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Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes, Band 01: Cate (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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Gedankenmagie beherrschen, ist das nicht weiter schlimm. Sie können der Schwesternschaft beitreten oder nicht, ganz wie Sie wollen. Aber wenn Sie dazu fähig sind – wäre es für alle Beteiligten das Beste, wenn wir davon wüssten. Wir würden sicherstellen, dass Ihnen nichts geschieht, und Sie brauchen nichts zu versprechen, das Sie nicht halten können. Wir könnten uns gleich morgen zu einer Übungsstunde treffen. Sie könnten es alle drei probieren. Dann werden wir die Wahrheit erfahren, oder nicht?«
    Nein! Ich bin noch nicht so weit. Ich brauche mehr Zeit, Elenas Worte gegen Mutters Warnungen abzuwägen.
    »Morgen?« Ich springe auf. »Nein. Das ist viel zu früh! Tess ist erst zwölf, um Himmels willen! Sie können sie nicht mit so einer mächtigen Magie experimentieren lassen. Was, wenn es ins Auge geht?«
    Elena legt den Kopf schief. Sie sieht wunderschön aus, wie sie majestätisch wie eine Königin auf dem Sessel sitzt. »Ihre magischen Kräfte scheinen mir sehr gefestigt zu sein. Ich bin jetzt seit zwei Wochen hier, und sie hat nicht ein Mal die Kontrolle verloren.«
    Tess hat so gut wie noch nie die Kontrolle verloren – auch letztes Jahr nicht, als sie gerade erst angefangen hat, zu üben. Aber das ist auch nicht der Punkt. Ich sehe Elena entschlossen an. »Ich möchte nicht, dass Sie ihr Gedankenmagie beibringen. Und Maura auch nicht. Wenn ich herausfinde, dass Sie es trotzdem tun, muss ich Sie leider entlassen.«
    »Ich glaube nicht, dass das Maura gefallen würde.« Elena lächelt. »Sie hat mich sehr lieb gewonnen.«
    Ich stehe auf und gehe zur Tür. »Ich tue, was für uns am besten ist. Ob es Maura gefällt oder nicht.«
    Elena lehnt sich in ihrem Sessel zurück. »Auch wenn Maura Sie dafür hassen wird?«
    Mein Lächeln fühlt sich an, als könnte es in der Mitte durchbrechen. »Es wäre nicht das erste Mal.«
    »Es könnte diesmal aber anders sein. Wenn Sie mich wegschicken, wird sie sich nur mehr und mehr über Sie ärgern. Ich glaube nicht, dass Sie das möchten. Besonders nicht, wenn Sie die drei Schwestern sein sollten.«
    Ich habe meine Hand schon am Türknauf und halte kurz inne. »Was soll das damit zu tun haben?«
    »Der letzte Teil der Prophezeiung. Sie wollen doch kein Risiko eingehen, oder? Das Schicksal herausfordern?« Elena schaudert, und ihre Augen – ich kenne diesen Ausdruck. So haben uns die Leute bei Mutters Beerdigung angesehen. Mitleidig. »Ich verurteile Sie nicht, dass Sie wegen dieser ganzen Sache aufgebracht sind, Cate. Ich kann gut verstehen, dass das alles sehr nervenaufreibend für Sie ist. Aber ich verspreche Ihnen, wir werden alles tun, um Sie zu beschützen. Sie alle drei.«
    Sie kennt den letzten Teil der Prophezeiung.
    Ich kann auf keinen Fall zugeben, dass ich ihn nicht kenne.
    Doch auch wenn ich ihr Mitleid nicht verstehe, kann ich es mir zunutze machen. Ich wende mich ihr wieder zu und presse ein paar Tränen heraus. Das ist nicht besonders schwer. »Wir brauchen einfach nur ein bisschen mehr Zeit. Bitte. Geben Sie mir ein paar Tage, um es Maura und Tess zu erzählen. Sie werden auch erst einmal etwas Zeit brauchen, um sich an den Gedanken zu gewöhnen. Es kommt alles sehr plötzlich.«
    Elena runzelt die Stirn. »In Ordnung. Ich denke, ein paar Tage können nicht schaden. Aber ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihr Wort halten, Cate. Es wird Folgen haben, wenn Sie es nicht tun.«

Kapitel 13
    Tess ist in ihrem Zimmer und liest, in ihr Himmelbett gekuschelt, ein Buch, das zweimal so dick ist wie mein Arm. Als ich die Tür hinter mir zuknalle, setzt sie sich auf und wirft die Decke von sich. Ihre Locken sind zu einem wuscheligen Heiligenschein um ihren Kopf derangiert.
    »Was ist los?«
    »Nichts«, sage ich. »Alles ist wunderbar. Magst du einen neuen Zauber lernen?«
    »Von wem?«
    »Von mir, Dummerchen.«
    Tess starrt mich mit ihren grauen Augen an, als versuche sie herauszufinden, ob ich scherze. »Aber du magst es nicht, wenn wir zaubern.«
    Ich ducke mich unter dem hauchdünnen Himmel hindurch und setze mich neben sie. »Das stimmt nicht. Ich hatte nur Angst, dass es uns schaden könnte. Aber ich habe darüber nachgedacht, und ich denke, wir sollten vielleicht ein bisschen mehr üben und neue Zaubersprüche lernen. Wir müssen natürlich immer noch sehr vorsichtig sein, aber – «
    Ich kann nicht mehr weiterreden, weil ich auf einmal den Mund voller Haare habe. Tess wirft sich quietschend auf mich. Sie ist aufgeregt wie ein Welpe. »Bringst du mir

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