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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ich.« Patricia hielt Rogan die Wange hin, doch der zarte Blumenduft ihres Parfüms drang kaum durch den beißenden Terpentingeruch, der wie ein schwerer Vorhang zwischen ihnen hing. »Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Concannon. Ich freue mich schon auf die Vernissage.«
    »Maggie«, sagte sie mit einer Wärme, die daher rührte, daß sie die Gefühle der anderen Frau instinktiv verstand. »Es hat mich ebenfalls gefreut, Sie kennenzulernen. Was die Ausstellung betrifft, hoffe ich, daß alles klappen wird, und ich freue mich, falls wir uns dort sehen. Bis morgen dann.« Summend tauchte Maggie ihre Pinsel in das Terpentin. »Eine reizende Person«, sagte sie, nachdem Patricia gegangen war. »Eine alte Freundin von Ihnen?«
    »Ganz recht.«
    »Eine alte verheiratete Freundin?«
    Er zog fragend die Brauen hoch. »Eine alte verwitwete Freundin, um genau zu sein.«
    »Aha.«
    »Was soll das heißen, aha?« Aus ihm unbekannten Gründen fühlte er sich in die Defensive gedrängt. »Ich kenne Patricia seit über fünfzehn Jahren.«
    »Himmel, dann sind Sie aber ziemlich langsam, Sweeney.«
Sie setzte sich auf den Schreibtisch und legte nachdenklich einen Bleistift an ihren Mund. »Eine schöne Frau, ganz offensichtlich mit gutem Geschmack – eine Frau aus derselben gesellschaftlichen Schicht wie Sie, wenn ich so sagen darf, und in all den fünfzehn Jahren haben Sie es nicht gebacken gekriegt.«
    »Nicht gebacken gekriegt?« Seine Stimme bekam einen eisigen Unterton. »Eine höchst unschöne Formulierung, aber selbst wenn ich im Augenblick ihre unglückselige Ausdrucksweise außer acht lasse, woher wollen Sie wissen, daß es so ist?«
    »Solche Dinge sieht man.« Mit einem Schulterzucken sprang Maggie auf die Füße zurück. »Intime Beziehungen und platonische Beziehungen basieren auf vollkommen unterschiedlichen Signalen.« Ihr Blick wurde weich. Schließlich war er eben doch nur ein Mann. »Ich wette, Sie denken, daß Sie und Patricia furchtbar gute Freunde sind.«
    »Natürlich denke ich das.«
    »Sie Trottel.« Eine Woge des Mitgefühls für Patricia wallte in ihr auf. »Sie ist unsterblich in Sie verliebt.«
    Die Vorstellung und der beiläufige Ton, in dem Maggie darüber sprach, erschütterten ihn. »Das ist doch absurd.«
    »Das einzig Absurde ist, daß es Ihnen bisher offenbar nicht im mindesten aufgefallen ist.« Abrupt sammelte sie ihre Sachen ein. »Mrs. Hennessy hat mein Mitgefühl – obwohl ich zugeben muß, daß ich schließlich selbst nicht uninteressiert an Ihnen bin und daß mir die Vorstellung, daß Sie von ihrem Bett in meins weiterhüpfen, nicht unbedingt gefällt.«
    Sie war, dachte er erschöpft, schlicht unglaublich. »Dieses Gespräch ist einfach lächerlich, und ich habe noch eine Menge zu tun.«
    Der förmliche Tonfall, den seine Stimme manchmal bekam, war geradezu liebenswert. »Lassen Sie sich nur nicht aufhalten«, sagte sie. »Ich werde die Zeichnungen zum Trocknen in der Küche ausbreiten, wenn’s in Ordnung ist.«
    »Hauptsache, sie sind mir nicht im Weg.« Genau wie die Zeichnerin, dachte er, doch dann beging er den Fehler und sah sich eine der Skizzen genauer an. Er erkannte genau, wovon Maggie inspiriert worden war, wie sie die indianische Kunst benutzte und gleichzeitig etwas Kühnes, Einzigartiges, nie dagewesenes Eigenes schuf.
    Egal, wie sehr oder wie oft sie ihm auf die Nerven ging, war er doch immer wieder aufs neue von ihrem Talent fasziniert.
    »Wie ich sehe, haben Sie keine Zeit verloren.«
    »Das ist eins der wenigen Dinge, die uns beiden gemeinsam sind. Aber vielleicht sagen Sie mir ja, wie Ihnen der Entwurf gefällt.«
    »Ich muß sagen, Sie haben einen ausgeprägten Sinn für Schönheit und Stolz.«
    »Das war aber mal ein nettes Kompliment.« Sie lächelte. »Sehr nett sogar.«
    »Durch Ihre Arbeiten wird einem auch ein Stück von Ihnen selbst offenbart, Maggie, und ich muß sagen, daß ich einfach nicht verstehe, was für ein Mensch Sie sind. Sensibel und arrogant, empfindsam und gnadenlos, sinnlich und reserviert zugleich.«
    »Wenn Sie damit sagen wollen, daß ich launisch bin, widerspreche ich Ihnen sicher nicht.« Sie überlegte, ob es wohl einmal soweit käme, daß er sie so sähe, wie er bisher nur ihre Arbeit sah. Überlegte, was sich, käme es tatsächlich soweit, von ihnen beiden gemeinsam schaffen ließ. »Was in meinen Augen allerdings kein Fehler ist.«
    »Nur, daß es das Zusammenleben mit Ihnen ziemlich schwierig macht.«
    »Wozu

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