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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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herausgeschnitten worden sind, dann hätte Veda mich ganz schön auf dem Kicker. Comprende?«
    »Veda versteht, was Druck bedeutet.«
    »Sie würde mich kreuzigen.«
    »Da irrst du dich. Jetzt komm schon, John. Du musst es so sagen, wie es ist.«
    »Ich stehe zu dem, was ich Kranak erzählt habe.«
    Ich schäumte vor Wut, als ich zurück zu meinem Büro ging. Gut, ich könnte Strabo beschuldigen, seine Haut retten zu wollen, doch was würde mir das bringen? Nichts.
    Ich sollte der Sache ins Auge sehen. Die vereinten Anstrengungen von fbi , State Police und Staatsanwaltschaft hatten etwas Konkretes über den illegalen Handel mit Organen ans Licht gebracht. Es waren ausgebildete, kluge Leute, die sich damit befassten. Sie wussten Sachen, von denen ich keine Ahnung hatte, und hatten Ressourcen, über die ich nie verfügen würde.
    Aber sie sahen auch nicht die Ecken und Winkel, die ich zu Gesicht bekam. Sie hatten weder Pisarro noch Blessing oder Chesa betreut.
    Und sie hatten McArdle nicht getroffen.
    Irgendwo und irgendwie hatten sie sich an eine andere Fährte geheftet als ich. Und das war die falsche, verdammt noch mal.
    Noch mehr Frauen würden sterben. Ich spürte das, und es machte mir schreckliche Angst.
    Ich rief Elizabeth Flynns Vater an, und der gab mir die Telefonnummern seines Schwagers Sven Gunderson in New Hampshire und in Saudi-Arabien.
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit Mr Gunderson gesprochen?«, fragte ich Chief Flynn.
    Er schnaubte verächtlich. »Mit diesem komischen Kauz? Schon vor Elizabeths Tod nicht mehr. Verbringt jetzt die meiste Zeit in Saudi-Arabien. Als er das letzte Mal in den Staaten war, war ich gerade auf See. Das war … schwierig für mich. Da er sich um Elizabeth kümmerte, wenn ich fort war, tja … Ich vermeide es, davon zu hören. Es ist schwer, über den Tod meines einzigen Kindes zu sprechen, verstehen Sie?«
    Ich verstand, manchmal nur zu gut.
    Ich rief Gunderson an und bekam bei beiden Anschlüssen nur den Anrufbeantworter. Ich hinterließ Nachrichten, in denen ich mich auf den Chief bezog und meine Telefonnummern nannte.
    Als ich aufgelegt hatte, wurde mir bewusst, wie viele andere Spuren ich in den vergangenen Wochen hatte fallen lassen. Die Bienen. Diesen kleinen Binny. Pisarro. Ich schnappte mir einen Block und machte eine Liste. Eine lange.

26
    Jake war nicht zu sehen, als ich nach Hause kam. Auch nicht, als Penny und ich am nächsten Morgen zur Arbeit aufbrachen. Unser Liebesakt in der Kammer kam mir vor wie ein Traum.
    Ich war pms -vergrätzt, meine Tage waren überfällig, und ich sah mich schon schwanger, ein allzu lächerlicher Gedanke.
    Ich war noch immer in dieser düsteren Stimmung, als Billy aus dem kriminaltechnischen Labor wegen der Bienen anrief, die Mrs Cheadle ins Koma gebracht hatten.
    »Das kleine Fläschchen und die Vase sind nichts Besonderes«, sagte er. »So was findet man überall. Im Labor haben sie die Überreste einer Süßigkeit entdeckt, etwas Hartes wie ein Jolly Rancher. Spuren davon haben sie auf dem Boden des Fläschchens gefunden.«
    Ich erzählte Billy, dass der Bienenfachmann gesagt hatte, solch ein süßer Stöpsel hielte die Bienen gefangen, bis sie sich hindurchgefressen hatten.
    »Verdammt raffiniertes Mordinstrument«, meinte Billy.
    Ein Klopfen an der Tür. »Herein«, brüllte ich. Ich sah auf. Fogarty, der sich mir gegenüber niederließ. Na toll.
    »Erzähl weiter, Billy.«
    »Die Vase war voller Fasern, Dreck und Abfall.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Keiner, der einen Treffer in unserer Datenbank landen konnte. Ich arbeite noch an den Bienen. Nicht gerade mein Fachgebiet, und außerdem hab ich echt viel zu tun, Tal.«
    »Ich verstehe. Und herzlichen Dank.«
    Die Bestätigung der Süßigkeiten war natürlich klasse, aber was brachte mir das wirklich – etwas wie ein Jolly Rancher Kaubonbon, eine nichtssagende grüne Vase und ein paar Bienen. Frustrierend.
    »Sorry, Tom«, sagte ich zu Fogarty. »Ich hab schon den ganzen Vormittag versucht, diesen Kerl zu erreichen.«
    »Wieder dran, was, Tally?«
    »Dran an was?«, fauchte ich.
    Er schob seine Brille die Nase hoch. »Ich bin wegen des Budgets da.«
    Ich reichte ihm den blauen Aktenordner. »Noch was?«
    »Ich wollte nicht …« Fogartys Mund klappte zu. »Nein. Schön, dass Sie wieder da sind.«
    Er klemmte den Ordner unter den Arm und ging. Kein Hinterhalt. Keine höhnischen Bemerkungen. Keine Drohungen. Was zum Teufel ging da vor sich?
    Das Telefon klingelte. »Tally

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