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Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Marquet
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überrascht inne.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ein Cop sieht abscheuliche Dinge, nicht wahr? Mag man sich noch so einen dicken Panzer zulegen, man ist doch nur ein Mensch … Eine Leiche zu viel …«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Setzen Sie sich, Sergeant.«
    Jeff Mulligan nahm erneut Platz.
    »Wir üben einen wirklich harten Job aus … Wissen Sie, wie viele Polizisten wegen nervöser oder psychischer Störungen vom Dienst suspendiert werden? Vier- bis sechshundert im Jahr. Das ist mehr als ein Prozent. Die Polizei von New York hat einen sehr guten Versicherungsvertrag abgeschlossen. Wenn ich bestätige, dass die Ausübung Ihres Berufes Sie krank gemacht hat, anstatt Sie bis zur internen Untersuchung zu beurlauben, die zwangsläufig zu Ihrer Entlassung führt, kann ich für Sie einen reizenden kleinen Sanatoriumsaufenthalt auf Staatskosten erwirken …«
    »Sie wollen mich für verrückt erklären lassen?«
    »Wem können Sie denn beweisen, dass Sie es nicht sind?«
    »Ich bin nicht krank.«
    Woodruff spielte gedankenverloren mit Mulligans Dienstmarke.
    »Nicht krank, nicht geheilt. Nicht geheilt, keine Marke. Überlegen Sie sich das gut.«
    »Wenn ich bereit bin, mich behandeln zu lassen, könnte ich wieder in den Dienst zurückkehren?«
    »Das ist Ihre einzige Chance.«
    Jeff überlegte einen Augenblick. Dann erhob er sich und steuerte auf die Tür zu.
    »Ich nehme Ihr Angebot an.«
    »Und wer sagt«, meinte der Lieutenant, als Jeff die Tür seines Büro öffnete, »dass Ihnen so eine kleine Kur nicht guttun wird?«
    Jeff trat auf den Gang. Alle Blicke waren auf ihn geheftet, die einen spöttisch, die anderen feindselig. Nur Ann trat auf ihn zu.
    »Was hat Ihnen der Lieutenant gesagt?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Sie sind mein Vorgesetzter.«
    »Nicht mehr.«
    »Hat er Sie rausgeworfen?«
    »Auch auf das Risiko hin, viele zu enttäuschen: noch nicht.«
    »Das freut mich.«
    Er blieb stehen und musterte sie.
    »Ständig versuchen Sie, sich bei allen lieb Kind zu machen. Können Sie nicht damit aufhören?«
    Die junge Frau starrte ihn ungläubig an.
    »Sergeant Mulligan, ich muss Ihnen etwas gestehen.
    »…?«
    »In Sachen Psychologie sind Sie ein Vollidiot.«
    Sie wandte sich ab und kehrte in ihr Büro zurück.

 
     
    ZWEITER TEIL
     
    Zufall: Maske, die das
 Leben über seinen eigenen Sinn legt,
 damit jene, die seiner bedürfen,
 noch an die Macht des Willens
 glauben können.
     
    Tariq Demens
     

JULI 1969
     
    Meine Geliebte für alle Ewigkeit,
    Ich schreibe Dir, um nicht zu schreien.
    Ich schreibe Dir, um nicht mit Dir zu sprechen.
    Ich schreibe Dir, um mich von diesen Worten zu befreien, die Du nicht hören kannst und niemals lesen wirst. Dieser Brief hat keinen anderen Sinn, als meinen Schmerz zu sammeln. Und ihn Dir zu ersparen.
    Ich belüge Dich, meine Liebe.
    Ich belüge Dich aus Liebe.
    Diese Lüge trennt mich gänzlich von Dir. Diese Lüge verurteilt mich zur grausamsten Einsamkeit. Diese Lüge ist der letzte Liebesbeweis, den ich Dir geben kann.
    Ein Beweis, der Dich niemals erreichen wird.
    Ein Fluch, dieses Wissen, das ich nicht teilen kann …
    Ein Fluch, diese Forschung, die ich so geliebt habe …
    Die Krankheit, die Deinen angebeteten Körper zerfrisst, will ich Dir in der Sprache des Arztes mit lindernden Worten ausmalen, und Du lauschst mir mit diesem ernsten und vertrauensvollen Blick, mit diesen Augen des Kindes, das die Grausamkeit der Dinge noch keine Zweifel gelehrt hat …
    Und was mich tötet, ist nicht, dass ich Dich belüge, sondern Deine Gewissheit, dass mich nichts erschüttern kann …
    Denn Du glaubst mir, nicht wahr?
    Sag mir, dass Du ihn nicht kennst, Ihn, der bereits seine dunklen Schatten nach Deinem geliebten Fleisch ausstreckt …
    Dein Tod, Du, die Schönste unter den Lebenden.
    Oder täuschst auch Du diesen blinden Glauben an mich nur vor, um mir den Schmerz Deines Schmerzes zu ersparen?
    Belügst Du mich aus Liebe, meine Liebe?
    Ich weiß es nicht.
    Ich weiß nichts.
    Du und ich, sind wir uns schon so fern?
    Hat Er uns schon getrennt, bevor Er Dich mir entreißt?

ZWEI WOCHEN SPÄTER …
     
    Ich muss Ihnen die Kehle durchschneiden.«
 Jeff Mulligan schreckte hoch. Der Kerl hatte sich neben ihn ins Gras gesetzt. Er hatte ihn nicht kommen hören. Vermutlich die Medikamente …
    »Eine Stimme befiehlt es mir«, fügte der andere hinzu. In seinen Augen lag ein beängstigendes Flackern.
    »Spiel woanders. Ich möchte allein sein.«
    »Aber das ist

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