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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Gentlemen
Kapitän Petersen und seine Leute retten?«
    Kapitän Larsen stellte sich die gleiche Frage, hatte sich aber besser im Griff. »Ich schlage vor, Sie fragen sie selbst«, entgegnete er. Beckers Ausbruch war ihm eindeutig peinlich.
    »
Nun?
«, fragte Becker und durchbohrte erst Austin und dann Zavala mit einem finsteren Blick.
    Er konnte nicht wissen, dass die zwei Männer, die soeben aus dem Helikopter gestiegen waren, eine ganze Schiffsladung regulärer Rettungskräfte aufwogen. Der in Seattle geborene Austin war praktisch auf dem Meer aufgewachsen, was sich leicht erklären ließ, denn seinem Vater gehörte eine Bergungsfirma. Er hatte an der Universität von Washington einen Magisterabschluss im Fach Systemmanagement erworben und eine angesehene Tauchschule in Seattle besucht. Die dort erlangten Spezialkenntnisse kamen ihm später während seiner Arbeit auf mehreren Bohrinseln in der Nordsee zugute.
    Danach kehrte er für eine Weile in die Firma seines Vaters zurück und wurde von der CIA für nachrichtendienstliche Unterwasseraufträge angeworben. Am Ende des Kalten Kriegs stellte Sandecker ihn dann als Leiter des Teams für Sonderaufgaben ein.
    Zavala war der Sohn mexikanischer Eltern, die den Rio Grande durchwatet und sich in Santa Fe niedergelassen hatten. Seine technische Begabung genoss in NUMA-Kreisen geradezu legendären Ruf, und bislang war noch kein Motor entworfen worden, den er nicht reparieren, modifizieren oder instand setzen konnte. Als Pilot hatte er Tausende von Flugstunden am Steuerknüppel von Hubschraubern, kleinen Jets und Turbo-Prop-Maschinen zugebracht, und für Austins Team war er zu einer echten Bereicherung geworden. Viele ihrer Einsätze wurden niemals öffentlich bekannt, aber hinter der witzelnden Kumpanei im Angesicht der Gefahr verbargen sich stählerne Entschlossenheit und eine Kompetenz, die ihresgleichen suchte.
    Austin musterte Becker ruhig und durchdringend. Die blaugrüne Farbe seiner Augen erinnerte an ein Korallenriff in klarem Gewässer. Er hatte Verständnis für die missliche Lage des Dänen und begegnete dessen Gereiztheit mit einem breiten Lächeln. »Verzeihung, ich wollte nicht respektlos erscheinen. Ich hätte gleich erklären sollen, dass unser Bergungstauchboot unterwegs ist.«
    »Es müsste in ungefähr einer Stunde eintreffen«, fügte Zavala hinzu.
    »Bis dahin gibt es noch eine Menge zu erledigen«, sagte Austin. Er wandte sich an den Kapitän. »Im Hubschrauber ist ein Teil unserer Ausrüstung verstaut. Dürfte ich Sie um ein paar kräftige Männer bitten, die uns beim Entladen helfen?«
    »Ja, natürlich.« Larsen war erleichtert, endlich etwas tun zu können, und erteilte seinem Ersten Offizier sogleich den Befehl, einen Arbeitstrupp zusammenzustellen.
    Unter Austins Anleitung wuchteten die ächzenden Matrosen eine große Holzkiste aus dem Laderaum des Helikopters und stellten sie auf dem Deck ab. Mit einer Brechstange stemmte Kurt den Deckel auf und verschaffte sich einen schnellen Überblick. »Sieht alles tadellos aus.
    Wie lautet der letzte Stand der Dinge?«
    Kapitän Larsen deutete hinaus zu der tänzelnden Boje am Untergangsort des Kreuzers und fasste den Ablauf der Ereignisse kurz zusammen. Austin und Zavala hörten aufmerksam zu.
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte Kurt. »Laut Ihrer Schilderung hatten die Schiffe mehr als genug Platz.«
    »Die
Andrea Doria
und die
Stockholm
ebenfalls«, sagte Zavala in Anspielung auf die verheerende Schiffskollision vor der Küste von Nantucket.
    Becker murmelte irgendetwas über SOS-Verbrecher, aber Austin ignorierte ihn und konzentrierte sich auf die drängenderen Probleme. »Woher wissen Sie, dass der Kapitän und seine Leute noch am Leben sind?«
    »Als der Notruf uns erreichte, waren wir unweit von hier mit der Erforschung einer Walpopulation beschäftigt«, sagte Larsen. »Wir haben daraufhin ein Unterwassermikrofon hinabgelassen und aus dem Innern des Kreuzers ein SOS-Morsesignal aufgefangen, das jemand an den Rumpf klopfte. Leider können wir auf diese Weise keine Nachrichten senden, nur empfangen.
    Wie dem auch sei, wir haben erfahren, dass insgesamt dreizehn Männer, darunter auch Kapitän Petersen, in einer Luftblase im vorderen Mannschaftsquartier gefangen sind.
    Der Sauerstoff ist fast aufgebraucht, und alle befanden sich bereits in einem frühen Stadium der Unterkühlung.«
    »Wann haben Sie zuletzt von den Jungs gehört?«
    »Vor etwa zwei Stunden. Es war praktisch noch einmal die gleiche

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