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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eine Sekunde früher um die Kurve gebogen wäre, hätte ich dich platt gemacht wie ein Kaninchen.«
    »Ich habe nicht geträumt. Ich habe einfach nicht erwartet, daß irgendein Idiot in einem teuren Auto um die Kurve geschossen kommt.« Sie klopfte sich ihre Hose ab und trat zornig gegen ihr Rad. »Jetzt guck dir nur an, was du angerichtet hast. Der Reifen ist platt.«
    »Du hast noch Glück, daß nur der Reifen platt ist und nicht du selbst.«
    »Was machst du da?«
    »Ich lege dieses armselige Transportmittel in den Kofferraum.« Sobald das erledigt war, wandte er sich ihr wieder zu. »Komm, ich fahre dich nach Hause.«
    »Ich war nicht auf dem Nachhauseweg. Besäßest du auch nur den geringsten Orientierungssinn, dann hättest du bemerkt, daß ich in Richtung des Dorfes gefahren bin, wo ich Mittag essen will.«
    »Das wird warten müssen.« Er nahm ihren Arm auf die besitzergreifende Art, die sie nicht unbedingt erheiternd fand.
    »Ach ja? Nun, entweder fährst du mich ins Dorf oder nirgendwohin. Ich habe nämlich Hunger.«
    »Ich fahre dich nach Hause«, wiederholte er. »Ich habe etwas mit dir zu besprechen. Wenn ich dich heute morgen erreicht hätte, hätte ich dir sagen können, daß ich komme, und hätte dich nicht mit deinem Fahrrad mitten auf der Straße erwischt.«
    Mit diesen Worten schlug er die Wagentür hinter ihr zu und ging entschlossenen Schrittes um die Motorhaube herum.
    »Wenn du mich heute morgen erreicht hättest und wenn du da auch schon so übler Laune gewesen wärst, hätte ich dir gesagt, daß du dir die Mühe zu kommen sparen kannst.«
    »Ich habe einen schweren Vormittag hinter mir, Maggie.« Am liebsten hätte er seine Hände gegen seine pochenden Schläfen gepreßt. »Also geh lieber nicht zu weit.«
    Sie wollte gerade etwas erwidern, als sie sah, daß seine Aussage offenbar der Wahrheit entsprach. Sein Blick verriet ihr, daß er ehrlich in Sorge war. »Ein geschäftliches Problem?«
    »Nein. Obwohl es bezüglich eines Projekts in Limerick ein paar Komplikationen gibt. Ich bin gerade auf dem Weg dorthin.«
    »Also bleibst du nicht.«
    »Nein.« Er sah sie an. »Ich bleibe nicht. Aber bei dem, was ich mit dir besprechen will, geht es nicht um die Erweiterung der Fabrik.« Vor ihrem Gartentor hielt er an und stellte den Motor des Wagens ab. »Wenn du nichts zu essen hast, fahre ich schnell ins Dorf und besorge uns was.«
    »Schon gut. Ich komme auch so zurecht.« Sie gab ihrem
Verlangen, ihn zu berühren, so weit nach, daß sie ihre Hand über seine Finger schob. »Ich freue mich, dich zu sehen, auch wenn du mich fast über den Haufen gefahren hättest.«
    »Ich freue mich ebenfalls, dich zu sehen.« Er hob ihre Hand an seinen Mund. »Auch wenn du mir fast vors Auto gejuckelt wärst. Warte, ich hole dein Rad.«
    »Stell es einfach vors Haus.« Sie ging den Weg zur Tür hinauf und drehte sich zu ihm um. »Kriege ich dann vielleicht einen anständigen Kuß?«
    Es war schwer, ihrem kurz aufblitzenden Lächeln oder ihrer Umarmung zu widerstehen. »Ob anständig oder nicht, einen Kuß habe ich bestimmt für dich.«
    Es war leicht, ihre Hitze aufzusaugen, ihre Energie. Schwierig hingegen war es, dafür zu sorgen, daß sein Verlangen nach ihr, das dringende Bedürfnis, sie durch die Tür zu schieben und zu nehmen, nicht die Oberhand gewann.
    »Vielleicht habe ich vorhin doch ein bißchen geträumt«, sagte sie, während sie verführerisch mit den Zähnen an seiner Unterlippe zog. »Ich habe an dich gedacht und überlegt, wie lange du mich wohl noch bestrafen willst.«
    »Inwiefern bestrafen?«
    »Indem du mich nicht besuchen kommst.« Ihre Stimme war fröhlich, und sie schob ihn eilig durch die Tür.
    »Ich habe dich nicht bestraft.«
    »Na, dann bist du eben einfach so nicht aufgetaucht.«
    »Ich habe mich ein wenig distanziert, damit du Zeit zum Nachdenken bekommst.«
    »Zeit, um dich zu vermissen.«
    »Zeit, um mich zu vermissen. Und um es dir anders zu überlegen.«
    »Ich habe dich vermißt, aber ich habe es mir nicht anders überlegt. Warum setzt du dich nicht? Ich hole nur noch etwas Torf für den Kamin.«
    »Ich liebe dich, Maggie.«
    Sie blieb stehen und schloß kurz die Augen, ehe sie den Kopf drehte, um ihn anzusehen. »Ich glaube, daß du mich vielleicht liebst, Rogan, aber obwohl du mir ebenfalls alles andere als gleichgültig bist, ändert das nichts.« Mit diesen Worten eilte sie hinaus.
    Er war nicht gekommen, um sie anzuflehen, es sich anders zu überlegen, erinnerte er sich. Er

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