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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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Scheinwerfer des Autos blendeten sie, woraufhin sie erneut hinter der Mauer in Deckung ging und sich nicht wieder aufrichtete, bevor das Auto an ihr vorbeigefahren war.
    Ihr wurde schwindelig. Conny Larsson! Hoffentlich ist er nicht auch noch überfahren worden, dachte sie und hielt ihre Sig-Sauer fest umklammert. Sie zielte auf den Wagen. Folgte ihm mit dem Blick. Ihre Hand zitterte, und sie sah sofort ihre Unüberlegtheit ein. Polizisten schießen ausschließlich in Notwehr. Wie konnte sie überhaupt geglaubt haben, dass sie einen Treffer landen würde?
    Das Motorengeräusch war längst hinter der Kurve in Richtung Norden verschwunden.
    Immerhin hatte sie das Nummernschild registriert. Im Stillen ratterte sie unermüdlich die Buchstaben- und Zahlenkombination herunter, während sie zurück zu Conny Larsson humpelte. Idiotische Nummer, ohne jedes System. BTR 183. Jedenfalls keine, die man sich leicht hätte einprägen können. Schließlich steckte sie ihre Pistole zurück in das Halfter.
    Als sie endlich neben Larsson niederkniete, hörte sie in einiger Entfernung die Martinshörner herannahender Polizeiwagen. Über ihr Funkgerät nahm sie Kontakt zur Zentrale auf und erklärte, wie sie fahren mussten.
    »Der Mistkerl ist in Richtung Norden verschwunden, ein dunkler Renault BTR 183«, schimpfte sie, bevor sie ihr Funkgerät wieder abschaltete.
    Larsson hingegen war nicht ansprechbar. Sie leuchtete den groß gebauten Mann aus Värmland mit ihrer Taschenlampe ab. Entdeckte, dass er aus einer Wunde im linken Oberschenkel blutete. Sie befühlte sein Bein, woraufhin er stöhnte und die Augen aufschlug.
    »Es tut verdammt weh«, murmelte er und musste husten.
    Dann wurde er bewusstlos.
     
    Der Krankenwagen, in dem Conny Larsson transportiert wurde, fuhr sachte los und erhöhte erst auf der befestigten Straße seine Geschwindigkeit. Langsam ebbte der Klang des Martinshorns ab.
    An der Unfallstelle trafen mehrere Polizeiwagen nacheinander ein, während die Suche nach dem Fluchtfahrzeug bereits auf Hochtouren lief. Weder der Krankenwagen noch die Polizeiautos waren ihm unterwegs begegnet. Der Täter hatte sich höchstwahrscheinlich kaltblütig über den schmalen Waldweg in die entgegengesetzte Richtung abgesetzt.
    Eine Anzahl uniformierter Polizisten machte sich bereit, ins Haus einzudringen, wo sie ein Versteck für Diebesgut vermuteten. Sie leuchteten das von kompakter Dunkelheit umgebene Haus von allen Seiten mit Taschenlampen ab, um einen geeigneten Zugang zu finden. Sollten sie eine der Türen aufbrechen oder eher ein Fenster einschlagen? Ein Riese von einem Mann mit dem Namen Frid griff schließlich zu einem Kuhfuß und hebelte die Verandatür des Hauses mit einer Nonchalance auf, dass man meinen konnte, es handelte sich um eine Konservenbüchse.
    Sie gingen zu dritt hinein, unter ihnen Brandt.
    »Sollen wir Licht machen?«, murmelte Frid.
    »Nein«, entgegnete Brandt.
    Im Haus war es kühl, maximal zehn Grad. Die Taschenlampen flackerten. Die Männer befanden sich in einem so genannten Herrenzimmer mit diversen Sofas und Sesseln, das in einen Raum mit einem überdimensionierten Elchkopf an der Wand führte. Frid stieß sich an dem ausgestopften Tier beinahe den Schädel, gab allerdings kurze Zeit später einen viel sagenden Pfiff von sich. Die Türen des Waffenschranks, der fest im Fußboden verankert war, standen weit geöffnet. Ein einsamer Elchstutzen lehnte majestätisch in seiner Verankerung.
    »So einen kann man doch gar nicht aufbrechen«, bemerkte Brandt.
    »Möglicherweise hat jemand vergessen, ihn abzuschließen«, entgegnete Frid.
    Brandt schwieg. Diese Art von Nachlässigkeit duldete er nicht.
    Sie gingen weiter in die Küche, erblickten sowohl die leere Tüte von Nilssons Konditorei als auch die halb ausgetrunkene Fanta-Flasche, folgten Frid in einen kleinen Flur im Erdgeschoss und inspizierten die Haustür von innen, die mit einem gewöhnlichen Schnappschloss versehen war. Das Schloss wirkte unversehrt.
    »Möglicher Fluchtweg«, mutmaßte Brandt. »Aber wie ist er hineingekommen?«
    »Vielleicht hat er in einem der Nebengebäude einen Ersatzschlüssel zum Haus gefunden. Wie es auf dem Lande üblich ist. Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als danach zu suchen«, stellte Frid fest.
    Sie ließen ihre Taschenlampen über Schlüsselleisten und Haken gleiten und durchsuchten eine Schale auf einem kleinen Tisch.
    »Eine ganze Menge Schlüssel«, befand Frid.
    Sie hörten Jesper Gren die Treppe

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