Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
Vom Netzwerk:
werde meinen Vater aber nicht beklauen.«
    »Wir werden den Wagen doch wieder zurückbringen«, erklärt Maud.
    »Und wenn er Kunden verliert, weil er Lieferungen ausfallen lassen muss?« Eugenias Stimme ist heiser, als würde sie eine Erkältung bekommen. »Was ist, wenn er irgendwie in diese Sache mit hineingezogen wird?«
    »Komm schon, Genie, alle müssen irgendwie helfen.« Vi hüpft auf Elenas dicker Federmatratze. »Ich werde eine der Kutschen fahren.«
    »Kannst du das denn?« Maud sieht sie mit großen Augen an.
    »Natürlich, mein Vater ist Kutscher.« Vi verdreht die Augen.
    »Ihr habt vor, allen Mädchen zu helfen, nicht nur den Hexen?«, fragt Schwester Mélisande.
    »Natürlich. Wir werden keine zurücklassen«, versichere ich ihr.
    Sie wirft ihr kurzes dunkles Haar zurück. »Dann helfe ich auch. Ich werde einen der Wagen fahren.«
    »Und wir nehmen zusammen den dritten«, bieten zwei der Gouvernanten an.
    Lucy Wheeler wedelt von ihrem Platz neben der Heizung aufgeregt mit der Hand. »Bekah und ich wollen auch helfen!«
    Ich lächle sie an. »Das ist sehr mutig von euch. Und ich danke euch sehr. Aber ich denke, vielleicht sollten wir es auf Mädchen über dreizehn beschränken. Es wird ziemlich gefährlich werden.«
    Lucy reißt die braunen Augen auf. »Aber meine Schwester – ich muss sie sehen …«
    »Das wirst du auch. Wir bringen Grace hierher«, verspreche ich.
    Lucy schlägt die Hände zusammen. »Hierher? Aber sie ist doch gar keine Hexe!«
    »Sie ist deine Schwester. Nach dem, was sie durchmachen musste, gehört sie hierher, zu dir«, sage ich entschieden. »Hat noch eine außer Lucy und Rory Verwandte in Harwood? Maud, deine Cousine ist auch da, richtig? Caroline heißt sie?«
    »Ja.« Maud grinst.
    Wie sich herausstellt, ist auch Schwester Ediths Nichte eine Patientin, und wir einigen uns, sie und Caroline zum Kloster mitzunehmen.
    »Was ist mit mir? Ich kann doch mitkommen oder nicht?« Tess sieht mich von ihrem Platz auf dem geblümten Teppich aus mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Du bist zwölf, nicht wahr?«, sage ich. Ich habe mich seit Tagen darum gedrückt.
    Ihr schmales Gesicht wird rot, während sie mit dem Ende ihres blonden Zopfes spielt. »Ja, aber …«
    »Nein. Du bist eine begnadete Hexe, so wie du auch, Lucy, und auch du, Rebakah, und wahrscheinlich wärt ihr alle ein Gewinn, und ich werde es bereuen, euch nicht dabeizuhaben. Aber ich werde eure Sicherheit nicht aufs Spiel setzen«, erkläre ich. »Bitte, fangt deswegen keinen Streit an.«
    »Ich denke, Cate hat recht«, sagt Schwester Sophia.
    »Wir müssen in drei Kutschen passen«, stellt Elena fest. »Fünfzehn scheint mir eine gute Zahl zu sein. Was meinst du, Cate?«
    »Äh … ja«, stimme ich zu, ganz verblüfft, dass sie mich nach meiner Zustimmung fragt. »Wir brauchen jeweils ein Paar für jeden Flügel der Anstalt, plus mehrere, die in der Eingangshalle warten, um die Patientinnen hinauszubringen. Ich schätze, dass einige einfach davonlaufen werden, was verständlich ist, aber wir sollten ihnen bewusst machen, dass die Brüder sie aufspüren werden, wenn sie nach Hause laufen.« Wir dürfen den Fehler, den wir mit den Gefangenen vom Richmond Square gemacht haben, nicht wiederholen.
    »Ihr werdet uns brauchen. Pearl und ich kennen Harwood so gut wie keine andere.« Addie schiebt sich ihre Brille zurück auf die Nase. Pearl neben ihr nickt zustimmend.
    Am Ende haben wir doppelt so viele Freiwillige, wie wir brauchen. Wir einigen uns schließlich auf Elena und die zwei Gouvernanten, um die Wagen zu fahren; Schwester Sophia und Edith und Mélisande; Rory, die sich um Brenna kümmern wird; Rilla, die perfekte Illusionen zaubern kann; Addie und Pearl und Mei, die sich in Harwood gut auskennen; und Vi, Daisy, Maud und mich. Elena entlässt den Rest der Mädchen, und nur der Harwood-Zirkel bleibt, um die Einzelheiten zu besprechen und die verschiedenen Posten zu verteilen.
    Ich halte Tess am Ellbogen fest. »Du verstehst es doch, oder?«
    Sie nickt. »Ich dachte sowieso nicht, dass du mich mitkommen lassen würdest. Ich habe gehofft, dass ich mich irre, aber …«
    »Wir brauchen trotzdem noch deine Hilfe. Du musst bleiben und uns mehr über die Unterschlüpfe erzählen.«
    Eugenia tippt mich an die Schulter. »Kann ich dich kurz sprechen, allein?«, fragt sie.
    »Natürlich.« Wahrscheinlich hat sie Bedenken wegen des Lieferwagens ihres Vaters, was ich gut verstehen kann. Ich begleite sie auf den Flur hinaus, und

Weitere Kostenlose Bücher