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Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Tödliche Flammen: Roman (German Edition)

Titel: Tödliche Flammen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war machtlos dagegen.
    »Hatten Sie noch nie ein Baby im Arm?«
    »Kein so kleines.«
    Der Junge, der auf dem Boden saß, krabbelte auf Bo zu. »Meine Mama kriegt auch wieder ein Baby. Und wehe, wenn es kein Bruder wird.« Er sah seinen Vater drohend an.
    »Ich habe mein Bestes getan, Kumpel«, erwiderte Jack.
    »Ich habe eine kleine Schwester«, erzählte der Junge Bo. »Die mag Babypuppen.«
    Bo reagierte auf sein Stichwort und schüttelte bedauernd den Kopf. »Das ist ja entsetzlich.«
    Froh, eine verwandte Seele gefunden zu haben, kletterte der Junge auf die Armlehne des Sessels. »Ich heiße Anthony und bin fünfeinhalb. Mein Frosch heißt Nemo, aber Oma hat mir verboten, ihn zum Essen mitzubringen.«
    »Mädchen sind da manchmal ein bisschen komisch.«
    Das Baby auf Bos Schoß zappelte und stieß einen Schrei aus. Gebrüll hätte es besser getroffen. Bo wippte mit den Beinen, obwohl er sich nicht viel davon versprach.
    »Du kannst ihn auch auf den Arm nehmen«, erklärte Anthony. »Dazu musst du die Hand unter seinen Kopf tun, weil sein Hals noch ganz wackelig ist. Und dann legst du ihn auf deine Schulter und klopfst ihm auf den Rücken. Babys mögen das.«
    Das Baby schrie weiter, und da niemand kam, um ihn zu retten – Sadisten! –, schob Bo vorsichtig eine Hand unter den Kopf des Babys.
    »Ja, genau so«, lautete der Kommentar des Babyfachmanns. »Und mit der anderen musst du unter seinen Hintern fassen wie mit einer Schaufel. Aber pass auf, er zappelt.«
    Der Angstschweiß lief Bo den Rücken hinunter. Warum mussten Babys denn nur so klein sein? Und so laut. Es gab doch sicher eine bessere Methode, den Fortbestand der menschlichen Art zu sichern.
    Mit angehaltenem Atem vollführte er die nötigen Handgriffe und wagte erst wieder, Luft zu holen, als das Gebrüll sich in ein leises Wimmern verwandelt hatte.
    In der Küche schlug Fran Eier in einer Schale. Reena zerkleinerte Gemüse, während Bianca das Huhn einpinselte. Reena liebte diese Momente der weiblichen Vertrautheit.
    Durch die Hintertür wehte eine warme Brise herein, und im Raum roch es nach Essen und Parfüm. Bos Blumen waren hübsch in einer hohen Glasvase angeordnet worden. Reenas Nichte hämmerte mit einem Löffel auf eine Plastikschale.
    Ihr Beruf und die damit zusammenhängenden Sorgen gehörten in eine andere Welt, denn in diesem Haus konnte ein Teil von ihr weiter Kind sein und würde es wohl immer bleiben, was sie als tröstend empfand. Und die Frau in ihr war stolz darauf.
    »An kommt gleich nach ihrem Dienst in der Klinik.« Bianca richtete sich auf und schloss die Ofenklappe. »Bella ist wie immer zu spät dran.« Die Hände in die Hüften gestemmt, musterte sie ihre jüngste Tochter. »Du siehst glücklich aus.«
    »Warum sollte ich das nicht sein?«
    »Und du strahlst so verliebt.« Fran stellte die Schüssel weg und beugte sich über den Küchenblock, so weit ihr Bauch es gestattete. »Wie ernst ist es denn zwischen euch?«
    »Wir wollen nichts überstürzen.«
    »Ein scharfer Typ.« Achselzuckend lehnte Fran sich zurück. »Wirklich scharf. Außerdem hat er diesen niedlichen Welpenblick und ist wirklich süß. Süß und scharf, genau so, wie ein Mann sein sollte.«
    »Fran!« Entsetzt lachte Reena auf und starrte ihre Schwester an. »Du solltest dich mal reden hören.«
    »Das bin nicht ich, es sind die Hormone.«
    »Auf Schritt und Tritt stolpere ich über Schwangere. Erst vor ein paar Tagen habe ich mich mit Gina getroffen. Sie hat ein Viertel eines drei Tage alten Sandkuchens verschlungen.«
    »Bei mir sind es Oliven. Ich könnte eine Wanne voller Oliven essen. Einfach nur das Glas nehmen und …« Fran tat, als schütte sie sich ein Glas voll Oliven in den Mund.
    »Bei meinen Schwangerschaften waren es Kartoffelchips.« Bianca spähte in einen Topf auf dem Herd. »Und zwar die gewellten, Abend für Abend. Viermal neun Monate lang. Heilige Maria, wie viele Tonnen von Kartoffeln mögen das wohl gewesen sein?« Sie umrundete die Anrichte, fasste Reena am Kinn und bewegte ihren Kopf sanft hin und her. »Ich freue mich, dass du so glücklich aussiehst. Bo gefällt mir, ich glaube, er ist der Richtige.«
    »Mama!«
    »Ich glaube, er ist der Richtige«, wiederholte Bianca unbeirrt. »Nicht nur, weil er dich zum Strahlen bringt und dich ständig anstarrt, als wärst du die faszinierendste Frau auf der Welt, sondern weil dein Vater in seiner Gegenwart immer so strafend schaut und seinen Radar einschaltet: ›Wenn dieser Bursche

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