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Toedliche Blumen

Toedliche Blumen

Titel: Toedliche Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wahlberg
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hier. Muss sich um massive Schläge mit großer Krafteinwirkung gehandelt haben.«
    Er beschrieb eine entsprechende Bewegung in der Luft.
    »Und mit was für einem Gegenstand?«
    »Keine Ahnung. Wir haben noch nicht so viel Zeit zum Suchen gehabt. Nicht ausgeschlossen, dass die Lampe bei dem Schlag draufgegangen ist.«
    Benny beugte sich vor der hinteren Waschmaschine zum grau gestrichenen Betonboden hinunter. Die Trommel stand offen. Auch die Klappe der Maschine daneben war geöffnet, und auf dem Boden davor lag der umgekippte geflochtene Wäschekorb.
    »Ist da saubere Wäsche drin?« Janne Lundin nickte in Richtung des Korbes.
    »Nein, Schmutzwäsche. Die gehört wahrscheinlich der Zeugin. Derjenigen, die sie gefunden hat, also. Behauptete, dass sie alles, was sie in Händen hielt, fallen ließ, um uns zu verständigen. Das sagte sie jedenfalls. Wer weiß, vielleicht stimmt das ja«, erklärte Benny.
    »Ja – vielleicht«, meinte Louise.
    Beide Waschmaschinen standen auf Betonsockeln und sahen aus, als fassten sie mindestens fünf Kilo. Ein paar Meter entfernt, auf der gegenüberliegenden Seite, gab es einen Wäschetrockner, der nach wie vor lief.
    »Jemand muss sich um die Schmutzwäsche kümmern«, sagte Louise. »Befindet sich Wäsche in den Maschinen?«
    »Ja«, sagte Benny. »Die Frau muss damit beschäftigt gewesen sein, diese Maschine hier zu leeren, als sie überrascht wurde«, sagte er und zeigte in Richtung der hintersten Miele. »Ein Teil der feuchten Wäsche liegt hier.« Er wies auf einen weißen Korb. »Vermutlich hat sie es noch geschafft, eine Maschinenladung in den Trockner zu füllen.«
    »Wir müssen herausfinden, wem welche Wäsche gehört«, sagte Louise zu Janne Lundin.
    »Mit anderen Worten, wer wessen schmutzige Wäsche gewaschen hat«, entgegnete er und entblößte grinsend zwei intakte Zahnreihen.
    »Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!«, bestätigte Louise amüsiert.
    »Ich werde Erika Ljung bitten, das zu kontrollieren«, schlug er nach dem simplen Prinzip des Delegierens vor.
    »Ist sie denn hier?«, wollte Louise erstaunt wissen, da sie sie bisher nicht gesehen hatte.
    »Nein, aber sie ist unterwegs. Ich habe sie herbestellt. Sie wird bestimmt bald auftauchen«, sagte Lundin. »Ich dachte, es wäre gut, wenn sie dabei ist«, murmelte er und wandte sich gleichzeitig geniert ab.
    Louise nickte zustimmend.
    »Okay. Alle werden gebraucht.«
    Lundin sorgte ebenso wie Louise dafür, dass Erika Ljung so oft wie möglich mit von der Partie war. Je eher sie sich daran gewöhnte, desto besser. In ihrer Eigenschaft als Verantwortliche musste Louise nur ein Auge darauf haben, dass Erikas Überstundenkonto nicht das Limit überschritt. Sie wollte nicht als Sklaventreiberin angesehen werden, und ebenso wenig wollte sie gleich zu Beginn schon Probleme mit der Rechnungsabteilung bekommen.
    Lundin hatte die Funktion eines Mentors für Erika, die dunkelhäutige, schöne Polizistin, übernommen. Und er würde seinen Auftrag gewissenhaft erfüllen. Da konnte sie sicher sein. Ansonsten gestaltete es sich eher schwierig, gute Mentoren für die weiblichen Polizisten zu finden. Die älteren Kollegen unter ihnen wählten spontan und ihrem Geschlecht entsprechend junge Männer, während weibliche Vorbilder unter den Polizistinnen geradezu unmöglich zu finden waren, da sie kaum existierten.
    Benny stand immer noch mitten in der Waschküche, als käme er nicht vom Fleck.
    »Glaub mir, hier muss es lebhaft zugegangen sein. Sogar auf dem Trockner finden sich Blutspuren. Der Schlag muss ziemlich heftig gewesen sein, wie gesagt.«
    In den Rohren an der Wand rauschte Wasser, und durch die beiden Fenster konnten sie Stimmen vom Gehweg vernehmen. Vereinzelt fuhren Autos vorbei. Die rechteckigen Fenster waren direkt unter der Decke quer liegend angebracht. Doch sie waren eher schmal. Es würde nicht leicht sein, durch sie ein- oder auszusteigen, wenn man nicht gerade besonders schmächtig war. Aber auch solche Personen gab es. Sie alle kannten Vesslan, einen mageren, unterentwickelten Mann. Doch der saß im Moment in Haft. Und seine Spezialität waren, soweit sie wussten, nicht gerade Waschküchen, sondern eher Villen, die er in regelmäßigen Abständen aufsuchte und mit ausgesuchtem Geschmack plünderte. Dabei konzentrierte er sich vorwiegend auf kleinere, aber feine Güter wie Schmuck und dergleichen.
    »Waren die Fenster geschlossen?«, wollte Louise wissen und sah hoch zu den hellen, mit großen grünen und

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