Tödliche Flammen: Roman (German Edition)
Tisch über Tabuthemen wie Politik und Religion zu sprechen. Natürlich wurde auch über Essen und Geschäftliches geredet, und alle horchten Bo gnadenlos über seine Gefühle für Reena aus.
»Also …« Bella schwenkte ihr Glas. »Wie stehst du zu Catarina, Bo?«
»Äh, ich bin etwa zehn Zentimeter größer.«
Sie grinste ihn listig an. »Der letzte Typ, den sie angeschleppt hat …«
»Bella«, fiel Reena ihr ins Wort.
»Der Letzte, den sie angeschleppt hat, war Schauspieler. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass er sich seinen Text deshalb so gut merken konnte, weil in seinem Hohlkopf noch jede Menge Platz war.«
»Ich bin mal mit einem Mädchen gegangen, das ganz ähnlich war«, entgegnete Bo lässig. »Sie wusste zwar ziemlich genau, was jeder Star bei der letzten Oscarverleihung anhatte, doch bei der Frage nach dem derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Staaten ist sie ins Grübeln gekommen.«
»Bella kriegt beides unter einen Hut«, meinte Xander. »Sie ist ein Multitalent. Vince, wie geht es deiner Mutter mit ihrem Arm?«
»Schon viel besser. Nächste Woche wird der Gips abgenommen. Meine Mutter hat sich den Arm gebrochen«, erklärte er Bo. »Sie ist vom Pferd gefallen.«
»Das tut mir leid.«
»Doch sie hat sich davon nicht beirren lassen. Eine erstaunliche Frau.«
»Unser großes Vorbild«, ergänzte Bella mit einem zuckersüßen Lächeln. »Wie ist denn deine Mutter, Bo? Wird Reena sich auch mit ihr vergleichen lassen und in ihrem Schatten leben müssen?«
Bo spürte die Gereiztheit in ihrem Tonfall. »Offen gestanden sehe ich meine Mutter nicht oft«, erwiderte er nur.
»Da hat Reena aber Glück. Entschuldigt mich.« Bella legte die Serviette weg und stürmte hinaus.
Sofort sprang Reena auf, um ihr zu folgen.
»Schau dir mal an, welche Idee Bo für den Laden hatte.« Gib zog die Serviette aus der Tasche und strich sie glatt. »Aber vergiss bloß nicht, dass ich der Vater deiner Kinder bin und dass du mir deshalb nicht mit diesem Typen durchbrennen darfst, nur weil er mit einem Hammer umgehen kann. Gib das bitte weiter«, forderte er Fran auf.
Währenddessen hatte Bella ihre Handtasche gepackt und rannte, Reena auf den Fersen, zur Hintertür hinaus.
»Was zum Teufel ist denn los mit dir?«
»Nichts ist los. Ich brauche jetzt eine Zigarette, verdammt.« Sie zog ein mit Edelsteinen verziertes Etui aus der Tasche, nahm eine Zigarette heraus und zündete sie mit einem passenden Feuerzeug an. »Im Haus herrscht Rauchverbot. Schon vergessen?«
»Du hast gegen Bo gestichelt.«
»Nicht schlimmer als die anderen.« Sie zog Rauch ein und pustete eine gewaltige Wolke aus.
»Doch, war es schon, und das weißt du ganz genau. Der Unterton, Bella.«
»Zum Teufel mit meinem Unterton. Das kann dir doch egal sein. Nachdem du ein paar Wochen lang mit ihm geschlafen hast, suchst du dir sowieso einen Neuen. So wie immer.«
Reena versetzte ihrer Schwester einen wütenden Stoß, sodass diese zwei Schritte rückwärts taumelte. »Selbst wenn das stimmen würde, geht es dich gar nichts an.«
»Dann kümmere du dich auch um deine Angelegenheiten. Das kannst du schließlich am besten. Du bist doch nur mit herausgekommen, weil du sauer auf mich bist. Sonst ist dir nämlich alles zu viel.«
»So ein Schwachsinn. Ich habe dich zweimal zurückgerufen und dir etwas ausrichten lassen.«
Bella nahm noch einen tiefen Zug von der Zigarette. Ihre Hände zitterten. »Ich wollte nicht mit dir reden.«
»Warum hast du dann überhaupt angerufen?«
»Weil ich dich in diesem Moment gebraucht hätte.« Ihre Stimme erstarb, und sie wandte sich abrupt ab. »Ich musste mit jemandem sprechen, und du warst nicht da.«
»Ich kann nicht Tag und Nacht zu Hause sitzen und darauf warten, dass du wieder eine Krise hast, Isabella. Das kann man nicht einmal von einer Schwester verlangen.«
»Sei nicht so gemein zu mir.« Als Bella sich wieder umdrehte, standen Tränen in ihren Augen. »Bitte, sei nicht so gemein.«
Bella weinte zwar häufig, doch wer sie gut kannte, konnte unterscheiden, ob es sich um Tränen der Wut, um Theater oder um ehrliche Trauer handelte. Und diesmal musste wirklich etwas Ernstes vorgefallen sein. »Schätzchen, was ist denn?« Reena legte Bella den Arm um die Taille und führte sie zu einer Bank am Rand der Terrasse.
»Ich weiß nicht, was ich tun soll, Reena. Vince hat eine Affäre.«
»Oh, Bella.« Reena zog Bella fest an sich. »Das tut mir ja so leid. Bist du sicher?«
»Er hat schon seit
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