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Tödliche Aktien

Titel: Tödliche Aktien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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kommen Sie voran?« fragte ich.
    »Schlecht«, sagte Cochrane. »Soweit ich weiß, haben wir nicht einen einzigen vernünftigen Hinweis.«
    »Und wie nimmt Superintendent Donaldson das auf?«
    »Oh, er ist ein geduldiger Mann. Der läßt nicht locker.«
    »Dann haben Sie Doogie Fisher noch nichts nachweisen können?«
    »Nein. Wir haben’s versucht. Aber nichts gefunden.« Cochrane gönnte sich einen kräftigen Schluck Bier. »Haben Sie was für mich?«
    Ich überlegte mir die Antwort gut. Zwar war ich gerne bereit, Cochrane alle wichtigen Informationen mitzuteilen, aber ich hatte keine konkreten Fakten für ihn.
    »Eigentlich nicht«, sagte ich. »Allerdings krieg’ ich langsam den Durchblick bei FairSystems. Außerdem habe ich selbst mit Doogie Fisher gesprochen.«
    »Und?«
    »Na ja, Doogie und Richard waren sich spinnefeind, und Doogie hat zugegeben, daß er alles tun würde, um die Entwicklung der Virtuellen Realität zu stoppen.«
    »Richtig. Und sein Strafregister ist nicht von schlechten Eltern.«
    »Ich weiß, er war im Gefängnis.«
    »Zwei Jahre wegen schwerer Körperverletzung. Außerdem gibt es eine dicke Akte über ihn. Seit Jahren wird er beobachtet. Er hat Kontakte zu ganz üblen Kerlen. Obwohl er nur die eine Verurteilung hat, halten ihn unsere Jungs für gefährlich.«
    »Das will ich gerne glauben!« sagte ich. »Dann ist da noch David Baker. Der hat Richard wohl auch nicht besonders gemocht, obwohl er’s nicht zugibt.«
    »Richtig. Sie hatten Streit, nicht wahr? Wir haben nicht rausgekriegt, worum es ging. Baker behauptet, sie hätten sich über die Firmenpolitik nicht einig werden können, aber es sei nichts Ernstes gewesen.«
    »Ich glaube das nicht ganz.«
    »Wissen Sie, worum es ging?«
    Ich schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Bier. »David ist sehr ehrgeizig.«
    »Und?«
    »Sie haben recht«, seufzte ich. »Was beweist das schon. Ich wüßte nicht, warum er Richard hätte umbringen sollen.«
    »Aber Sie haben ihn im Verdacht?«
    »Keinen richtigen Verdacht«, sagte ich mißmutig. »Ich bin noch nie einem Mörder begegnet, ich weiß nicht, wie einer aussieht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wer sonst aus Richards näherem Umfeld es getan haben könnte. Ich hätte nicht davon anfangen sollen.«
    »Nein, nein. Jede Kleinigkeit kann uns helfen.«
    »Und, haben Sie was zu berichten?«
    »Vielleicht.«
    »Wo waren Doogie und David, als Richard umgebracht wurde? Und als das Bootshaus angesteckt wurde?«
    Einen Augenblick lang starrte Cochrane in sein Bier. »Ich sag’s Ihnen. Aber reden Sie nicht darüber. Donaldson würde mich zur Schnecke machen. Wir kommen nicht so recht weiter. Und wer weiß, vielleicht können Sie uns helfen.«
    »Ich helfe Ihnen, wenn ich kann.«
    »Sehr gut. Also, Doogie hat ein Alibi für den Samstag, an dem Ihr Bruder starb. Er war in seiner Wohnung und hat sich mit einem seiner Kumpels über ein Computernetz unterhalten. Internet heißt es, glaube ich. Wir haben die Aussage überprüft, und sie ist bestätigt worden.«
    »Und David?«
    Cochrane beugte sich vor. »Bei David Baker ist die Sache ein bißchen interessanter. Am Samstag war er den ganzen Tag zu Hause. Den größten Teil des Tages hat er eine Präsentation vorbereitet, sagt er, und dann ist er Joggen gegangen. Seine Frau ist erst um fünf von der Arbeit zurückgekommen. Sie kann es also nicht bestätigen.«
    »Interessant«, sagte ich. »Und was war zur Zeit des Brandes?«
    »Na ja, das war um drei Uhr morgens. Da lagen alle im Bett. Jeder hätte sich Hosen anziehen und das Freudenfeuer veranstalten können.«
    Ich dachte einen Augenblick nach. »Aber David ist verheiratet. Ich habe seine Frau kennengelernt. Sie hätte es gemerkt, wenn er das Haus verlassen hätte.«
    »Da liegen Sie ganz falsch, junger Mann«, sagte Cochrane.
    »Warum?«
    »Weil sie getrennte Schlafzimmer haben.«
    VIERZEHN
    In rasender Eile überflog ich den vor mir liegenden Vertragsentwurf. Zwanzig Minuten für dreißig Seiten. Ich würde es gerade schaffen, aber ob viel hängenblieb, war fraglich. Dieser verdammte David! Warum hatte er mir das Schriftstück nicht, wie versprochen, am Freitag gegeben?
    Die Grundzüge des Geschäfts waren einfach. Wir erteilten Onada Industries eine Lizenz für unsere Simulationssoftware FairSim1, so daß die Japaner serienmäßig VR-Spiele für den Unterhaltungsmarkt entwickeln und herstellen konnten. Für jedes verkaufte Spiel würden wir dann eine kleine Lizenzgebühr erhalten. Ich nahm

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