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Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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Moment. Hast du mir gerade zugestimmt?« Sie wirft mir die Arme um den Hals und stößt mit ihrem Kopf gegen mein Kinn. »Wirklich? Du widersprichst mir nicht?«
    Ich befreie mich von ihr und massiere mir das Kinn. »Wirklich. Ich werde dir sogar dabei helfen, es ihm zu erzählen.«
    »Danke. Oh, du bist die Allerbeste.« Tess zögert und lässt sich zurück auf das Bett fallen. »Glaubst du, er wird sehr verletzt sein, weil wir es so lange vor ihm geheim gehalten haben?«
    Es gefällt mir, dass Tess nicht eine Sekunde daran zweifelt, Vater vertrauen zu können. Sie glaubt daran, dass er es akzeptieren wird, drei Hexenschwestern als Töchter zu haben; es sind seine Gefühle, um die sie sich Sorgen macht, nicht ihre eigene Haut.
    Ich stecke mir eine Haarsträhne zurück in den Nackenknoten. »Ich weiß es nicht. Ich hoffe, er wird verstehen, dass wir bloß Mutters Wunsch nachgekommen sind. Warum hat sie es ihm denn nicht gesagt, als sie wusste, dass sie stirbt?«
    Die Wahrheit ist, Mutter hat eine Menge Geheimnisse für sich behalten. Wenn Zara mir nicht geschrieben hätte, hätte ich wahrscheinlich nie nach Mutters Tagebuch gesucht. Wir hätten überhaupt nichts von der Prophezeiung erfahren und wären den Machenschaften der Schwesternschaft ahnungslos ausgeliefert gewesen.
    »Es war nicht richtig von ihr, so zu handeln, aber sie hat es getan, weil sie uns beschützen wollte. Das dürfen wir nicht vergessen. Sie war nicht perfekt, aber sie hat uns geliebt, Cate.«
    »Sie hat ihr Bestes gegeben«, räume ich ein. So wie auch ich es tun werde. Ich habe ihr versprochen, mich um Maura und Tess zu kümmern, und auch wenn die beiden keine Kinder mehr sind, heißt das noch lange nicht, dass ich jemals aufhören werde, sie beschützen und glücklich sehen zu wollen. »Kannst du mir einen Gefallen tun, Tess? Bleibst du hier bei Zara, während ich mich eben um ein paar Dinge kümmere?«
    Zara ist ganz still geworden und schaut verträumt aus dem Fenster. Jetzt kommt sie wieder zu sich und berührt das Medaillon an ihrem Hals. »Was hast du vor?«
    »Tess ist nicht die einzige Seherin, von der wir wissen. Ich will der anderen einen Besuch abstatten. Vielleicht hat sie nützliche Informationen für mich.«

Kapitel 17
    Mit klopfendem Herzen haste ich zum Südflügel im zweiten Stock, für den auf Pauls Zeichnungen Einzelunterbringung – Höchste Sicherheitsstufe vermerkt war. Auf einem Stuhl gleich hinter der Tür sitzt eine Krankenschwester, eine untersetzte Frau mit grauen Locken und Doppelkinn, die bei Kerzenschein die Bibel liest.
    »Was suchen Sie hier, Schwester?«, fragt sie. »Hier darf niemand rein.«
    Ich sammle meine Magie und ziele auf die blauen Schatten unter ihren Augen, die schlaff herabhängenden Schultern. Schlaf , beschwöre ich sie. Du bist müde. Vergiss, dass du mich gesehen hast .
    Im nächsten Augenblick lehnt ihr Kopf auch schon an der verputzten Wand, das offene Buch ruht auf ihrem üppigen Busen, und der leere Gang wird von lautem Schnarchen erfüllt.
    Erstaunlicherweise fühle ich mich gar nicht besonders schlecht deswegen, Gedankenmagie bei ihr angewandt zu haben. Was Zara uns über Mutter erzählt hat, hat mein Gewissen unglaublich erleichtert. Letzten Endes müssen wir alle tun, was wir für das Beste halten, und wir können nur hoffen, dass die, die uns lieben, uns nicht zu hart dafür verurteilen.
    Ich nehme die Kerze und gehe den Gang hinunter. Meine nassen Stiefel quietschen auf dem Fliesenboden. Die anderen Trakte waren schon ziemlich deprimierend, aber dieser hier ist absolut trostlos. Es gibt keine Fenster, sondern nur zwei Gaslampen an den beiden Flurenden. In der Mitte des Ganges stehen zwei Kübel, die Wasser aus einem Loch in der Decke auffangen.
    Ich höre ein schwaches Schlurfen aus einem Raum, und als ich einen Blick durch das kleine Fenster werfe, sehe ich ein Mädchen in einer weißen Bluse, das in der Dunkelheit auf und ab geht. Sobald sie das Kerzenlicht bemerkt, kommt sie zur Tür gelaufen. Ich erkenne die wilden Gesichtszüge und das blonde Haar des kleinen Mädchens wieder, das sich letzte Woche geweigert hat, seinen Tee zu trinken. Sie faucht und kratzt an der Tür wie eine Katze. Das Geräusch ist seltsam gedämpft, und als ich die Wände in der Zelle sehe, weiß ich auch, warum; sie sind offenbar mit Stoff behangen. Das Mädchen jault, und ich ziehe mich schnell wieder zurück.
    Brenna muss ganz in der Nähe sein.
    Ich spähe in die nächste Zelle – leer. Aber an der Tür

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