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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nimmt er Maggie und Liam mit.«
    »Oh.« Der Gedanke versetzte ihr einen schmerzlichen Stich. »Nun, sie haben dort auch ein Leben, auch wenn ich das meistens vergesse, wenn sie hier im Westen sind.«
    »Du wirst sie vermissen.«
    »Das werde ich.«
    »Und ich selbst muß auch für ein paar Tage fort.«
    »Du auch?« Jetzt wallte Panik in ihr auf. »Wohin?«
    »Nach New York. Die Premiere, du erinnerst dich doch noch?«
    »Dein Film.« Sie setzte ein Lächeln auf. »Das muß sehr aufregend für dich sein.«
    »Vielleicht. Aber nur, wenn du mit mir kommst.«
    »Mit dir kommen? Ich?« Sie stand da, wie vom Donner gerührt und starrte ihn sprachlos an. »Nach New York?«
    »Nur für drei, vier Tage, länger nicht.« Abermals zog er sie in seine Arme und setzte mit ihr zu einem spontanen Walzer an. »Wir könnten im Plaza wohnen wie Eloise.«
    »Eloise? Wer . . .«
    »Egal. Das erkläre ich dir später. Wir nehmen die Concorde, und ehe du dich’s versiehst, sind wir schon da. Wir könnten uns Rogans Galerie ansehen«, fügte er als weiteren Anreiz hinzu. »Alles machen, was Touristen so tun, wie zum Beispiel in sündhaft teuren Restaurants essen gehen. Vielleicht bekämst du dort ein paar neue Rezeptideen.«
    »Unmöglich.« Ihr Schwindelgefühl hatte nichts mit dem Tanz zu tun. »Die Pension . . .«
    »Mrs. O’Malley sagt, sie springt gerne für dich ein.«
    »Sie . . .«
    »... hilft gerne aus«, drückte er es anders aus. »Ich möchte, daß du mich begleitest, Brianna. Der Film ist wichtig, aber ohne dich habe ich keinen Spaß daran. Dies ist ein großer Augenblick für mich, und ich möchte, daß es mehr ist als die bloße Erfüllung einer Pflicht.«
    »Aber, New York . . .«
    »Mit dem Flugzeug ein Katzensprung. Murphy nimmt Con, und Mrs. O’Malley kümmert sich um die Pension.«
    »Du hast bereits mit ihnen gesprochen.« Sie versuchte stehenzubleiben, aber Gray wirbelte sie gnadenlos weiter im Kreis herum.
    »Sicher. Ich wußte, du würdest nicht gehen, solange nicht alles genauestens geregelt ist.«
    »Würde ich auch nicht. Und auch so ...«
    »Tu es mir zuliebe, Brianna.« Skrupellos setzte er seine beste Waffe ein. »Ich brauche dich dort.«
    Sie stieß einen langen Seufzer aus. »Grayson.«
    »Ist das ein Ja?«
    »Ich muß wahnsinnig sein.« Doch noch während sie das sagte, lachte sie. »Aber: ja.«
     
    Wenige Tage später saß Brianna in einer Concorde, die lautlos den Atlantik überflog. Seit sie ihren Koffer geschlossen hatte, schnürte ihr die Aufregung die Kehle zu. Sie flog nach New York. Einfach so. Sie hatte ihre Pension einem anderen Menschen anvertraut. Einem zuverlässigen Menschen, sicher, aber jemand anderem als sich selbst.
    Sie hatte sich bereit erklärt, in ein anderes Land zu fliegen, einen Ozean zu überqueren mit einem Mann, der noch nicht einmal ein Verwandter war, in einem Flugzeug, das wesentlich kleiner war als normale Flugzeuge.
    Kein Zweifel, sie war verrückt.
    »Nervös?« Er nahm ihre Hand und küßte sie.
    »Gray, ich hätte niemals mitkommen dürfen. Ich weiß einfach nicht, was in mich gefahren ist.« Aber natürlich wußte sie es. Er. Er war in sie gefahren.
    »Machst du dir immer noch Gedanken wegen der Dinge, die deine Mutter geäußert hat?«
    Es war schrecklich gewesen. Harte Worte, Vorwürfe und bittere Prophezeiungen hatten sich nahtlos aneinandergereiht, aber Brianna schüttelte den Kopf. Am besten dächte sie nicht länger darüber nach, wie Maeve Gray und ihrer Beziehung gegenüberstand.
    »Ich habe einfach alles stehen und liegen lassen«, murmelte sie.
    »Wohl kaum.« Er lachte sie an. »Du hast mindestens ein Dutzend Listen erstellt, genug Mahlzeiten für einen ganzen Monat vorgekocht, das Cottage vom Dachboden bis in den Keller saubergemacht . . .« Er brach ab, denn sie schien nicht mehr nur nervös, sondern regelrecht außer sich zu sein. »Entspann dich, mein Schatz. Es gibt nichts, wovor du dich fürchten mußt. New York ist nicht annähernd so schlimm, wie es immer heißt.«
    Es war nicht New York. Brianna wandte den Kopf und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. Es war Gray. Auch wenn er es nicht verstand, so wußte sie, daß sie diese Reise für niemanden in der Welt getan hätte, außer für einen Menschen, der Teil ihrer Familie war. Und auch wenn er es nicht verstand, so wußte sie, daß er ein ebenso unlösbarer und wichtiger Teil ihres Lebens geworden war wie ihr eigen Fleisch und Blut.
    »Erzähl mir noch einmal von Eloise.«
    Immer noch hielt

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