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Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Marquet
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die Kraft zu kontern, wankte aber nicht.
    Jeff versetzte ihm mehrere Hiebe ins Gesicht, bis der Mann, an Nase und Kinn blutend, zusammenbrach.
    Der Sergeant ahnte die Gegenwart des Blonden in seinem Rücken und wirbelte herum.
    Zu spät.
    Der andere baute sich vor ihm auf und schwang einen Holzknüppel.
    Jeff hatte gerade noch Zeit, einen Schritt zurückzutun. Das reichte nicht, um dem Schlag auszuweichen, minderte aber die Wucht. Der Gangster hatte so kräftig zugeschlagen, dass er Jeff den Schädel hätte spalten müssen. Dank seines halb geglückten Ausweichmanövers aber büßte der nur ein Stück Kopfhaut ein. Er taumelte, konnte sich jedoch nach ein paar Sekunden wieder fangen.
    Diese Frist nutzten die beiden Kumpane, um sich aus dem Staub zu machen.
    Jeff stürzte hinterdrein.
    Sie rannten quer über die Wiese zu dem Weg, auf dem sie gekommen waren.
    Plötzlich schnellte der Blonde herum, und Jeff warf sich zu Boden. Diese Reflexhandlung rettete ihm das Leben. Aus zwanzig Meter Entfernung gab der Gangster mit seiner Automatik eine Salve in seine Richtung ab. Die Kugeln pfiffen ihm um die Ohren. Der Sergeant rollte sich hinter einen Erdhügel.
    Die Maschinenpistole verstummte.
    Der Sergeant zögerte einige Sekunden. Entweder wartete der Killer, dass er seine Deckung verließ, oder er hatte bereits die Flucht ergriffen … Jeff musste sich beeilen, sonst würde er die beiden aus den Augen verlieren.
    Er konnte gerade noch den dunklen Ledermantel des großen Blonden zwischen den Bäumen erkennen, hinter denen der Weg oberhalb der Wiese verlief. Keuchend erklomm er den Steilhang, doch als er den Pfad erreicht hatte, waren die beiden schon hinter der Biegung verschwunden. Jeff setzte zu einem Sprint an, doch das Dröhnen von zwei Motorrädern bremste seinen Elan. 125er, dachte er.
    Unmöglich, sie einzuholen.
    Mit einem wütenden Fußtritt kickte er einen toten Ast den Hang hinab.
    Er hatte sich eine Chance entgehen lassen, die sich vielleicht nicht wieder bieten würde …
    Doch bei aller Enttäuschung erfüllte eine stille Freude sein Herz.
    Das Auftauchen dieser beiden Schläger bewies, dass es jemanden gab, dem seine Nachforschungen nicht in den Kram passten.
    Sein Instinkt hatte ihn also nicht getäuscht.
    Er war irgendeiner Sache auf der Spur.
    Als Jeff Mulligan am letzten Abend seines Aufenthalts auf dem Bett seines Hotelzimmers lag, dachte er angestrengt nach.
    Die beiden Spaßvögel, die auf ihn losgegangen waren, hatten nicht den Auftrag, ihn umzubringen. Sie sollten ihn einschüchtern, damit er auf ihre Fragen antwortete. Mit ihren Schüssen hatten sie nur ihren Fluchtweg sichern wollen.
    Wie hatten sie ihn ausfindig gemacht?
    Man musste sie von seiner kleinen Untersuchung unterrichtet haben.
    Seine Nachforschungen hatten in Steamboat Springs Staub aufgewirbelt, denn immerhin hatte er die halbe Stadt befragt …
    Wahrscheinlich hatte ihr Auftraggeber mehrere Bewohner angewiesen, ihm Bescheid zu geben, falls jemand Erkundigungen zum Verschwinden von Steve Buchanan einzog.
    Aber wer mochte das sein?
    Allem Anschein nach jemand, der kein Interesse daran hatte, dass dieser Vorfall aufgeklärt wurde … Sein Mörder?
    Je länger Jeff darüber nachgrübelte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass Lucies Verlobter umgebracht worden war.
    Wie Lucie … Und vielleicht auf Befehl derselben mysteriösen Person.
    Wer hatte ein Interesse an ihrem Tod?
    Und wieder verdunkelte dichter Nebel sein Gehirn.
    Lucie, hilf mir …
    Hilf mir.
    Jeff fühlte sich mutloser denn je.
    Nur ein dringendes Bedürfnis konnte ihn bewegen, sein Bett zu verlassen, auf das er sich anschließend gleich wieder fallen ließ. Mechanisch schaltete er den Fernseher an und stieß auf eine dieser albernen Soap Operas  …
    Was konnte er im Moment überhaupt tun?
    Erst einmal musste er einen Arzt aufsuchen, und am besten gleich am nächsten Morgen. Seine Wunde am Schädel, auf die er ein feuchtes Tuch gelegt hatte, wollte nicht aufhören zu bluten und musste sicher mit einigen Stichen genäht werden.
    Was seine Nachforschungen anbetraf … Jeff konnte plötzlich nicht mehr denken. Er fühlte sich völlig hilflos. Leer.
    Er öffnete die Schublade seines Nachtkästchens und suchte tastend nach einem Telefonbuch. Bestimmt würde er einen Arzttermin bekommen, wenn er gleich früh am nächsten Morgen anrief. Zwei dicke Bücher lagen nebeneinander. Er zog blind eines heraus und schlug es auf. Es war kein Telefonbuch.
    Es war die Bibel.
    Er

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