Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
glaubt, er könnte meine Tochter entführen, hat er die Rechnung ohne mich gemacht.‹«
»Wohin sollte er mich denn entführen? Auf den Pluto? Er wohnt doch gleich um die Ecke.«
»Er ist wie dein Vater.« Sie lächelte, als Reena zweifelnd das Gesicht verzog. »Stark und zuverlässig, scharf und süß«, fügte sie mit einem Zwinkern zu Fran hinzu. »Und das, mein Kind, ist genau das, worauf du gewartet hast.«
Bevor Reena etwas erwidern konnte, kam An, Dillon auf der Schulter, herein. »Entschuldigt die Verspätung. Worüber lästern wir?«
»Reenas Bo.«
»Ein echter Schatz. Dillon hat ihm ein bisschen zugesetzt, aber er hat es genommen wie ein Mann.« Sie setzte sich an den Tisch, öffnete ihre Bluse und legte den suchenden Mund des Babys an ihre Brust. »Unser Dad horcht ihn gerade über seine Firma aus«, fügte sie hinzu und hielt Reena zurück. »Nein, lass ihn nur. Er schlägt sich wacker. Mama-Schatz? Ich glaube, du kriegst die Terrasse hinter dem Laden, auf die du schon so lange aus bist.«
»Ach, wirklich?« Bianca klopfte mit dem Löffel an einen
Topf. »Ich mag es, wenn meine Kinder nützliche Menschen zum Essen einladen.«
Xander steckte den Kopf zur Tür herein. »Hallo. Wir gehen mal kurz in den Laden.«
»In einer Stunde gibt es Essen. Wenn ihr dann nicht am Tisch sitzt, schlage ich euch mit dem Pfannenwender windelweich.«
»Zu Befehl, Ma’am.«
»Nimm die Kleine mit.«
Fran hob ihre Tochter auf.
»Klar.« Xander setzte sich seine Nichte auf die Hüfte, wo sie plappernd auf und ab wippte. »Reena? Der Typ ist in Ordnung.«
»Ach, danke«, murmelte sie, während ihr Bruder zur Tür hinausging. »Wir sind doch erst seit ein paar Wochen zusammen.«
»Wenn etwas passt, dann passt es.« Bianca suchte Paprikaschoten zusammen und brachte sie zum Spülbecken, um sie zu waschen.
Eine Ecke weiter stand Bo mit Gib, Xander, Jack und einigen Kindern am Sirico und vermaß die Fläche hinter dem Lokal.
Er sah auf den ersten Blick, dass die jetzt noch winzige Terrasse für die sommerliche Bewirtung im Freien bei Weitem nicht genügte, und überlegte, was wohl der günstigste Weg zwischen Tischen und Tür war.
»Bianca hätte gern eine größere Terrasse«, erklärte Gib. »Im italienischen Stil, vielleicht mit Terrakottafliesen. Obwohl hochdruckbehandeltes Holz meiner Ansicht nach einfacher und schneller zu verarbeiten und deshalb billiger wäre, hat sie sich auf Stein versteift.«
»Ja, eine Holzplattform ließe sich ziemlich leicht bauen, wenn man da hinten anfängt und den Winkel fortsetzt. Dazu könnte man ein Wandgemälde mit italienischen Motiven
anbringen lassen oder das Holz selbst streichen, dass es wie Fliesen oder Stein aussieht, und das Ganze dann versiegeln.«
»Ein Wandgemälde.« Gib überlegte. »Das könnte ihr gefallen.«
»Aber.«
»Hoppla.« Xander schmunzelte. »Bei diesem aber höre ich Dollarzeichen.«
»Aber«, sagte Bo noch einmal, während er vom Rand der geplanten Terrasse trat und die Entfernung mit Schritten abmaß, »wenn Sie sich schon die Arbeit machen, würde ich gleich alles fliesen und eine Art Sommerküche bauen. Da Sie drinnen ja auch eine offene Küche haben, könnten Sie dieses Motiv draußen wiederholen.«
»Was meinen Sie mit Sommerküche?«
Bo merkte Gib an, dass er neugierig geworden war, auch wenn sich sein Argwohn noch nicht ganz gelegt hatte. »Ein zweiter Herd und eine Arbeitsfläche mit Heizplatten. Auf zwei Seiten könnten Sie das mit einem Rankgitter abgrenzen und vielleicht eine Kletterpflanze dazusetzen. Dazu eine Pergola, die von der Pflanze überrankt werden kann. Das durchlässige Dach bringt Ihnen genügend Licht, aber Sie bekommen auch ein wenig Schatten.«
»So etwas Kompliziertes hatte ich eigentlich nicht vor.«
»Gut. Sie können natürlich auch die bestehende Terrasse vergrößern, einen anderen Bodenbelag oder …«
»Erzählen Sie trotzdem weiter. Was ist mit der Pergola?«
Xander versetzte Jack einen Rippenstoß. »Er hat ihn schon um den Finger gewickelt.«
»Tja, sehen Sie …« Bo klopfte seine Taschen ab, und seine Stimme erstarb. »Hat jemand einen Stift und Papier?«
Auf einer Papierserviette und mit Jacks Rücken als Zeichenbrett fertigte er eine grobe Skizze an.
»Du meine Güte, Mama wird begeistert sein. Dad, ich denke, da hast du keine Chance mehr.«
Den Arm auf Xanders Schulter gestützt, beugte Gib sich über die Zeichnung. »Wie viel würde mich so etwas kosten?«
»Die Holzarbeiten? Für einen
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