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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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anzusehen. »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, ob Sie Interesse haben oder nicht. Also nehme ich an, Sie denken darüber nach.«
    Mit diesen Worten verließ er die Küche, und Brianna atmete nicht eher wieder aus, als bis die Haustür hinter ihm ins Schloß gefallen war.
     
    Um seine überschüssige Energie loszuwerden und damit sie beide Gelegenheit bekamen, sich zu beruhigen, unternahm Gray eine lange Fahrt, sah sich die Cliff of Moher an und kehrte auf dem Rückweg in einem Pub in Ennis ein. Er verschlang eine Riesenportion Fish and Chips und spazierte anschließend in den schmalen Straßen der Stadt herum. Sein Blick fiel auf etwas, das in einem der Schaufenster lag, und seinem Impuls folgend, betrat er das Geschäft und kaufte den Gegenstand.
    Bis zu seiner Rückkehr ins Blackthorn Cottage hatte er sich fast davon überzeugt, daß das, was ihm am Vormittag mit Brianna in der Küche widerfahren war, eher in seiner Freude über die erfolgreiche Arbeit als in der Anziehungskraft seiner Wirtin begründet gewesen war.
    Als er dann allerdings sein Zimmer betrat und sie, einen Eimer neben sich und einen Lappen in der Hand, auf dem Badezimmerfußboden knien sah, war er ebenso fasziniert wie am Vormittag. Wenn sie nicht außerordentlich sexy war, weshalb geriet dann sein Blut in Wallung, sobald er sie auch nur von weitem sah?
    »Haben Sie eine Vorstellung, wie oft ich Sie in dieser Position antreffe?« fragte er.
    Sie blickte über die Schulter. »Es ist ehrliche Arbeit.« Sie blies sich das Haar aus der Stirn. »Grayson Thane, ich muß sagen, wenn Sie arbeiten, leben Sie wie ein Schwein.«
    Er zog eine Braue hoch. »Sprechen Sie so mit allen Gästen?«
    Damit hatte er sie. Sie errötete und klatschte ihren Lappen auf den Boden. »Ich bin bald fertig, falls Sie wieder an die Arbeit wollen. Heute abend kommt ein weiterer Gast.«
    »Heute abend?« Ohne daß sie es sah, runzelte er die Stirn. Er hatte die Pension lieber für sich allein. Er hatte sie lieber für sich allein. »Wer?«
    »Ein britischer Gentleman. Er rief an, kurz nachdem Sie heute morgen gegangen waren.«
    »Was für ein Mann ist das? Wie lange bleibt er hier?« Und was zum Teufel wollte er?
    »Ein oder zwei Nächte«, sagte sie leichthin. »Und was Ihre erste Frage betrifft, so sollten Sie wissen, daß das Ausfragen meiner Gäste nicht zu meinen Gepflogenheiten gehört.«
    »Ich denke, das sollte es. Sie können ja wohl kaum zulassen, daß einfach so ein Fremder bei Ihnen hereinspaziert.«
    Amüsiert setzte sie sich auf ihre Fersen und schüttelte den Kopf. Mit seinen goldenen, im Piratenstil zurückgebundenen Haaren, seinen wunderbaren dunklen Augen, den teuren Stiefeln, den abgetragenen Jeans und dem frischen Hemd war er zugleich schmuddelig und elegant. »Genau damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Und ich glaube, vor nicht allzu langer Zeit sind Sie ebenfalls einfach so hier hereinspaziert, noch dazu mitten in der Nacht.«
    »Das war etwas anderes.« Als er ihren verwunderten Blick bemerkte, zuckte er mit den Schultern. »Jawohl. Hören Sie, würden Sie vielleicht endlich mal aufstehen und aufhören, den Boden zu wischen? Inzwischen ist er so sauber, daß man, verdammt noch mal, davon essen kann.«
    »Offensichtlich hat Ihr Ausflug Ihrer Laune nicht gerade gut getan.«
    »Er war in Ordnung.« Er stapfte durch den Raum und fuhr sie an: »Sie haben auf meinem Schreibtisch rumgewühlt.«
    »Ich habe ungefähr zweieinhalb Zentimeter Staub und Zigarettenasche entfernt, falls Sie das meinen. Ihre kleine Maschine
habe ich, außer daß ich sie hochgehoben und wieder hingestellt habe, nicht angerührt.« Obgleich sie ernsthaft versucht gewesen war, den Deckel aufzuklappen und sich den Anfang seines Buches anzusehen.
    »Sie brauchen nicht die ganze Zeit hinter mir herzuräumen.« Er atmete zischend aus und stopfte die Hände in die Hosentaschen, als sie, den Eimer in der Hand, dastand und ihn ansah, ohne sich auch nur zu verteidigen. »Verdammt, ich dachte, ich hätte es im Griff. Obwohl es meinem Ego nicht gerade gut tut, daß Sie noch nicht einmal versuchen, mit mir anzubändeln.« Er schloß die Augen und atmete seufzend aus. »Also gut, versuchen wir’s noch mal. Ich habe Ihnen ein Geschenk mitgebracht.«
    »Ach, haben Sie das? Warum?«
    »Warum, zum Teufel, nicht?« Er schnappte sich die Tüte, die er auf das Bett gelegt hatte, und gab sie ihr. »Ich habe es gesehen, und ich dachte mir, daß es Ihnen vielleicht gefällt.«
    »Das war aber nett

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