Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
Vom Netzwerk:
macht, Cate. Die Vorstellung, dass wir die Mädchen befreien können, die das Pech hatten, dort zu landen – das scheint allen Hoffnung zu geben. Und jetzt, da Cora im Sterben liegt und die Brüder so viele Mädchen verhaften, ist es genau das, was alle am dringendsten brauchen. Um ehrlich zu sein, als deine ehemalige Gouvernante … muss ich sagen, ich bin sehr stolz auf dich.«
    Mein Blick fällt auf Maura, die mit Alice auf dem rosafarbenen Sofa sitzt und mich mit ihren blauen Augen anfunkelt. »Anscheinend sind nicht alle so erfreut«, sage ich und deute mit dem Kopf in Mauras Richtung.
    Elena dreht sich kurz um und läuft dunkelrot an, als sie Mauras Blick begegnet. Schnell dreht sie sich wieder zurück. »Nun, das war zu erwarten, nicht wahr?«
    Das stimmt. Ich hätte nur nicht gedacht, dass es so wehtun würde, mit Maura im gleichen Raum zu sein, wenn sie nicht mit mir spricht. Seit unserem Streit unten am Fluss geht sie Tess und mir beharrlich aus dem Weg. Wahrscheinlich hilft es auch nicht gerade, dass sie mich immer mit Elena zusammen tuscheln sieht. Aber Elena ist für mich zu einer wichtigen Verbündeten geworden, und ich kann sie nicht aufgeben, nur um Mauras Launen zu besänftigen.
    Sie wird darüber hinwegkommen, oder nicht? Sie muss.
    Als Tess und ich exakt, als die Uhr unten elf schlägt, Elenas Zimmer betreten, bin ich überrascht.
    Der Raum ist brechend voll. Mädchen hocken Ellenbogen an Ellenbogen auf Elenas Bett und zerknittern die rosafarbene Decke, andere haben sich auf dem gesamten Fußboden ausgebreitet. Drei Gouvernanten haben sich auf das gelbe Sofa gequetscht, Schwester Sophia sitzt auf der bezogenen Bank vor Elenas Frisiertisch, neben ihr die dünne Schwester Edith, die Kunstlehrerin, und die unerhörte Schwester Mélisande, die Französisch unterrichtet und Hosen trägt. Da ich weder Kunst noch Französisch habe, kenne ich sie beide nicht; ich hatte nicht erwartet, sie hier anzutreffen. Unter den Klosterschülerinnen sind auch ein paar Überraschungen. Neben Vi sitzen Eugenia und Maud auf dem Bett.
    Alle meine Freundinnen sind da: Rory und Rilla und Daisy, Mei und Addie und Pearl, Lucy und Rebakah. Tess drückt meine Hand und setzt sich zu den Jüngeren auf den Boden.
    Elena stellt sich neben mich. Die Klosterschülerinnen tragen alle Nachthemden, genau wie ich, aber Elena hat immer noch ihr schönes grünes Kleid an. Sie klatscht in die Hände. »Guten Abend«, sagt sie, und alle hören zu reden auf und sehen uns an.
    Schweiß sammelt sich unter den Haaren in meinem Nacken, und ich weiß nicht, wohin mit meinen Händen. Mein elfenbeinfarbenes Nachthemd hat keine Taschen, also verschränke ich die Hände auf dem Rücken.
    »Danke, dass ihr alle gekommen seid«, sagt Elena. Obwohl es spät ist, sieht keins der Mädchen auch nur ein bisschen müde aus. »Ich habe die letzten Tage mit vielen von euch gesprochen, aber ich will es hier, jetzt, noch einmal vor allen sagen. Ich glaube, die Patientinnen in Harwood zu befreien, ist die richtige Entscheidung. Aber wir brauchen eure Hilfe, um sie umsetzen zu können. Cate, kannst du es erklären?«
    Ich lege meinem Publikum den Plan dar, den wir uns überlegt haben. Elena, Rory, Rilla und ich werden als Erste ankommen, wir fahren in Finns Kutsche und geben uns den Anschein von Brüdern. Wir brauchen mehrere Freiwillige, die uns in den zwei Kutschen der Schwesternschaft folgen, die Patientinnen aus ihren Zimmern befreien und ihnen hinaushelfen. Wir wollen die Gefangenen in vier Gruppen aufteilen: Brenna Elliott und die uns bekannten Hexen, die mit uns zurück ins Kloster kommen, und drei Wagen voll Patientinnen, die jeweils zu einem der drei Häuser gebracht werden, von denen Zara erzählt hat. Sophia hat zwei Bauwagen im Innenhof in Harwood gesehen, die wir nehmen wollen. Wir brauchen immer noch einen weiteren Wagen und Freiwillige, die mit den Patientinnen zu den Unterschlupfhäusern fahren und erst einmal eine Weile bei ihnen bleiben.
    »Ich werde einen der Wagen fahren«, bietet Schwester Sophia an, und ich werfe Tess einen Blick zu. Ich wette, Sophia wird die Mädchen zum Haus am Meer fahren, genau wie Tess es vorhergesehen hat.
    Maud hebt die Hand, und ich nicke ihr zu. Sie wirft ihr karottenfarbenes Haar zurück. »Genies Vater hat einen Wagen für seine Auslieferungen«, sagt sie und stößt ihre Freundin mit dem Ellbogen an.
    Eugenia runzelt die Stirn und zieht sich die Ärmel ihres blauen Nachthemds über die dünnen Handgelenke. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher