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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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verkniffenem Mund. Ihm folgte ein weiterer fbi -Agent. Der Agent schüttelte den Kopf, ließ sich dann neben der Leiterin der Ermittlungen nieder und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    »Was ist, Andy?«, fragte ich.
    Andy zog sich einen Stuhl heran und beugte sich dicht zu mir. »Diese Nazis haben mich um fünf aus dem Bett geholt. Sie haben mich wegen diesem Gunderson in die Mangel genommen.«
    Ich sah vorsichtig über den Tisch zu den zwei Beamten, die ganz in ihr geflüstertes Gespräch vertieft waren. »Haben Sie was dagegen, wenn Andy und ich für eine Minute nach draußen gehen?«
    Die leitende Beamtin schüttelte den Kopf. »Gehen Sie nur bitte nicht weg.«
    »Auf keinen Fall.« Ich ging mit Andy hinaus in den Flur.

33
    Was geht denn hier ab, Tally?«, fragte Andy, als ich die Tür hinter uns schloss.
    »Dieser Mann, den du betreut hast, dieser Gunderson. Er ist vielleicht in die Morde an verschiedenen Frauen verwickelt, Elizabeth Flynn und Agent Maekawa eingeschlossen. Mal abgesehen von Strabo, der bezeichnenderweise auch tot ist, bist du der Einzige, der mit diesem Mann geredet hat.«
    »Das ist zwei Jahre her.« Er lehnte sich schwer gegen die Wand. »Der hatte eine Baseballkappe auf und so einen schmalen Schnauzer. Das ist so ungefähr alles, woran ich mich erinnern kann. Die haben mir eine Zeichnung von irgend so einem kleinen Kerl vorgelegt, den ich nicht kenne.« Er kaute an einer Nagelhaut.
    Die Zeichnung – das dürfte McArdle gewesen sein. »Wie kannst du so sicher sein, dass die Zeichnung nicht Gunderson war?«
    Andy wedelte mit der Hand. Die Nerven. »Gunderson hatte schon mal schwarze Haare.«
    »Die Zeichnung war nicht in Farbe.«
    »Es sah einfach anders aus. Okay?«
    »Nein, Andy. Nichts ist okay. Was verschweigst du mir?«
    Er klatschte sich auf den Schenkel.
    »Gar nichts.«
    »Ich bin’s, Andy. Tally. Ich kenne dich. Du hast von Anfang an etwas über Gunderson zurückgehalten.«
    Rote Flecken erschienen auf seinen Wangen. »Ich dachte, er wäre schwul.«
    »Ja? Und?«
    Er begann, mit im Rücken verschränkten Händen im Kreis zu gehen. »Wusstest du, dass ich es bin?«
    »Nein. Hast du was mit ihm gehabt oder was?«
    Er reckte das Kinn. »Eigentlich geht das niemanden etwas an, verdammt. Aber dieser Gunderson … Ich dachte wirklich, er wäre Flynns Onkel. Also gut. Ein Date hatten wir.«
    »Und das hast du uns die ganze Zeit verschwiegen?«
    Er nickte.
    Ich legte eine Hand auf seinen Arm. »Es ist mir völlig egal, ob du schwul bist. Okay?«
    Er schüttelte meine Hand ab. »Das sagen doch alle. Aber dann verdächtigt mich jeder, dass ich vielleicht was Perverses anstelle, weil ich schwul bin.«
    »Jetzt komm schon. Worum geht’s wirklich, Andy?«
    Er nestelte an seiner Armbanduhr herum und wich meinem Blick aus. »Es ist, weil wir getrunken haben. Wir haben uns bei mir zu Hause getroffen. Und ich war sternhagelvoll. Außerdem haben wir … auch ein bisschen Gras geraucht.«
    »Hattet ihr Sex?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir haben uns geküsst. Das war alles. Und … besonders toll war es nicht. Er war wirklich unbeholfen und … genau genommen war er total seltsam. Das ist alles, woran ich mich erinnern kann. Ich glaube fast, ich hab das Bewusstsein verloren. Genau genommen weiß ich es sogar. Wie soll ich das den Anzugträgern da drin denn beibringen?«
    Wieder knabberte er an der Nagelhaut. »Kannst du bei mir bleiben, während ich das mache?«
    Vierzig Minuten später gingen Special Agent Lauria und ich zusammen über den Flur zum Konferenzraum. Ich hatte gerade erlebt, wie vertrauenerweckend sie sein konnte. Lauria war herzlich und entwaffnend zu Andy gewesen, und er hatte ihr bereitwillig erzählt, was er wusste, genau genommen eine Wiederholung dessen, was er vorher schon mir erzählt hatte. Sie hatte ihn gerade entlassen, mit der Vorgabe, sich zur Verfügung zu halten.
    »Hilft uns das?«, fragte ich.
    »Die Sache mit dem Schwulsein vielleicht.« Ihre Zunge spielte mit dem schiefen Zahn. »Was meinen Sie, Miss Whyte?«
    »Wir haben es hier nicht mit einem Team zu tun. McArdle und dieser falsche Gunderson sind ein und dieselbe Person. Genau wie dieser Typ im VW und der angebliche Trepel.«
    »Laut Ihrem Kollegen Andy war Gunderson genauso groß wie er – fast eins achtzig. Sie aber haben gesagt, dass McArdle etwa eins siebzig groß ist.«
    »Dann hat McArdle als Gunderson Einlagen getragen.«
    »Ein geschickter Mann, wenn es um Verkleidungen geht.«
    »Ich glaube, er ist mehr als

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