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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Kostenvoranschlag müsste ich erst alles genau ausmessen.«
    »Seid ihr fertig da hinten? Ich möchte auch einmal sehen.« Jack drehte sich um, musterte die Zeichnung und sah dann seinen Schwiegervater an. »Es gibt kein Entrinnen mehr. Der einzige Ausweg wäre, ihn zu zwingen, die Serviette zu essen, ihn anschließend vorsorglich umzulegen und dann die Leiche verschwinden zu lassen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber in diesem Fall kämen wir zu spät zum Abendessen.« Gib seufzte auf. »Am besten zeigen Sie ihr die Zeichnung selbst.« Grinsend klopfte er Bo auf die Schulter. »Schauen wir mal, wie lange er seinen Kostenvoranschlag überlebt.«
    »Das ist doch nur ein Scherz, oder?«, fragte Bo Xander, als sie Gib zurück zum Haus folgten.
    »Hast du dir schon einmal die Sopranos angeschaut?«
    »Dabei ist er nicht einmal Italiener.« Und sah eigentlich wie ein netter älterer Herr aus, der seine Enkeltochter den Gehweg entlang nach Hause trug.
    »Sag ihm das bloß nicht. Ich glaube nämlich, er hat es vergessen. Natürlich war das nur ein Scherz. Aber dieses Lokal?« Er blieb vor dem Gebäude stehen. »Auf der emotionalen Prioritätenliste meines Vaters kommt zuerst meine Mutter, dann die Kinder, seine Verwandtschaft und zu guter Letzt dieses Restaurant. Für ihn ist es mehr als nur ein Geschäft. Er mag dich.«
    »Woran merkst du das?«
    »Wenn er einen Typen nicht mochte, den Reena sonntags zum Essen eingeladen hat, war er viel netter.«
    »Und warum das?«
    »Wenn er dich nicht leiden könnte, würde er sich auch keine Gedanken über dich machen, weil er sicher wäre,
dass Reena dir sowieso bald den Laufpass geben wird. Du wärst nicht weiter wichtig. Reena ist nämlich Dads großer Liebling. Die beiden verbindet einfach etwas … Ach, Bellas Bande ist auch schon da.« Er wies mit dem Kopf auf den funkelnagelneuen Mercedes-Geländewagen, der auf der Straße parkte.
    Ein schlankes Mädchen, nach Bos Schätzung zwölf oder dreizehn Jahre alt, stieg zuerst aus, schleuderte ihre schimmernde blonde Mähne zurück und schlenderte auf die Hales zu.
    »Prinzessin Sophia«, meinte Xander zu Bo. »Bellas Älteste. Sie macht gerade die Ich-bin-die-Schönste-und-ihrlangweilt-mich-Phase durch. Und das sind Vinny, Magdalene und Marc. Vince ist Justiziar bei einem Konzern und hat Geld wie Heu.«
    »Du magst ihn nicht.«
    »Er ist in Ordnung, erfüllt Bellas Wünsche und finanziert den Lebensstil, auf den sie schon immer ein Recht zu haben glaubte. Außerdem ist er ein guter Vater und vergöttert seine Kinder. Er ist nur einfach nicht die Sorte von Mann, mit dem man ein Bier trinken und über Gott und die Welt reden würde. Und dann – Vorhang auf – hätten wir da noch unsere Bella.«
    Bo sah zu, wie Bella aus dem Wagen stieg, nachdem ihr Mann ihr die Tür aufgehalten hatte. »Ihr habt aber eine Menge schöner Frauen in der Familie.«
    »Stimmt. Das verhindert, dass wir Kerle übermütig werden. Hallo, Bella!«
    Er winkte, stürmte über die Straße, nahm seine Schwester in die Arme und wirbelte sie herum.
     
    Es herrschte lautes Stimmengewirr, und Bo fühlte sich wie auf einer Party, die bereits seit einigen Jahren im Gange war, ohne dass sich Ermüdungserscheinungen gezeigt hätten. Auf dem Boden krochen Kinder unterschiedlichen
Alters herum, während die Erwachsenen über sie hinwegstiegen.
    Plötzlich stand Reena neben ihm und streichelte seinen Arm. »Schaffst du es noch?«
    »Bis jetzt schon. Es wurde zwar in Erwägung gezogen, mich umzulegen, doch dann entschied man sich dagegen, weil es gleich Essen gibt.«
    »Wir setzen eben unsere Prioritäten«, erwiderte sie. »Was hast du …?«
    Sie verstummte, als Bianca hereinkam. »Das Essen ist fertig!«, verkündete sie.
    Der Esstisch wurde zwar nicht gerade gestürmt, doch alle begaben sich eilig an ihre Plätze. Wenn Bianca Hale etwas sagte, duldete sie offenbar keinen Widerspruch. Bo wurde ein Stuhl zwischen Reena und An angewiesen, die Schüsseln wurden herumgereicht, und bald hatte er einen Vorrat auf dem Teller, der eigentlich für eine Woche genügt hätte.
    Der Wein floss in Strömen, es wurde angeregt geplaudert, und niemand schien es zu stören, wenn er unterbrochen, überschrien oder sogar ignoriert wurde. Alle hatten etwas zu sagen und bestanden auch darauf, dies zu tun, wann immer es ihnen in den Sinn kam.
    Die in der amerikanischen Gesellschaft gültigen Höflichkeitsregeln schienen außer Kraft gesetzt, und kein Mensch hatte Hemmungen, bei

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