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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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Frontscheibe in einen Saab einzubauen. Peter Berg und Erika Ljung blieben stehen und schauten zu. Die Männer bedienten jeweils ihr Justiergerät, eine Art Saugpfropfen, von dem sie annahmen, dass er mittels eines Vakuums mit dem Glas verbunden war. Die beiden Männer, die hundertprozentig auf ihre Arbeit konzentriert waren, bemerkten die Polizisten in Zivil nicht.
    Unterdessen kam eine kleine, untersetzte Frau aus der Toilette. Erika Ljung und Peter Berg folgten ihr in Richtung Büro und stellten sich vor. Dummerweise bekam die junge Frau im Nebenraum mit, was sie sagten, doch das konnten sie auch nicht ändern. Unmittelbar wurden sie in den winzig kleinen Raum befördert, woraufhin Frau Åkesson schnell die Tür schloss.
    »Wir haben nichts mit der Polizei zu schaffen und hatten es auch nie«, ging sie unmittelbar zum Angriff über, wobei sie ihre Arme unter der Brust verschränkte.
    Berg und Ljung übergingen ihre Bemerkung von ihren Stehplätzen aus, dicht an die Innenseite der Tür gedrückt.
    »Doris Västlund, was können Sie mir über sie sagen?«, versuchte es Berg.
    Die Frau errötete trotz ihres relativ abgeklärten Äußeren, griff nach der Schreibtischkante, stolperte auf den gepolsterten Bürostuhl mit kugelförmigen Rollen zu und landete schwer auf dem Sitz, sodass sie um ein Haar nach hinten ins Bücherregal gerollt wäre. Woraufhin sie zum Schreibtisch zurückruderte, ihre Ellenbogen auf die Eichenplatte stützte und ihren Kopf in den Händen vergrub.
    Eine Frau, die gerade dabei war zusammenzubrechen. Berg und Ljung betrachteten unangenehm berührt, wie sie mit ihrem ergrauten, kurz geschnittenen Haar, bekleidet mit einem Pullover und einer Strickjacke darüber, einem dunkelbraunen Rock, neutralen Strümpfen und braunen Schuhen mit halbhohen breiten Absätzen dasaß.
    »Ich weiß, dass Doris gestorben ist. Und noch dazu auf eine grausame Art. Aber wir haben nichts damit zu tun«, brachte Ann-Christine Åkesson schließlich hervor.
    »Darf ich fragen, wen Sie mit ›wir‹ meinen?«, fragte Erika vorsichtig.
    Unter diesen Umständen schien eine Konfrontation unnötig, sie behinderte nur die Befragung.
    »Mein Mann und ich, natürlich. Wer sonst? Wir haben nichts damit zu tun.«
    Das ist es auch nicht, was wir glauben, hätte Peter Berg gerne gesagt, doch dann hätte er gelogen. Zumindest eine Person, nämlich Louise Jasinski, war davon überzeugt, dass eine mögliche Verbindung bestand.
    »Und außerdem ist es für die Firma und die Geschäfte nicht gerade förderlich, wenn Sie hier herumspringen«, setzte Ann-Christine Åkesson hinzu und schaute sie müde an.
    Darauf konnten sie nichts erwidern.
    »Können Sie uns erzählen, inwieweit Sie Doris Västlund kannten?«, fragte Berg.
    »Ein schrecklicher Mensch!«, entfuhr es der Frau ungeniert. »Vollkommen pervers.«
    Sowohl Peter als auch Erika verschlug es für einen Moment die Sprache.
    »Aha. Können Sie das näher beschreiben?«, wollte Erika Ljung wissen.
    »Falsch.«
    Sie spuckte das Wort nur so aus.
    »Sie können nicht zufällig erklären, was Sie damit meinen?«, versuchte es Peter Berg.
    »Nein.«
    Sie starrte sie mit hasserfüllten Augen an, wie eine Person, die geradewegs in die Hölle geschaut hatte und um keinen Preis erneut mit diesem Anblick konfrontiert werden wollte.
    »Okay«, sagte Peter Berg matt.
    Das hier kann dauern, dachte er. Muss wohl in verschiedenen Anläufen geklärt werden. Offensichtlich eine absolute Psychopathin, diese Tante, die gestorben war.
    »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen?«, fragte Erika weiter.
    »Vor ein paar Wochen.«
    »Wo war das?«
    Sie antwortete nicht.
    »Können Sie mir sagen, wo es war?«, wiederholte Erika ihre Frage. »Bitte antworten Sie.«
    »Zu Hause bei meinem Vater«, brachte sie schließlich schwer seufzend hervor. »Dem Armen hat sie vollständig den Kopf verdreht.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Männer, die sich auf ihre alten Tage verlieben, benehmen sich wie die Kinder. Leicht zu beeinflussen. Doris bekam ihn dorthin, wo sie ihn haben wollte. Sie nutzte ihn nach Strich und Faden aus.«
    »Ja? Aber hatte Ihr Vater nicht auch Freude an Doris? Sie trafen sich doch freiwillig, oder?«
    »Sicherlich. Sie fuhr ja immer mit ihm herum, damit er nicht alleine zu Hause sitzen musste. Aber das tat sie nicht umsonst, darauf können Sie Gift nehmen!«
    Das Erbe, dachte Peter Berg. Die Angst davor, dass sich ihr Erbe in Luft auflösen könnte. Im Raum war es bereits stickig geworden. Erika schielte

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