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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Traum.« Seufzend setzte sich Brianna an den Tisch. »Ich kann es kaum glauben, daß ich tatsächlich in Paris gewesen bin.«
    »Du kannst doch jetzt öfter reisen, wenn du willst.«
    »Mmm.« Bestimmt gäbe es noch viele andere interessante Orte zu sehen, aber ihr Zuhause hielt sie einfach fest. »Alice Quinn hat einen Jungen bekommen. David. Gestern war die Taufe, und er hat während des ganzen Gottesdienstes geweint.«
    »Und Alice ist wahrscheinlich wie ein aufgeregtes Vögelchen herumgeflattert.«
    »Nein, sie hatte David auf dem Arm, und als ihre Versuche, ihn zu beruhigen, nichts nützten, ist sie mit ihm rausgegangen und hat ihn gestillt. Die Ehe und das Kind haben sie ganz schön verändert. Man sollte nicht meinen, daß sie noch dieselbe Alice ist.«
    »Die Ehe verändert jeden.«
    »Oft zum Besseren.« Doch Brianna sah Maggie ihre Gedanken an. »Mutter kommt sehr gut zurecht.«
    »Ich habe nicht nach ihr gefragt.«
    »Nein«, sagte Brianna in ruhigem Ton. »Aber trotzdem erzähle ich es dir. Lottie zwingt sie dazu, daß sie sich jeden Tag in den Garten setzt und daß sie sogar hin und wieder spazierengeht.«
    »Spazieren?« Auch wenn sie es nicht wollte, war Maggie mit einem Mal doch interessiert. »Sie bringt Mutter dazu, daß sie spazierengeht?«
    »Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber Lottie hat eine ganz
eigene Art, mit ihr umzugehen. Als ich das letzte Mal bei ihnen war, hielt Mutter Wolle und Lottie wickelte sie zu einem Knäuel. Als ich reinkam, warf sie alles auf den Boden und fing an zu jammern, diese Frau brächte sie noch ins Grab. Behauptete, sie hätte Lottie bereits zweimal rausgeworfen, aber Lottie ginge einfach nicht. Und die ganze Zeit, während Mutter jammerte, saß Lottie lächelnd in ihrem Schaukelstuhl und wickelte an ihrem Knäuel herum.«
    »Wenn diese Frau Lottie vertreibt …«
    »Nein, laß mich zu Ende erzählen.« Brianna beugte sich mit blitzenden Augen vor. »Ich stand da, habe tausend Entschuldigungen gestottert und mich auf das Schlimmste gefaßt gemacht. Und nach einer Weile hörte Lottie tatsächlich zu schaukeln auf. ›Maeve‹, hat sie gesagt, ›hören Sie auf, das Mädchen zu quälen. Sie sind eine elende Nörglerin.‹ Dann hat sie ihr die Wolle wieder in die Hand gedrückt und mir erklärt, sie brächte Mutter das Stricken bei.«
    »Sie brächte ihr – oh, das möchte ich sehen.«
    »Mutter hat die ganze Zeit weiter herumgezankt, aber offenbar hat ihr das Ganze ziemlichen Spaß gemacht. Du hattest recht, was ihr eigenes Haus betraf, Maggie. Vielleicht weiß sie es noch nicht, aber sie ist dort glücklicher, als sie es hier je gewesen ist.«
    »Und vor allem bist du sie los.« Maggie erhob sich und ging rastlos in der Küche auf und ab. »Ich will nicht, daß du denkst, ich hätte es aus reiner Herzensgüte getan«, sagte sie.
    »Aber genau das hast du«, war Briannas ruhige Erwiderung. »Und wenn es außer mir niemand wissen soll, dann ist das deine Sache und geht mich nichts an.«
    »Ich bin nicht hierhergekommen, um mich über sie zu unterhalten, sondern weil ich wissen wollte, was du so treibst. Bist du schon in das Zimmer neben der Küche gezogen?«
    »Ja. Auf diese Weise habe ich oben noch ein Zimmer für Gäste frei.«
    »Und du bist relativ ungestört.«
    »Genau. Ich habe sogar Platz für einen Schreibtisch, so daß ich auch meinen Papierkram hier unten erledigen kann. Es gefällt mir, daß man durch das Fenster direkt in den Garten sieht. Murphy hat gesagt, wenn ich wollte, könnte man auch eine Tür einbauen, so daß ich kommen und gehen kann, ohne daß ich jedesmal durchs ganze Haus laufen muß.«
    »Gut.« Maggie nahm ein Glas eingemachter Johannisbeeren vom Tisch und stellte es wieder hin. »Hast du genug Geld für diese Tür?«
    »Ich habe genug. Es war ein guter Sommer, Maggie, willst du mir nicht erzählen, was dich bedrückt?«
    »Mich bedrückt nichts«, erwiderte Maggie in schroffem Ton. »Mir geht nur viel im Kopf herum.«
    »Hast du mit Rogan Streit gehabt?«
    »Nein.« Ein Streit war es wohl kaum gewesen, dachte sie. »Weshalb glaubst du, es ginge um ihn?«
    »Weil ich euch zusammen gesehen habe und weil mir nicht verborgen geblieben ist, wie sehr ihr euch mögt.«
    »Was mehr als genug ist, findest du nicht?« fragte Maggie erbost. »Ich mag ihn, und er mag mich. Unsere gemeinsamen Geschäfte sind erfolgreich und werden es hoffentlich auch weiterhin sein. Das ist ja wohl mehr als genug.«
    »Ich weiß nicht, ob es genügt. Liebst du

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