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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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Pferde bei einem leichten Regen.
    »Und Ihre Vorgehensweise besteht darin, dass Sie jeden bestechen?«, sagte Ruiz.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Ms. Ruiz. Es hat kein Geld den Besitzer gewechselt.«
    Eingekeilt zwischen einer Mauer und einem grünen Müllcontainer war ein dunkelblauer Minivan geparkt. An der Heckscheibe war ein Schild befestigt, auf dem STOLZE MUTTER EINES STIPENDIATEN stand. Eta Fitzgeralds Auto.
    »Die Typen glauben vielleicht, dass sie Geld abstauben könnten«, sagte Parker und ging um den Minivan herum. »Das ist mir egal. Ich habe keinem Geld angeboten. Aber man weiß nie. Der Irokese könnte denken, dass ich ein Angebot gemacht habe, und das könnte ihn dazu bringen, uns etwas zu erzählen, was er uns sonst nicht erzählen würde.«
    Ruiz wollte sich noch nicht beruhigen. Parker hatte den Eindruck, dass sie es regelrecht genoss, wütend zu sein. Wut hielt sie auf Trab. Und sie fühlte sich dann möglicherweise auch größer und stärker, als sie es jemals sein konnte.
    »Und dann?«, fragte sie herausfordernd. »Er meldet sich, erzählt Ihnen was, und dann sagen Sie, ätsch, war nicht so gemeint?«
    »Nein, anders, er meldet sich, erzählt mir was, und ich beschütze ihn vor Ihnen. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn es jemanden gäbe, der das für mich täte.«
    Er warf durch die Fenster des Minivans einen Blick ins Wageninnere. Sah aus wie in jedem Familienauto. Ein Footballhelm, Actionfiguren und eine schwarze Barbie. Mineralwasserflaschen, die wie Bowlingkegel herumrollen mussten, wenn das Auto fuhr.
    »Wie kommt es überhaupt, dass Sie mit so viel Geld in der Gegend herumrennen?«, fragte Ruiz verärgert.
    »Sie wissen doch gar nicht, ob es viel Geld ist. Vielleicht sind es ja nur zwanzig Dollar in Eindollarscheinen. Und abgesehen davon, geht Sie das nichts an.«
    Sie beschloss, beleidigt zu sein, verschränkte die Arme vor der Brust und drückte ihr Dekolleté mit der roten Spitze verführerisch nach oben. »Was suchen wir hier eigentlich?«
    Parker zuckte mit den Achseln. »Ich verschaffe mir einfach gern einen Überblick.«
    »Machen wir uns auf die Jagd nach dem Typen. Ich friere.«
    »Sechzig Prozent Ihrer Körperwärme entweichen, weil Sie hier halb entblößt rumlaufen.«
    »Halten Sie die Klappe.«
    Er wandte sich von dem Minivan ab, drehte sich dann aber noch einmal um, etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er runzelte die Stirn und ging zurück ins Gebäude, Ruiz wie einen Terrier an den Fersen.
    Eta Fitzgerald, die wieder gleichzeitig mit Telefonhörer und Mikrofon jonglierte, zuckte zusammen und starrte sie an, als sie sich ihrem Fenster näherten. »Was ist denn jetzt noch?«, fragte sie. »Wollen Sie nicht zur Abwechslung mal jemand anderen nerven?«
    Parker grinste sie an und legte eine Hand an seine Brust. »Was? Sie freuen sich nicht, mich zu sehen? Ich bin am Boden zerstört.«
    »Wenn's nur so wäre. Also, um was geht's? Sie sind ja schlimmer als ein Kind.«
    »Es geht um Ihren Wagen«, sagt er. »Würden Sie bitte kurz mit rauskommen?«
    Sie wurde plötzlich aschfahl, schaltete das Mikrofon aus und hängte den Telefonhörer ein. »Mein Wagen? Was soll denn mit meinem Wagen sein?«
    Parker bedeutete ihr, dass sie ihnen folgen sollte, und ging den Flur hinunter.
    Draußen wurde der Nebel wieder dichter, und es hatte von neuem zu regnen begonnen. Parker rückte seinen Hut zurecht und trat an das Heck des Minivan.
    Eta folgte ihm zögernd, sie atmete schnell und flach, als wäre sie gerade ein Stück gerannt.
    »Es geht um Ihr Rücklicht«, sagte Parker und zeigte darauf. »Es ist kaputt. Es fehlt zwar nur eine Ecke, aber trotzdem… An einem Tag wie diesem wird man Sie deswegen bestimmt anhalten.«
    Eta Fitzgerald starrte auf das Heck des Minivan. Sie sah aus, als sei ihr von einer Sekunde auf die andere übel geworden.
    »Ich will Ihnen keine Scherereien machen«, fuhr Parker fort. »Sie lassen mich keine Strafzettel mehr schreiben. Irgendwas mit aggressivem Verhalten im Straßenverkehr… Ich wollte Sie nur warnen.«
    »Danke, Detective«, sagte sie leise. »Sehr freundlich von Ihnen.«
    Parker tippte sich an den Hut. »Aber dazu sind wir doch da.«

13
    Jace beobachtete sie von der anderen Straßenseite aus, er versteckte sich in einem durchweichten Karton, den ein italienischer Möbelladen hier stehen gelassen hatte. Die Styropor-Verpackungschips klebten wie Flöhe an ihm.
    In Etas Wagen zu bleiben war ihm zu gefährlich erschienen. Dort war er

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