Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Ewigkeit

Tödliche Ewigkeit

Titel: Tödliche Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denis Marquet
Vom Netzwerk:
anzubieten.«
    »Die Ihnen viel Geld einbringt«, warf Jeff ein.
    »Die Forschung ist kostspielig. Wir müssen zunächst einmal vorfinanzieren …«
    »Und sich dann bereichern, nehme ich an.«
    »Sie wären sicher überrascht zu hören, wie hoch der Anteil der Erträge ist, den wir in unsere Wohltätigkeitsaktionen stecken.«
    »Wie kommt es, dass diese unschuldige Klinik mit einem derartig leistungsfähigen Sicherheitssystem ausgestattet ist, obwohl Sie doch gar keine Geheimnisse haben?«
    »Aber natürlich haben wir Geheimnisse!«
    Ann runzelte die Stirn.
    »Unsere Forschung benötigt enorme Mengen an Kapital«, fuhr Blanchard fort, »aber die Rendite kann mittelfristig hundert- bis tausendmal so hoch sein. Entgegen Ihren Andeutungen, Sergeant, geht es uns nicht um Geld. Professor Irkalla ist ein großer Humanist, und wir teilen seine Überzeugungen. Allerdings gibt es skrupellose Menschen, die nicht zögern würden, unsere Entdeckungen zu stehlen und sie allein des Profites wegen auf den Markt zu bringen.«
    »Wäre das nicht demokratischer, als Ihren Jungbrunnen für Milliardäre zu reservieren?«, fragte Jeff.
    »Wir bieten der breiten Öffentlichkeit nur absolut einwandfreie Produkte an. Jede Vermarktungsgenehmigung erfordert strengste Zulassungsverfahren, die wir noch nicht zu liefern vermögen. Unsere derzeitigen Patienten vertrauen uns, und wir behandeln sie nur, wenn sie eine rechtsgültige Einverständniserklärung unterzeichnen. Sie geben uns nicht nur Geld, sie leihen uns auch ihren Körper.«
    »Sie dienen Ihnen als Versuchskaninchen!«
    »Aus freien Stücken. Und glauben Sie mir, bis heute hat sich niemand beschwert. Außerdem, halten Sie es nicht für vernünftig, die Demokratisierung unserer Entdeckungen sorgfältig vorzubereiten?«
    »Was wollen Sie vorbereiten?«
    »Überlegen Sie mal, Sergeant. Ökonomisch und ökologisch haben wir den weltweiten Bevölkerungszuwachs schon jetzt nicht im Griff. Und Sie wissen ja von den Problemen, die das Ungleichgewicht der Alterspyramide in den hochentwickelten Ländern mit sich bringt. Stellen Sie sich nur vor, was passieren würde, wenn sich das Leben der Menschen plötzlich verdoppeln oder verdreifachen würde … Was wir in der Hand haben, ist eine gesellschaftliche und demographische Bombe.«
    »Dann stoppen Sie doch alles!«
    »Nicht der Fortschritt schadet, sondern die Art, wie er eingesetzt wird. Professor Irkalla will eine Stiftung gründen, deren Aufgabe es sein wird, Intellektuelle, Wissenschaftler, Philosophen, Kirchenmänner zu versammeln, um über die Folgen der sich ankündigenden Revolution nachzudenken. Wir sind verantwortungsvolle Menschen und nehmen uns die nötige Zeit. Und jetzt, meine Herrschaften …«
    Der Mediziner schob seinen Stuhl zurück.
    »… Sie gestatten, ich weiß nicht aus noch ein vor lauter Arbeit.«
    Ann erhob sich mühsam. Alle diese Perspektiven machten sie ganz schwindelig. Konnte es sein, dass die Menschheit in der Lage war, den Tod zu besiegen? An der Tür fing sie sich wieder.
    »Eine letzte Frage. Haben Sie auch, was bisher unheilbare Krankheiten wie etwa die amyotrophische Lateralsklerose betrifft, positive Ergebnisse erzielt?«
    Blanchard lächelte gezwungen und zögerte einen Augenblick.
    »Junge Frau, wir bewirken bereits erstaunliche Dinge, aber noch keine Wunder. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.«
    Er begleitete sie entschlossenen Schrittes zur Tür und winkte eine vorbeikommende Pflegerin herbei.
    »Mrs. Perkins, würden Sie diese beiden Besucher bitte zur Rezeption führen.«
    Eine Minute später waren sie draußen.
    Die gehen mir allmählich auf den Geist mit all ihren Wundergeschichten«, brüllte Jeff nach langen Minuten des Schweigens.
    Ann lenkte den Polizeiwagen durch die Staus von Manhattan.
    »Was bringt Sie derart in Rage?«
    »Dieser Typ hat sich über uns lustig gemacht! Er erzählt uns von Menschlichkeit, um uns den Zugang zu den interessanten Etagen zu versperren. Er hält uns seinen kleinen, gut einstudierten Biologievortrag, um uns die bittere Pille schlucken zu lassen. Sie haben sich reinlegen lassen, ganz nebenbei bemerkt.«
    »Wieso?«
    »Sie hätten sehen sollen, wie Sie an seinen Lippen hingen …«
    »Sergeant Mulligan, ich besitze die Dummheit, Ihnen bei Ihrer persönlichen Untersuchung zu helfen, und das während meiner Dienststunden, was gegen alle Regeln verstößt und Sie veranlassen sollte, mich mit einem Minimum an Dankbarkeit zu behandeln. Während Sie in Ihrer

Weitere Kostenlose Bücher