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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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Bemerkung und versuchte dabei nicht allzu spitz zu klingen.
    »Sie steht hinter Västlund auf der Waschliste«, erklärte Benny. »Sie war es, die angerufen und die Misshandlung gemeldet hat. Und man kennt das ja … die Flusen nicht aus dem Flusensieb entfernt, das Waschmittelfach nicht gereinigt und dergleichen mehr. Alles Dinge, über die man sich ärgern kann.«
    Louise und Lundin nickten bestätigend. Im Hinterkopf der meisten Polizisten existiert der Verdacht, dass sämtliche Zeugen, die ein Verbrechen melden, potenzielle Täter sind. Auf jeden Fall so lange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Dieser simple Gedankengang basiert auf Erfahrung. Außerdem verhält es sich so, dass gewisse Personen – in der Hauptsache Polizisten, die eine Ermittlung starten – die Menschen in zwei Kategorien einteilen: Verhaftete und Nichtverhaftete.
    »Eine der Lampen an der Decke ist kaputt«, konstatierte Benny und leitete damit zu einem etwas neutraleren Gesprächsthema über.
    Louise sah es. Glassplitter lagen über den Boden verteilt, und die leere Fassung der Neonröhre ragte wie ein nacktes Skelett aus dem Putz.
    »Aber die andere funktioniert«, setzte er hinzu. »Zumindest eine der Neonröhren.«
    »Wo befindet sie sich übrigens jetzt?«, fragte Louise, zu Lundin gewandt.
    »Wer?«, wollte dieser wissen.
    »Na, was glaubst du wohl?! Das Opfer, diese Doris!«
    »In der Notaufnahme, vermute ich. Oder in der Leichenhalle.«
    Sie nickte.
    »War es so schlimm?«
    »Das weiß ich nicht genau. Sie war bereits weggebracht worden, als ich kam. Der Krankenwagen fuhr gerade ab. Aber frag Gren. Er kam als Erster. Ich hatte den Eindruck, dass es ziemlich schlimm war.«
    »Und wo ist Jesper Gren jetzt?«
    Janne Lundin zuckte mit den Schultern.
    Sie würde sich später darum kümmern, dachte Louise und wandte den Blick wieder in die Waschküche. Ein geflochtener Korb lag umgekippt auf dem Boden. Auf der Anrichte aus rostfreiem Metall erblickte sie neben dem Spülbecken eine schwarze Handtasche, deren Inhalt zum Teil ausgeschüttet war, und über der Kante eines großen Drahtkorbs hing eine Popelinjacke.
    Benny glaubte, eine Erklärung geben zu können: »Sie ist vermutlich direkt von draußen gekommen, um die Maschine zu leeren und neue Wäsche einzufüllen, als sie überrascht wurde. Die Jacke hier deutet darauf hin. Sie hat sie wohl ausgezogen, damit sie nicht feucht wird, könnte man annehmen.«
    »Oder weil ihr warm war«, ergänzte Louise.
    »Ja. Ich wette um einen Zwanziger, dass es ein Streit um die Waschzeiten war. Und wenn das nicht stimmen sollte, handelt es sich wahrscheinlich um Raub. Es ist doch immer dasselbe«, seufzte er wenig enthusiastisch.
    »Ja, ja«, entfuhr es Louise, die kaum hingehört hatte.
    »Wahrscheinlich Junkies, die sich hereingeschlichen haben, um an ein bisschen Bargeld zu kommen«, spekulierte Benny weiter und verschränkte die Arme vor der Brust, schob die Unterlippe vor und schien für eine Weile abzutauchen. »Dann wollen wir das hier mal abschließen, um endlich nach Hause zu kommen«, sagte er wie zu sich selbst.
    »Hast du übrigens ein leeres Portemonnaie gefunden?«, wollte Louise wissen.
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    »In der Handtasche befand sich kein Portemonnaie.«
    »Okay. Fehlt noch etwas?«
    »Weiß nicht. Keine Ahnung, was sie in der Tasche hatte.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Louise lahm. »Dann weißt du also auch nicht, ob sie Geld bei sich hatte?«
    »Nein, das ist nur eine Hypothese. Das Altbekannte eben. Ein bisschen Kleingeld lag lose in der Tasche, aber sonst nichts.«
    »Soweit ich weiß, zählen Waschküchen zu den Orten, an denen recht häufig Konflikte ausgetragen werden. Letztes Jahr wurden über fünfzig Gewalttaten registriert, die sich in Waschküchen zutrugen«, informierte Janne Lundin sie.
    »Tatsächlich?« Benny war aufgeblüht.
    »Waren es wirklich so viele?«, fragte Louise zweifelnd.
    »Im ganzen Land natürlich. Es ist möglich, dass ich ein wenig übertreibe, aber es waren auffallend viele. Die Leute nehmen keine unnötigen Mühen auf sich. Der alltägliche Lebensbereich ist der naheliegendste«, betonte Lundin, und Technik-Benny nickte zustimmend.
    »Ja, vielleicht«, meinte Louise, deren Stimme allerdings tonlos und mechanisch klang. Man merkte, dass sie bereits weitaus konkretere Überlegungen anstellte. »Was hast du noch gefunden?«
    »Blutflecken, wie du siehst«, klärte Benny sie auf. »Es hat ziemlich weit gespritzt. Sogar bis an diese Wand

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