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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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waren immer wieder aufs Neue erstaunt, woher diese Leute bloß alle kamen. Hatten sie ausgerechnet an einem Freitagabend nichts Besseres vor?
     
    Draußen herrschte klare Luft, die Nacht würde also kalt werden. Das Mädchen war noch relativ jung, ziemlich mager und noch dazu dünn bekleidet. Die Nacht würde nicht gerade gnädig zu ihr sein, wenn sie sich nun im Wald verirrt haben sollte. Aber warum sollte sie das ausgerechnet? Sie schien nicht gerade in einer Familie aufgewachsen zu sein, die besonders viel Zeit in der Natur verbrachte.
    Irgendetwas musste ihr zugestoßen sein! War sie möglicherweise irgendwohin gelockt worden?
    Conny Larsson nahm Kontakt zu Lennie Ludvigson auf und klärte ihn darüber auf, dass das Mädchen nie zuvor von zu Hause weggeblieben war, was allein schon bedenklich war. Ebenso übermittelte er ihm die Auskünfte der Mutter, die ihre Tochter zuletzt am Morgen gesehen hatte, wobei ihre beste Freundin sie wahrscheinlich noch später, nämlich nach der Schule, gesehen hatte. Es waren also bereits viele wertvolle Stunden verstrichen.
    Nach Ansicht ihrer Mutter schien das Mädchen nach der Schule nicht in der Wohnung gewesen zu sein. Aber sie konnte es nicht sicher sagen, wie sie angemerkt hatte. Vermutlich wollte sie daran glauben, dass Viktoria sich zu Hause aufgehalten hatte, nahm Larsson an. Ihre Schultasche konnten sie jedenfalls nicht finden. Und es geschah nach Auskunft der Mutter nicht gerade oft, dass Viktoria eine andere Freundin als Lina besuchte. Ein einsames Kind, befand Conny Larsson. Lena Jönsson stimmte ihm zu.
    Ludvigson seinerseits informierte Polizeichef Olle Gottfridsson, der in eigener Person erscheinen und zumindest anfänglich als Koordinator der Suchaktion fungieren wollte. Bis sie Aufschluss darüber hatten, welche Kollegen kurzfristig einsatzbereit waren. Unterdessen weckten Larsson und Jönsson die Menschen in der Nachbarschaft, um sie zu befragen. Larsson bereitete sich außerdem darauf vor, als Einsatzchef vor Ort Position zu beziehen.
     
    Sie hatten alles Personal, was verfügbar gewesen war, eingesetzt, woraufhin Gotte seine Rolle als Koordinator der Suchaktion unmittelbar an Brandt delegierte. Lennie Ludvigson hatte unterdessen Kontakt mit dem Krankenhaus aufgenommen, doch es war kein Mädchen mit dem Namen Viktoria eingeliefert worden.
    Ein Mädchen – oder überhaupt ein Kind –, das völlig gesund und noch dazu zuverlässig war und unerwartet verschwand, bedeutete für die Einsatzkräfte der Polizei Arbeit unter Hochdruck. Sämtliche vorhandenen Ressourcen wurden eingesetzt und die erforderlichen Maßnahmen für die Mithilfe der Bevölkerung eingeleitet.
    Die Personenbeschreibung Viktorias wurde dem lokalen Radiosender übermittelt, jedoch vorerst anonym gehalten. Sowohl die Landwehr als auch der Klub der Orientierungsläufer wurden mobilisiert. Sie waren ebenfalls nach der neuesten amerikanischen Methode ausgebildet, im Übrigen von Conny Larsson selbst, der als Einsatzchef vor Ort fungierte. Ebenso wendeten sie sich an den Verein der Hundebesitzer. Andere Freiwillige wurden ebenso aufgefordert, sich an der Suchaktion zu beteiligen. Gern auch mit Hund.
    Mit anderen Worten: Jegliche Hilfe, die man erhalten konnte, wurde dankbar entgegengenommen.
    Suchtrupps wurden organisiert. Die Bereiche um die Wohnung und die Schule des Mädchens, wo man es zuletzt gesehen hatte, wurden als primäres Suchgebiet eingestuft. Ebenso legte man einen äußeren Radius fest, eine ungefähre Grenze, von der man nicht annahm, dass das Mädchen sie bereits überschritten haben konnte. Freiwillige mit starken Taschenlampen, Polizeiwagen mit Suchscheinwerfern und Hundeführer mit ihren Tieren verteilten sich über den dunklen Stadtpark, die Gebiete um den Schulhof herum sowie auf dem nahe gelegenen Friedhof.
    Lichtkegel, die durch die Nacht leuchteten, abgerichtete Hunde, deren Spürsinn eine Reichweite von fast einem halben Kilometer umfasste, flößten Hoffnung ein. Sie würden Viktoria finden! Doch keiner konnte irgendetwas versprechen, und deshalb herrschte überwiegend gespannte Stille. Man suchte. Und noch gab es keinen Grund, die Hoffnung aufzugeben. Doch alle Beteiligten rechneten damit, dass möglicherweise sogar das Schlimmste, was passieren konnte, bereits eingetroffen war.
    Brandt hatte sich in einer ersten Maßnahme darum gekümmert, die Lehrerin von Viktoria zu erreichen. Er hatte sie aus dem Schlaf gerissen, und sie wollte, natürlich außer sich vor Unruhe,

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