Tödliche Aspekte Kommissarin Julia Sanders 2. Fall (Krimis aus Schleswig-Holstein) (German Edition)
sehr ansehnlich. „Ich
soll dir Grüße von meinem Freund bestellen. Du kannst den Wagen fahren so lange
du möchtest, und wenn du dich entschließen solltest ihn zu kaufen, sagst du mir
Bescheid. Über den Preis werden wir uns einig. Der Wagen ist noch zugelassen.
Du kannst dich also sofort hineinsetzen und zur Arbeit fahren. Na was sagst
du?“ Julia war sprachlos.
„Das ist wirklich ein sehr großzügiges Angebot
von deinem Freund. Aber kann ich das annehmen?“ Er lachte.
„Na klar kannst du das. Du müsstest mich
nur zu mir nach Hause fahren, damit ich meinen Wagen holen kann.“ Julia lachte.
„Na ja das dürfte kein Problem sein.
Danke Philip, das ist wirklich sehr lieb von dir.“ Ich hole kurz meine Sachen
und sag meiner Kollegin Bescheid. Die wohnt auch hier im Haus.“ Kurze Zeit
später saßen sie im roten Golf. Sie brachten Philip nach Hause, er wohnte in
einer WG in der Innenstadt, mit vier anderen Bewohnern zusammen.
„Sehen wir uns heute Abend? Ich ruf dich
an.“ Julia schrieb ihm rasch ihre Handynummer auf und winkte.
„Das ist ja ein Netter“, meinte Andrea
anerkennend.
„Find ich auch“, erwiderte Julia
verschmitzt. Als die beiden das Gebäude betraten, lief ihnen ihr Chef über den
Weg.
„Guten Morgen meine Damen. Das ist ja
schön, dass Sie auch mal wieder hier sind. Was haben Sie denn gemacht Frau
Sanders?“
„Kleiner Unfall“, erwiderte Julia
kleinlaut. „Wir haben nicht viel Zeit. Frau Ballschuh und ich wollten zur
Beisetzung der beiden Toten vom Absturz des Kleinflugzeuges.“
„Dann kommen Sie man gleich in mein
Büro, bevor Sie wieder weg sind.“ Fragend sah Julia zu Andrea, die grinste und
mit den Schultern zuckte. „Erst mal mein herzliches Beileid zum Tod Ihres Vaters.
Frau Ballschuh hat es mir erzählt. Dann berichten Sie doch mal, was Sie
herausgefunden haben.
„Dr. Kummer wurde mit einer Überdosis
Digitalis vergiftet. Er musste das Medikament wegen einer Herzschwäche
einnehmen. Das wird der Mörder gewusst haben. Wir werden dieses
Pharmaunternehmen unter die Lupe nehmen und uns mit dem Bauern unterhalten, der
in seinem Traktor auf dem Feld saß, als die Cessna abstürzte.“ Bose nickte.
„Tun Sie das Frau Sanders, und ich
erwarte jeden Abend Ihren Bericht.“ Julia stimmte ihm zu, fast hätte sie es
vergessen.
„Ach Herr Bose, ich hätte da noch eine
Bitte. Mein Vater hat mir einen Brief hinterlassen, in dem er schildert, dass
er vor 20 Jahren in Schwierigkeiten steckte und deswegen in die USA ausgewandert
ist. Ich, das heißt Frau Ballschuh und ich würden gern in dieser Sache
recherchieren, natürlich nur, wenn es unsere Arbeit hier zulässt.“ Er runzelte
die Stirn.
„Was hat Frau Ballschuh mit Ihrem Vater
zu tun? Kannte Sie ihn?“ Julia schüttelte den Kopf.
„Nein, sie würde mich jedoch gern
unterstützen.“
„Um welche Art von Schwierigkeiten
handelte es sich denn bei Ihrem Vater?“ Julia schluckte.
„Damals war mein Vater Mitarbeiter eines
Sicherheitsunternehmens. Er transportierte mit seinem Kollegen Diamanten von
Antwerpen nach Kiel. Sie wurden überfallen, sein Kollege wurde erschossen. Mein
Vater hatte Angst, dass man ihm nicht glauben würde und flüchtete in die USA.
In dem Brief an mich beteuert er seine Unschuld. Ich möchte beweisen, dass er
unschuldig ist.“ Bose dachte kurz nach.
„Ich erinnere mich an den Fall, er wurde
nie aufgeklärt. Na ja von mir aus. Aber nur wenn Ihre Arbeit hier nicht zu kurz
kommt.“ Julia begann wieder an ihrer Unterlippe zu knabbern.
„Ich müsste für diesen Fall
Akteneinsicht haben. Meinen Sie, dass ich die bekommen kann?“ Bose nickte, mehr
oder weniger verständnisvoll.
„Ja in Ordnung. Sie haben mein
Einverständnis.“ Julia war froh, dass sie den Fall ihres Vaters untersuchen
durfte.
„Vielen
Dank Herr Bose. Bevor ich es vergesse, wir sehen uns gleich mit einigen
Kollegen in der Villa von Frau Kummer um. Möglicherweise finden wir Indizien,
warum ihr Mann getötet wurde. Den Durchsuchungsbeschluss haben wir vom
Staatsanwalt erhalten.“ Bose nickte.
Die
beiden Polizistinnen durchsuchten eine halbe Stunde später mit drei Kollegen
die Kummervilla. Sie staunten nicht schlecht, als sie ins Wohnzimmer kamen.
Schwere Möbelstücke aus Eiche, ein dicker Velourteppich mit edlen
Teppichbrücken und Gemälde an den Wänden, vermittelten den Eindruck, dass hier
viel Geld im Spiel war. Sie fanden allerdings keinen Hinweis darauf, warum Dr.
Kummer ermordet wurde.
Am
Nachmittag fanden
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