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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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eingedrungen und hat mich angegriffen, aber er ist unschuldig, ein vollkommen unbeteiligter Zeuge? Und ich bin was? Die Femme fatale, die im Hintergrund ihre Fäden zieht? So viel zu Fantasien. Sie haben mir offensichtlich schon eine bestimmte Rolle in Ihrem eigenen kleinen Film noir zugedacht.«
    »So ist es nun einmal«, sagte Parker. »Ich glaube, die Geschichte ist ganz einfach: Lenny hat jemanden erpresst und wurde deswegen ermordet. Und ja, ich denke, Sie stecken bis zu Ihrem hübschen Näschen mit in der Sache.«
    »Dafür hätten Sie eine Ohrfeige verdient, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass Sie mich dann sofort verhaften«, sagte sie.
    »Die Mühe würde ich mir sparen«, sagte Parker. »Wenn Sie nicht bald mit der Wahrheit herausrücken, werde ich vermutlich viel bessere Gründe haben, Sie zu verhaften, Ms. Lowell.«
    Sie schüttelte den Kopf und sah weg. »Ich kann nicht glauben, dass das hier gerade passiert.«
    »Nein? Nun, damit, dass jemand Ihrem Vater den Schädel eingeschlagen hat, scheinen Sie ja ganz gut fertig geworden zu sein. Ich würde sagen, Sie haben eine ziemlich seltsame Art, die Dinge zu betrachten, wenn Sie denken, dass ich Ihr größtes Problem bin.«
    Dafür bekam er nun doch eine Ohrfeige von ihr. Sie konnte ziemlich kräftig zuschlagen.
    Parker rieb sich die schmerzende Wange. »Ich kann wohl kaum behaupten, dass ich Ihnen nicht die Erlaubnis dazu gegeben habe.«
    Ihre Lippen wurden zu einem schmalen Strich. »Ich habe die Nase voll von Ihnen, Detective Parker.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte davon, ihre Krokotasche fest unter den Arm gepresst. Sie hatte fünf Wagen neben ihm geparkt. Ein blaues BMW-Cabriolet aus der 3 er Serie. Neu. Sie drehte sich um und sah ihn an, bevor sie einstieg.
    »Ihr Captain wird von mir hören.«
    »Ich bin sicher, er freut sich schon darauf.«
    Parker sah zu, wie sie rückwärts aus der Parklücke stieß und wegfuhr. Dafür sorgen, dass man ihn von dem Fall abzog – das war garantiert das Erste, was sie jetzt versuchen würde.
    »Tut mir Leid, Mädchen«, murmelte er und klemmte sich hinter das Lenkrad des Sebring. »Da ist dir schon jemand zuvorgekommen.«

32
    Parker blieb am Eingangstor zu den Paramount Studios stehen und begrüßte den Sicherheitsmann.
    »Schön, Sie zu sehen, Mr. Parker.«
    »Das Gleiche gilt für Sie, Bill.«
    »Haben Sie eine Verabredung mit Mr. Connors?«
    »Heute nicht. Ich will zu Chuck Ito. Er erwartet mich.«
    Der Mann machte sich eine Notiz in seinem Besucherbuch und winkte Parker durch.
    Chuck Itos Büro befand sich in einem Gebäude im rückwärtigen Teil des Geländes. Er arbeitete als Filmeditor, aber sein Hobby war noch immer die Fotografie, und er hatte in seinem Fotostudio die neuesten Gerätschaften angesammelt und sie in seiner Steuererklärung als Geschäftsausgaben verbucht.
    »Na, sieh mal einer an, was mir die Katze da reingeschleppt hat.« Parker kannte ihn seit fünf Jahren, und noch nie war er anders von ihm begrüßt worden.
    »Das hört mein Anzug aber gar nicht gerne, Ito«, sagte Parker.
    »Meinst du? Der spricht doch bestimmt nur Italienisch«, sagte Ito. »Da bekommt er gar nicht mit, ob ich ihn beleidige oder nicht.«
    Er sah auf seine Uhr und verzog das Gesicht. »Ich hoffe, es dauert nicht lange, Kev. Ich habe in zehn Minuten ein Meeting mit jemand Wichtigerem als dir.«
    Parker sah ihn verwirrt an. »Wer könnte wichtiger sein als ich?«
    »So gut wie jeder.«
    »Das ist hart.«
    Parker ließ sich auf einen Stuhl fallen und warf den Umschlag aus Lenny Lowells Bankschließfach auf den Schreibtisch.
    Ito griff danach. »Was hast du da für mich, Kev? Etwas, weswegen ich verhaftet werden könnte?« Er zog das Negativ heraus und hielt es gegen das Licht. »Wer ist das?«
    »Ich würde es dir ja sagen, aber dann müsste ich dich leider umbringen.«
    »Dann hat es also etwas mit deinem geheimen Leben als Frau zu tun?«
    »Das lasse ich dir jetzt mal durchgehen, um keine Zeit zu verlieren«, sagte Parker, »und werde dir erst später den Hintern dafür versohlen. Ich brauche so schnell wie möglich einen Abzug davon.«
    Ito sah ihn an, als sei er ein bisschen zurückgeblieben. »Warum gehst du nicht in einen Laden? Die können dir das in einer Stunde machen.«
    »Oder irgendein Knabe, der dort einen Hungerlohn verdient, wird es aus Versehen durch den Schredder laufen lassen. Das ist ein Beweisstück in einem Mordfall.«
    »Warum bringst du es dann nicht ins Labor des LAPD?«
    »Machst

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