeugt, hätte sie ihn nicht vorsorglich abgewehrt.
»Vielen Dank, aber es ist mir lieber, wenn du mich auf den Beinen läßt.« Sie rieb ihm den Kopf und den Hals, während sein wedelnder Schwanz den dünnen Nebel in schmale Fetzen riß. »Und, paßt du auch gut auf deine Prinzessin auf? Laß uns mal gucken, wo sie ist.«
Maggie öffnete die Küchentür, und Con schoß in einem Wirbel aus Fell und Muskeln an ihr vorbei und blieb hechelnd und mit klopfendem Schwanz vor der Tür zum Wohnzimmer stehen.
»Ach, da ist sie?« Maggie legte die Skizzen beiseite und folgte dem Hund. Durch die Salontür drang eine leise Stimme, ein britischer Akzent zu ihr in den Flur. »Sie hat Gäste«, sagte sie zu Con und enttäuschte ihn, indem sie, statt den Raum zu betreten, wieder in die Küche ging. »Und da wir sie nicht stören wollen, bleibst du besser hier bei mir.« Damit dem Hund die Aussicht, mit ihr allein zu sein, nicht allzu betrüblich erschien, ging sie an den Schrank, in dem Cons Hundekuchenvorrat lag. »Und, welches Kunststück führst du mir heute abend vor, alter Junge?«
Con beäugte den Hundekuchen, den sie hielt, und schob begierig die Lefzen zurück. Bemüht würdevoll trottete er zu ihr hinüber, setzte sich und legte ihr eine Pfote in den Schoß.
»Fein gemacht.«
Sobald er die Köstlichkeit zwischen den Zähnen hielt, tapste er zum Teppich vor dem Küchenherd, den er dreimal umrundete, ehe er sich mit einem wohligen Seufzer auf ihm niederließ.
»Ich könnte selbst etwas vertragen«, stellte Maggie fest, und nach einigem Suchen entdeckte sie ein halbes Ingwerbrot, das unter einem Tuch verborgen gewesen war. Sie aß eine Scheibe, während das Wasser zu kochen begann, setzte sich dann mit einer zweiten Scheibe und einer gemütlichen Tasse Tee an den Tisch und piekte gerade die letzten Krumen auf, als Brianna den Raum betrat.
»Ich habe mich schon gefragt, wann du wohl mal vorbeikommst.« Brianna tätschelte den Hund, der aufgestanden war und sich an ihren Beinen rieb.
»Wenn ich gewußt hätte, daß es bei dir Ingwerbrot gibt, wäre ich schon eher aufgetaucht. Wie ich sehe, hast du Gäste im Haus.«
»Ja, ein Paar aus London, einen Studenten aus Derry und zwei süße Damen aus Edinburgh. Wie war dein Urlaub am Mittelmeer?«
»Die Villa war wunderbar, tagsüber war es sonnig und heiß, nachts angenehm warm. Ich habe ein paar Skizzen gemacht, damit du es selbst sehen kannst.« Sie wies auf die gerahmten Bilder auf dem Tisch.
Brie sah sich die Zeichnungen an, und ihr Gesicht fing vor Freude an zu glühen. »Oh, sie sind wunderbar.«
»Ich dachte, sie würden dir besser gefallen als Postkarten.«
»Allerdings. Danke, Maggie. Und ich habe ein paar Zeitungsartikel über deine Ausstellung in Paris für dich.«
Maggie war ehrlich überrascht. »Wie bist du denn daran gekommen?«
»Ich habe Rogan gebeten, sie mir zu schicken. Würdest du sie vielleicht gerne sehen?«
»Nicht jetzt, nein. Dann würde ich nur nervös, und im Augenblick komme ich einfach zu gut mit meiner Arbeit voran.«
»Wirst du nach Rom fliegen, wenn die dortige Ausstellung eröffnet wird?«
»Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Dieser Teil meiner Arbeit erscheint mir immer noch weit entfernt.«
»Wie ein
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