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Tödliche Ernte

Tödliche Ernte

Titel: Tödliche Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicky Stiefel
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Whyte.«
    »Sie hieß Patricia Boch«, sagte Kranak. »Hübsches Mädel. Tierärztin. Sie …«
    »Ähm. Von wem redest du, Rob?«
    »Von der Mumie.«
    Ich zog den Notizblock zu mir. »Erzähl weiter. Entschuldige die Unterbrechung.«
    »Boch ist vor einem Jahr verschwunden. Beim Joggen in den Wäldern um Amherst, letzten März. Sie ist jeden Tag gelaufen. Hat für den Marathon trainiert.«
    Amherst. Weder in der Nähe von Harvard und Boston noch … »Ich muss los«, sagte Kranak.
    »Warte mal kurz. Eine Tierärztin? Die passt aber nicht in euer Profil von den Obdachlosen.«
    »Sie hatte sich finanziell übernommen. Und dann noch seelische Probleme. Hat die Praxis verloren. Eigentlich wollte sie es noch einmal versuchen. So was passiert doch ständig. Wenn ich mehr weiß, sag ich’s dir. Bis dahin.«
    »Warte!«, kreischte ich.
    »Lies dir den Autopsiebericht durch. Bye-bye.«
    Ich ging den Bericht durch. Ihr Rumpf und ihr Kopf waren in einer Weise aufgeschnitten worden, die zu einer Autopsie passten. Genau wie bei Della.
    Patricia Bochs Leber fehlte.
    Also ging es jetzt um den Verkauf von inneren Organen, und nicht nur von Augen.
    An diesem Nachmittag brach Veda um zwei Uhr auf, weil sie zu einer Konferenz in Bangor musste. Gegen drei kroch Fogarty in seinem roten Miata vom Parkplatz.
    Jetzt war die Gelegenheit, in der Datenbank des Kummerladens nach verschwundenen inneren Organen zu forschen.
    Das System war fehleranfällig und langsam. Ihre Leber. Vielleicht sammelte der Schnitter mehr als nur die Augen. Ich sagte Gert Bescheid, dass ich beschäftigt sein würde, vermutlich noch mehrere Stunden.
    Mein Pager vibrierte.
    Mount Auburn, Mrs Cheadles Krankenhaus.
    Ich trabte durch die gedämpfte Atmosphäre von Mount Auburn und kam dann am Wartezimmer vor der Intensivstation vorbei. Bones hatte die Arme auf die Knie gestützt, den Kopf in die Hände gelegt und schluchzte.
    Vor Freude zweifelsohne, dass er das Gesicht vor seinem Boss hatte wahren können. Mrs Cheadle war aufgewacht.
    Ich zog eine der schweren Türen zur Intensivstation auf, trat ein und ging zum Pult der Schwester. Die Schwester, die auch angerufen hatte und die häufig während meiner Besuche Dienst hatte, grinste.
    Sie legte den Kopf schief. »Nicht lange. Sie macht sich großartig, aber wir wollen es nicht übertreiben.«
    »Hab ich nicht vor.«
    Ich ergriff Mrs Cheadles zerbrechliche Hand und erhielt zum ersten Mal seit Wochen einen leichten Gegendruck als Antwort. Ich zog mir einen Stuhl heran und lächelte in die halb offenen Augen, die mir entgegensahen – müde, aber doch aufmerksam.
    »Tally.« Mrs Cheadles Stimme zitterte. »Wo war ich denn?«
    »Sie haben einen kleinen Ausflug gemacht.« Ich rieb meine Wange an ihrer Hand. »Ich habe Sie vermisst.«
    Ein winziges Lächeln. »Ich Sie auch.«
    Freude durchströmte mich.
    »Nicht weinen«, sagte sie.
    »Wer, ich? Weinen? Ich bin ja so froh.«
    »Ich auch.«
    Ihre Lider schlossen sich, und ich wartete zufrieden, bis ich sicher war, dass sie schlief. Als ich das Zimmer verließ, versicherte die Schwester mir, dass Mrs Cheadle auf dem Wege der Besserung sei, obwohl die Genesung lange dauern würde.
    Als ich aus dem Krankenhaus kam, entdeckte ich einen tollen schwarzen VW-Käfer, der in der Nähe meines Trucks parkte. Ich finde Käfer klasse, und deshalb fiel es mir auch auf, dass er kurz nach mir ausparkte.
    Ich bog in den Storrow Drive ein. Der Käfer auch, und mich überlief es kalt. Einige Minuten später wurde ich langsamer, um zu sehen, ob der Käfer immer noch da war. Oh ja, er war es. Verdammt.
    Ich verließ den Storrow Drive und fuhr durch die Stadt, von Clarendon nach Commonwealth, und anschließend steckte ich wie üblich zwischen der Tremont und der Washington im Verkehr fest. Ich sah in den Rückspiegel. Der Käfer war drei Autos hinter mir!
    Jetzt hatte ich genug.
    Ich stieg auf die Bremse und marschierte auf den Käfer zu.
    Ich hämmerte gegen das Fahrerfenster. »He, ich rede mit Ihnen!«, sagte ich in schönster Taxi-Driver -Manier.
    Sein Fenster fuhr herunter, und er lächelte.
    Wollte er mich verarschen? »Warum verfolgen Sie mich, verdammt noch mal?«
    »Wovon reden Sie?«
    Die Leute hupten, Autos krochen um uns herum und, die Fahrer verfluchten uns.
    »Sie sind mir seit dem Krankenhaus in Cambridge hinterhergefahren!«, sagte ich.
    »Was? Ich hab meine Schwester im Mount Auburn besucht. Jetzt fahr ich nach Chinatown. Na und?«
    »Das ist doch ein Haufen gequirlte

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