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Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition)

Titel: Töchter des Mondes - Sternenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Spotswood
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bange. Was soll das heißen? Um sich ihr Schweigen zu verdienen? »Maura, du weißt, dass niemand davon erfahren darf.«
    »Ich habe keiner Menschenseele etwas erzählt. Oh, sind die schön.« Maura nimmt ein Paar Perlenohrringe von meiner Frisierkommode und steckt sie sich an. »Ich habe heute Nachmittag selbst etwas vor. Ich habe eine Privatstunde bei Schwester Inez.«
    Ich setze mich auf die Bettkante und greife nach meinen Stiefeln. »Um weiter Gedankenmagie an deinen Freundinnen zu praktizieren?« Sobald die Worte meinen Mund verlassen haben, würde ich sie am liebsten wieder hineinstopfen. Sie noch mehr zu reizen ist wirklich das Letzte, was ich will.
    Maura runzelt die Stirn angesichts meines giftigen Kommentars. »Bist du nicht ein bisschen schnell mit deinem Urteil, Cate? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du dich beschwert hast, als Schwester Cora Hopes Gedächtnis gelöscht hat.«
    Ich schlüpfe in die schwarzen Stiefel. »Das hat sie ja auch nicht zum Spaß gemacht, sondern um uns zu schützen.«
    »Meinst du, für mich ist es ein Spaß, dass die Brüder hier hereinstürmen und uns verhören? Dabei zuzusehen, wie ein unschuldiges kleines Mädchen verhaftet wird, und zu wissen, dass sie irgendwo in einem Keller verrotten wird?« Maura läuft hin und her und stakt über die Schuhe und Strümpfe, die Rilla überall liegen gelassen hat. »Wir sind hier nicht mehr sicher. Sie könnten uns jeden Moment festnehmen.«
    »Ich weiß.«
    »Mit Hope sind jetzt mindestens dreizehn Mädchen verhaftet worden. Schwester Cora ist krank. Wir brauchen eine starke Anführerin, nicht diese anhaltende Unsicherheit.« Maura lässt sich auf Rillas zerknitterte gelbe Steppdecke plumpsen. »Ich will, dass du dich der Prüfung unterziehst.«
    »Nein.« Ich beuge mich vor und schnüre mir die Stiefel zu.
    Maura stöhnt. »Warum bist du nur so egoistisch? Wenn du die Prüfung ablegen würdest, wüssten wir, wer von uns die Mächtigere ist, und dann könnten wir endlich anfangen zu planen. Wenn ich es wäre, würde ich mit Schwester Inez schon bald etwas unternehmen.«
    »Die Prüfung beinhaltet aber nur eine Art von Magie«, erkläre ich und richte mich auf. Was will sie denn unbedingt unternehmen, außer Brenna umzubringen?
    »Die wichtigste Art von Magie.« Maura kneift ihre blauen Augen zusammen. »Sträubst du dich deswegen so? Hast du Angst, dass dabei herauskommt, dass ich die verkündete Hexe bin?«
    »Das ist doch lächerlich«, sage ich ausdruckslos. Ich denke an Tess. Ich wünschte, ich könnte Maura die Wahrheit sagen, aber sobald ich die Worte ausgesprochen habe, merke ich, dass ich schon wieder das Falsche gesagt habe. Wie bekomme ich das nur immer hin?
    »Es ist überhaupt nicht lächerlich!« Maura schlägt mit beiden Händen auf Rillas Bett, dass es nur so wackelt. »Du hast es zu keinem Zeitpunkt so sehr gewollt wie ich. Ich habe zehnmal so hart gearbeitet wie du – nicht nur an meiner Magie, sondern auch daran, den Respekt dieser Mädchen zu gewinnen. Meinst du etwa, es macht mir Spaß, so viel Zeit mit dieser eingebildeten Alice Auclair zu verbringen?«
    Erstaunt sehe ich sie an. »Etwa nicht?«
    »Nein! Guter Gott, kennst du mich denn gar nicht?« Maura springt auf. »Sie ist doch nur so beliebt, weil alle Angst vor ihr haben. Ich schmeichle mich bei ihr ein, damit sie und ihre Freundinnen Inez und mich unterstützen. Wenn es zu einem Krieg kommt, dann müssen alle zusammenhalten und nicht wie jetzt in zwei Lager gespalten sein. Ich arbeite Tag und Nacht daran, mir meinen Platz hier zu erkämpfen. Ganz im Gegensatz zu dir. Aber die Schwestern sind immer noch davon überzeugt, dass du die Verkündete bist, dabei hast du bisher noch keinerlei Vorhersehungen gehabt.«
    Ich konzentriere mich auf die Reihe blauer Knöpfe an ihrem Oberteil, um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen. »Du ja auch nicht.«
    »Werde ich aber«, sagt Maura grimmig. »Und ich werde nicht den Rest meines Lebens tatenlos zusehen, wie unschuldige Mädchen zur Strecke gebracht werden. Mach die Prüfung, Cate.«
    Ich stehe auf. Ich koche vor Wut. »Ich habe Nein gesagt, und das meine ich auch so. Ich weiß, dass ich Gedankenmagie beherrsche. Ich werde sie nicht anwenden, nur um damit anzugeben. Und ich werde ganz bestimmt nicht das Vertrauen meiner Freundinnen missbrauchen – oder das meiner Familie –, indem ich heimlich an ihnen übe!«
    Maura lehnt sich an meine Frisierkommode. Sie sieht verletzt aus. »Ah, da hat also jemand

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